Wirre Rechtsnorm

Bei komplexen Gerichtsverfahren ist es mitunter schwierig, den Überblick zu behalten. Manche Rechtsnorm ist aber auch wirklich schwer nachvollziehbar. So auch der "Bastardmakrelen-Fall", der seinen Auftakt am vergangen Montag in Walvis Bay hatte (AZ berichtete). Vor zehn Monaten sind sieben Makrelen-Trawler aus ihren Fischgründen zurückbeordert worden, weil die Kapitäne angeblich gegen das Marinegesetz verstoßen und illegal Fisch entsorgt haben sollen. Die russischen Kapitäne hatten vertraglich für die Fischfabriken Namsov Fishing Enterprises und Erongo Marine Enterprises gearbeitet. Während sich die Generalstaatsanwaltschaft Gedanken darüber machte, ob überhaupt rechtlich gegen die Fischer vorgegangen werden soll, reisten alle sieben erst einmal zurück in ihre Heimat. Nun soll ihnen der Prozess gemacht werden. Drei der Namsov-Kapitäne reisten an, weil sie erneut einen Arbeitsvertrag mit der Fischfabrik eingegangen sind. Sie stellen sich freiwillig, kommen mit ihren Anwälten ins Magistratsgericht, um ein paar Minuten später "inhaftiert" ins Regionalgericht geführt zu werden. "Das ist lediglich eine Formsache", so Advokat Herman Oosthuizen. Die vergangenen zehn Monate hatten die Kapitäne ihre Freiheit in der Heimat genießen dürfen, im Magistratsgericht wird sie ihnen genommen und im Regionalgericht kommen die Angeklagten eine Stunde später gegen Kaution in Höhe von je 15000 N$ wieder frei. Warum der Staat eine so hohe Kaution fordert, ist unbegreiflich. Dass zudem auch die Pässe bei der Polizei hinterlegt werden müssen, ist doch überflüssig. Und das alles, weil sie angeblich illegal Fisch entsorgt haben. Eine Tat, die im Endeffekt wieder keiner gesehen hat und die wahrscheinlich nicht zu beweisen ist. Warum auch nur diese drei und nicht alle sieben Kapitäne vor Gericht stehen, bleibt ebenfalls ein Rätsel. Ein Gerichtswahnsinn voll im Gange, dabei hat der Prozess noch gar nicht richtig begonnen.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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