Windhoek wie es dir gefällt

Eine Stadtrundfahrt mit internationalem Anspruch
Anne Odendahl
Von Anne Odendahl, Windhoek

Der Himmel ist blau, die Sonne scheint über der Hauptstadt, leise dudelt das Radio, sachte schaukelt der Bus - fast könnte man die Augen schließen, so angenehm ist es gerade. Aber nein! Es gibt einiges zu sehen auf dieser kleinen, aber feinen Stadtrundfahrt. Seit knapp drei Monaten fährt „Sightseeing Namibia“ Touristen durch Windhoek. Die Allgemeine Zeitung hat sich als Tourist getarnt, wenn auch auf die Khakihosen verzichtend, unter die Passagiere gemischt.

Funktioniert das Konzept?
Begonnen hat die Fahrt im Stadtteil Eros bei Joe`s Beerhouse. Laut Fahrplan startet dort die Tour um 12.15 Uhr. Der Bus fährt wochentags zwischen 9 und 18 Uhr. Die roten, runden Haltestellenschilder sind eigentlich nicht zu übersehen - wenn man einmal davor steht. Die Bedienung im Restaurant war sehr hilfreich und wusste, wo die Haltestelle zu finden ist. Gerade, wenn man sich als Windhoek-Neuling in den Gefilden von Joe`s noch nicht auskennt, ist es wertvoll, wenn die Angestellten Bescheid wissen. Unter dem Haltestellenschild lagen zudem Flyer der Firma aus. Als der Bus zur angegebenen Zeit nicht da ist, kamen - ganz ehrlich - bereits die ersten Gedanken auf, dass die Idee mit dem Bus zwar schön ist, aber wahrscheinlich doch nicht funktioniert. Aber aufgegeben wird nicht. Das Telefon klingelt nur kurz und eine Dame verweist mich auf den Manager Jan, der wisse, wo der Bus gerade unterwegs sei. Ein weiteres kurzes Gespräch später wird der Bus zur Haltestelle Nr. 14 geschickt. Mit insgesamt 20 vertretbaren Minuten Verspätung erscheint der rote Flitzer. Der Fahrer Jason begrüßt mich freundlich und öffnet die Tür. Überraschenderweise ist der Bus leer. „Lunch time“, sagt Jason, außerdem wären die meisten Touristen freitags auf Pad. 17 Plätze hat der Bus, der genauso wie der gesamte Markenauftritt mit grafisch illustrierten namibischen Sehenswürdigkeiten gestaltet ist.

Angemessener Hauptstadt-Service
Zunächst fragt Jason, was ich als erstes sehen möchte oder ob ich bestimmte Wünsche für die Fahrt habe. Ich möchte am liebsten eine Rundfahrt machen und die Stadt ansehen. „Der Vorteil von Hop-on Hop-off ist, dass die Gäste auf einer Route geführt werden, aber gleichzeitig auch ihre eigenen Schwerpunkte legen und selbst auf Entdeckungsreise gehen können”, sagt Jan Visagie, Manager von Sightseeing Namibia. Für ihn waren die verloren aussehenden Touristen, die zu Fuß die Stadt erkunden möchten, der Anstoß für die Idee. „Ich dachte mir, dass ein Busservice sie logischerweise viel besser zum Ziel bringt. Wir haben viele Südafrikaner, Briten, Deutsche und US-Amerikaner, die mit uns fahren. Sie sind einen solchen Service in einer großen Stadt gewohnt und erwarten ihn vielleicht auch. Deshalb haben wir und für das Hop-on-Hop-off-Konzept entschieden“, erklärt Visagie

Leoparden im Präsidentengarten
Das versprochene WiFi im Bus funktioniert zwar gerade nicht, aber ist auch nicht nötig, denn wer will schon während seiner Stadtrundfahrt auf den Handybildschirm starren. Der erste Halt ist ganz klassisch an der Christuskirche. Höflich steige ich aus und knipse ein paar Bilder, während Jason im Wagen wartet. Wir fahren weiter durch die Stadt zum Kunsthandwerk-Markt an der Independence-Avenue, an dem ich auch hätte aussteigen können. Weiter geht es am Hilton Hotel und an der Maerua Mall vorbei zum Präsidentenpalast. Hier kommt richtiges Sightseeing-Gefühl auf, auch wenn man die Stadt schon etwas kennt, weil Jason wirklich langsam eine Runde um das Gelände dreht. Sonst braust man immer über die Robert-Mugabe-Avenue vorbei und sieht nichts außer güldener Zaunspitzen. Aussteigen und fotografieren sind verboten, aber allein die Vorbeifahrt am Protzbau, an der Statue mit emporgereckter Faust und den bemalten Zebra- und Leopardenfiguren im Vorgarten ist beeindruckend.

