"Wir sind unschuldig"
Windhoek - Dem Trio wird vorgeworfen, zwischen Ende 1997 und Anfang 2001 mit einer betrügerischen Masche das Telekommunikationsunternehmen Telecom Namibia um zirka 1,124 Mio. Namibia-Dollar geprellt zu haben. Die Geschäftspartner Dresselhaus und Weakley hatten in besagter Zeitspanne vertraglich mit Telecom Namibia vereinbart, verschrottetes Kupfer aufzukaufen. Sie sollen aber laut Anklageschrift illegaler Weise weniger als eigentlich vereinbart für den Schrott bezahlt haben. Zudem wird ihnen vorgeworfen, dem ehemaligen Telecom-Angestellten Lutchmanan Ivan Ganes Bestechungsgelder gezahlt zu haben. Ganes war bereits im Jahr 2005 nach seinem Schuldeingeständnis in 13 Anklagepunkten am Obergericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren sowie einer Geldstrafe von N$ 100000 verurteilt worden. Diesen Betrag soll er selbst von Telecom Namibia gestohlen haben."Wollten Ursache für Kupferklau finden"Am Dienstag hatte Weakley in einer von seiner Verteidigung verlesenen Erklärung zugegeben, dass er rund 350000 Namibia-Dollar in Ganes' Konto eingezahlt habe. Korrupte Absichten wies er aber in der Erklärung von sich. Ihm zufolge haben Dresselhaus und er ab 1997 im Namen der Firma Dresselhaus Scrap CC Kupfer bei Telecom gekauft, da sich der Kupferklau damals "ungezügelt verbreitete". "Wir wollten die Ursache identifizieren", erklärte sein aus Johannesburg angereister Anwalt Willie Vermeulen in Weakleys Namen. Als dann am 9. Oktober 1997 das Abkommen zwischen Dresselhaus Scrap CC und der Telecom unterschrieben wurde, habe Telecom jedoch nach
geraumer Zeit angekündigt, dass das Unternehmen die ungebrauchten Telefonmasten nicht mehr demontieren könne. Dresselhaus Scrap CC habe deshalb diese Funktion übernommen, wollte aber diese Änderung auch im Vertrag festschreiben lassen, um finanzielle Verluste durch die zusätzliche Aufgabe zu verhindern. Ursprünglich war vereinbart, dass das Schrottunternehmen das Kupfer zu 80 % des von der London Metal Exchange Rate (LME-Rate) festgesetzten Preises von der Telecom kaufen solle. Mit der Demontierung sei im Vertrag der Absatz hinsichtlich der LME-Rate um 10 % auf 70 % gemindert worden, so Weakley. Telecom streitet dies aber ab. Ab Juli 2000 sei das erste Geschäft anhand der neuen Vereinbarung getätigt worden.
Weakley schob einen großen Teil der Schuld auf den bereits verurteilten Ganes. Ihm zufolge habe der Ex-Telecom-Angestellte ihm bei mehreren Anlässen Schmiergeld angeboten. "Ich hatte keinen Grund zu glauben, dass die von Ganes ausgestellten Rechnungen gefälscht waren", heißt es in Weakleys Erklärung. Er habe Ganes' Bestechungsversuche jedes Mal bei der Telecom gemeldet.
Weakley forderte anschließend den Staat auf, die Korruptions- sowie Betrugsanklagen zu beweisen. Er sei unschuldig. Dresselhaus schloss sich dem ebenso an.
Der dritte Angeklagte und ehemalige Telecom-Mitarbeiter James Camm wies ebenfalls jegliche Anschuldigungen von sich. Er habe mit der "ganzen Angelegenheit nichts zu tun" und auch "kein Wissen" davon gehabt. Es sei alles lediglich in "Ganes' Verantwortung" gewesen. Ganes sagt in diesem Verfahren als Staatszeuge aus.
Schecks auf Ganes' PrivatkontoNach den Plädoyers rief Staatsanwalt Danie Small am Dienstag den ersten Zeugen Peter Cromhout in den Zeugenstand. Cromhout, ein auf Betrugsfälle spezialisierter Buchprüfer, der derzeit bei PricewaterHouseCoopers arbeitet, hatte im Jahr 2001 auf Geheiß der Telecom den angeblichen Betrug untersucht. Ihm zufolge seien mehrere "persönliche" Schecks von höheren Werten von Dresselhaus Scrap CC in Ganes' Konto eingezahlt worden, unter anderem in ein von Ganes eigens eingerichtetes persönliches Treuhandkonto in Südafrika. Cromhout hatte dies mit mehreren Kontoauszügen sowie Scheckkopien beweisen können. Ferner sei es mehrere Male vorgekommen, dass das Schrottunternehmen altes Kupfer von der Telecom gekauft und dafür lediglich 70 Prozent der LME-Rate bezahlt habe. Cromhout legte dem Gericht als Beweise mehrere Scheckabzüge vor.
