Wir missachten größten Gönner
Die namibische Außenpolitik zielt weitgehend auf eine politisch-neutrale Rolle ab. Namibia will jedermanns Freund sein und das macht sicher einen gewissen Sinn. Aber manchmal muss man eben doch Farbe bekennen und das gilt im Falle Nord-Koreas, dem einstigen Swapo-Helfer im Unabhängigkeitskampf.
Denn längst bevor Nord-Korea der Swapo in irgendwelcher Art unter die Arme griff (wobei bemerkt sei, dass das Nord-Korea der Sechziger unter Kim Il-Sung keinen Atomträumen nachhing), hatten die Vereinten Nationen sich bereits zugunsten eines unabhängigen Namibias ausgesprochen. Die UNO war prinzipiell die treibende Kraft, die Namibia auf den Weg zur Unabhängigkeit begleitete und sich ab 1978 gemäß Resolution 435 dafür einsetzte. Den Unabhängigkeitskampf seitens des Militärflügels kann man schönreden wie man will, aber zur Unabhängigkeit als solches führte er wohl kaum, denn bis April 1989 gab es keine permanent ansässigen PLAN-Kämpfer in Namibia.
Da war die Arbeit, die auf UNO-Ebene verrichtet wurde, viel erfolgreicher, denn als sich der Ostblock auflöste wurden militärische Einsätze zunehmend Wunschdenken, aber an der UNO trieb man die Verhandlungen mit Südafrika voran und ermöglichte so allen die Heimkehr und den ersten Urnengang Ende 1989.
Die UNO hat Namibia in die Unabhängigkeit entlassen und es ist genau diese UNO, die die Sanktionen gegen Nord-Korea verhängt hat, mithilfe der Stimmen der „noch größeren Freunde“ Namibias, Russland und China! Und trotzdem verstoßen wir mit unsinnigem Geschwätz gegen diesen Entschluss und glauben, dass wir im Recht sind. Ähnelt leider der Beschwerde an Moody’s: Immer sind es die Anderen!
Von Frank Steffen
Denn längst bevor Nord-Korea der Swapo in irgendwelcher Art unter die Arme griff (wobei bemerkt sei, dass das Nord-Korea der Sechziger unter Kim Il-Sung keinen Atomträumen nachhing), hatten die Vereinten Nationen sich bereits zugunsten eines unabhängigen Namibias ausgesprochen. Die UNO war prinzipiell die treibende Kraft, die Namibia auf den Weg zur Unabhängigkeit begleitete und sich ab 1978 gemäß Resolution 435 dafür einsetzte. Den Unabhängigkeitskampf seitens des Militärflügels kann man schönreden wie man will, aber zur Unabhängigkeit als solches führte er wohl kaum, denn bis April 1989 gab es keine permanent ansässigen PLAN-Kämpfer in Namibia.
Da war die Arbeit, die auf UNO-Ebene verrichtet wurde, viel erfolgreicher, denn als sich der Ostblock auflöste wurden militärische Einsätze zunehmend Wunschdenken, aber an der UNO trieb man die Verhandlungen mit Südafrika voran und ermöglichte so allen die Heimkehr und den ersten Urnengang Ende 1989.
Die UNO hat Namibia in die Unabhängigkeit entlassen und es ist genau diese UNO, die die Sanktionen gegen Nord-Korea verhängt hat, mithilfe der Stimmen der „noch größeren Freunde“ Namibias, Russland und China! Und trotzdem verstoßen wir mit unsinnigem Geschwätz gegen diesen Entschluss und glauben, dass wir im Recht sind. Ähnelt leider der Beschwerde an Moody’s: Immer sind es die Anderen!
Von Frank Steffen
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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