Windhoek wächst auch im Westen

Windhoek - Das Bau- und Entwicklungsunternehmen Sukulu Wildlife Development Co. muss mit seinen Geländearbeiten an der Ausfallstraße zum Daan-Viljoen-Park noch warten, denn der Stadtrat von Windhoek hat am Mittwochabend einen Antrag dazu nicht bewilligt, sondern an die städtische Exekutive zurückverwiesen. "Zu viele Fragen sind hier noch offen", sagte gestern Nico Smit, Stadtratsmitglied der Republikanischen Partei. Auch Ratsmitglied Ilme Schneider (DTA) hat zu dem Konzept in der jetzigen Gestalt Bedenken angemeldet.

Die Stadtplanerin Elmarie du Toit hat ein umfangreiches Konzept vorgelegt, das die städtische Exekutive zu einer 20 Seiten zählenden Vorlage verarbeitet hatte, aber etliche Stadträte waren damit nicht zufrieden, weil sie zuvor keine Gelegenheit zu einem Lokaltermin auf einem Teil der Farm Augeikas hatten, der knapp 515 Hektar misst.

Der Stadtteil soll künftig Sukulu (Rhinozeros) heißen. Auch die Straßen sollen nach Tieren in einheimischen Sprachen benannt werden. Die 63 Grundstücke sind alle etwas größer als ein Hektar, worauf jeweils nur ein Haus beziehungsweise 355 Quadratmeter bebaut werden dürfen, um das Gelände möglichst im Naturzustand zu belassen.

Die Verzögerung des Baubeginns von Sukulu dürfte nur vorübergehend sein, denn das Tempo der Verstädterung bleibt rasant. In der Motivierung zu Sukulu gibt die Exekutive das Wachstumstempo von Windhoek an: Alle sechs Jahre dehnt sich die bebaute Fläche derzeit um 1000 Hektar aus. Bis 2030 rechnen die Planer damit, dass 25 Prozent der Landesbevölkerung allein in Windhoek angesiedelt ist.