Das Trio muss sich jeweils in 30 Anklagepunkten verantworten: Korruption in elf Fällen, Diebstahl (alternativ Betrug) in sechs Fällen sowie Betrug (alternativ Diebstahl oder alternativ Korruption). Laut Anklageschrift sollen alle drei zusammen gehandelt und das mutmaßlich ergaunerte Geld untereinander aufgeteilt haben, auch Ganes soll einen Teil davon erhalten haben.
Dresselhaus und Weakley werden im Auftrag von Rechtsanwalt Sarel Maritz von den Advokaten Willie Vermeulen (aus Johannesburg) und Louis Botes verteidigt. Camm wird von Rechtsanwalt George Coleman verteidigt, der wiederum im Auftrag von Verteidiger Andreas Vaatz agiert.
Das Verfahren wird heute fortgesetzt, Cromhout wird weiter aussagen.
geraumer Zeit angekündigt, dass das Unternehmen die ungebrauchten Telefonmasten nicht mehr demontieren könne. Dresselhaus Scrap CC habe deshalb diese Funktion übernommen, wollte aber diese Änderung auch im Vertrag festschreiben lassen, um finanzielle Verluste durch die zusätzliche Aufgabe zu verhindern. Ursprünglich war vereinbart, dass das Schrottunternehmen das Kupfer zu 80 % des von der London Metal Exchange Rate (LME-Rate) festgesetzten Preises von der Telecom kaufen solle. Mit der Demontierung sei im Vertrag der Absatz hinsichtlich der LME-Rate um 10 % auf 70 % gemindert worden, so Weakley. Telecom streitet dies aber ab. Ab Juli 2000 sei das erste Geschäft anhand der neuen Vereinbarung getätigt worden.
Weakley schob einen großen Teil der Schuld auf den bereits verurteilten Ganes. Ihm zufolge habe der Ex-Telecom-Angestellte ihm bei mehreren Anlässen Schmiergeld angeboten. "Ich hatte keinen Grund zu glauben, dass die von Ganes ausgestellten Rechnungen gefälscht waren", heißt es in Weakleys Erklärung. Er habe Ganes' Bestechungsversuche jedes Mal bei der Telecom gemeldet.
Weakley forderte anschließend den Staat auf, die Korruptions- sowie Betrugsanklagen zu beweisen. Er sei unschuldig. Dresselhaus schloss sich dem ebenso an.
Der dritte Angeklagte und ehemalige Telecom-Mitarbeiter James Camm wies ebenfalls jegliche Anschuldigungen von sich. Er habe mit der "ganzen Angelegenheit nichts zu tun" und auch "kein Wissen" davon gehabt. Es sei alles lediglich in "Ganes' Verantwortung" gewesen. Ganes sagt in diesem Verfahren als Staatszeuge aus.
Schecks auf Ganes' PrivatkontoNach den Plädoyers rief Staatsanwalt Danie Small am Dienstag den ersten Zeugen Peter Cromhout in den Zeugenstand. Cromhout, ein auf Betrugsfälle spezialisierter Buchprüfer, der derzeit bei PricewaterHouseCoopers arbeitet, hatte im Jahr 2001 auf Geheiß der Telecom den angeblichen Betrug untersucht. Ihm zufolge seien mehrere "persönliche" Schecks von höheren Werten von Dresselhaus Scrap CC in Ganes' Konto eingezahlt worden, unter anderem in ein von Ganes eigens eingerichtetes persönliches Treuhandkonto in Südafrika. Cromhout hatte dies mit mehreren Kontoauszügen sowie Scheckkopien beweisen können. Ferner sei es mehrere Male vorgekommen, dass das Schrottunternehmen altes Kupfer von der Telecom gekauft und dafür lediglich 70 Prozent der LME-Rate bezahlt habe. Cromhout legte dem Gericht als Beweise mehrere Scheckabzüge vor.
Das Trio muss sich jeweils in 30 Anklagepunkten verantworten: Korruption in elf Fällen, Diebstahl (alternativ Betrug) in sechs Fällen sowie Betrug (alternativ Diebstahl oder alternativ Korruption). Laut Anklageschrift sollen alle drei zusammen gehandelt und das mutmaßlich ergaunerte Geld untereinander aufgeteilt haben, auch Ganes soll einen Teil davon erhalten haben.
Dresselhaus und Weakley werden im Auftrag von Rechtsanwalt Sarel Maritz von den Advokaten Willie Vermeulen (aus Johannesburg) und Louis Botes verteidigt. Camm wird von Rechtsanwalt George Coleman verteidigt, der wiederum im Auftrag von Verteidiger Andreas Vaatz agiert.
Das Verfahren wird heute fortgesetzt, Cromhout wird weiter aussagen.
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Allgemeine Zeitung
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