Gemütlich fährt Jason weiter und lässt sich vom Stadtverkehr nicht aus der Ruhe bringen. Das nächste, das er ansteuert, ist die Grove Mall. Auch hier fragt er, ob ich einen kleinen Stopp einlegen möchte. Möchte ich nicht, aber ich frage ihn, wie er das sonst macht, wenn der Bus voll ist. „Ich stimme eine Uhrzeit mit denjenigen ab, wann ich sie wieder abholen soll und fahre mit den anderen Gästen weiter“, erklärt Jason. Nicht ganz das Prinzip von Hop-on Hop-off, aber der individuelle Service funktioniert trotzdem.

Bis zum Heldenfriedhof (Heroes Acre) fahren wir weiter. Der Platz liegt etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt. Auf Wunsch und gegen 30 N$ können die Fahrgäste eine geführte Tour über das Gelände machen.

Bonus für Tourismus
Wir haben nun etwa die Hälfte der Rundfahrt hinter uns und machen eine Abstecher zum Stopp Nr. 7, dem Windhoek Country Club. Sicherlich keine Adresse, die man, da etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegen und eher den Golfsportlern bekannt, als Tourist ansteuern würde. Nach eine paar Schnappschüssen in der prunkvollen Lobby hüpfe ich wieder in den Bus. Der Rest der Fahrt geht ähnlich weiter, denn wir halten an fünf weiteren Hotels, dem Safari Court, Burg`s View, Heinitzburg, Thule und Roof of Africa. Bis auf letzteres bieten alle eine schöne Aussicht, die zu einer Tasse Kaffee einlädt. Vorteile hat das für alle Beteiligten: Die Touristen, die es aus europäischer Sicht weniger gewohnt sind, in Hotels Pause zu machen, werden an schöne Orte gebracht und die Hotels verdienen natürlich an den Tagesgästen und können einen zusätzlichen Service für ihre Gäste anbieten. „Wir haben ein enges Netzwerk von Partnern, die unsere Haltestellen bilden“, sagt Manager Visagie. Mit seiner Idee sei er bei den Partnern sofort auf offene Ohren gestoßen. „Auch kleinere Gästehäuser nehmen teil. Sie haben keine eigenen Haltestellen, aber schicken ihre Gäste zu uns. Besonders wenn diese mit einem frühen Flug gekommen und die Zimmer noch nicht bezugsfertig sind.“ Auch der Tourismusrat und die Stadt unterstützen sein Vorhaben.

Insgesamt war die knapp eindreiviertelstündige Rundfahrt, ohne lange Aufenthalte an einzelnen Haltepunkten, eine gemütliche Fahrt durch die Stadt, wie man sie sonst nicht machen kann. Entweder, weil man selber fährt und auf den Verkehr achten muss, oder weil man die Punkte gar nicht kennt. Natürlich zeigt die Fahrt weniger das historische Windhoek oder gar Township Katutura. Diese Seiten werden ausgeblendet und ein modernes, prosperierendes Namibia gezeigt. Eine Ausrichtung, die völlig legitim ist. Wie auch in jeder anderen Hauptstadt der Welt gibt ein Sightseeing-Bus einen gewissen Überblick über das Stadtbild. Wer differenziertere Touren möchte, muss sich an andere Anbieter wenden.

Aber auch Visagie denkt schon darüber nach, die Route zu erweitern: „Vielleicht ein Flughafen-Shuttle, eine Fahrt durch Katutura, das können wir uns durchaus vorstellen. Wir freuen uns auch über weitere Vorschläge, welche Haltepunkte gewünscht sind.“ Das Angebot, auch so, wie es jetzt ist, ist jedenfalls ein Pluspunkt für Windhoek, das es seinen Touristen nicht immer ganz leicht macht, es zu erkunden.

Hop on Hop off Windhoek
Montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr
Fahrkarten kosten 200 N$ für Erwachsene, 100 N$ für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren
Die Tickets gelten 24 Stunden auch tagesübergreifend
Informationen unter www.sightseeingnamibia.com.na, +264 61 279 700 und +264 81 1777 444

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-25

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