Wilderei ist "Gerücht"
Ein führender Beamter im Ministerium für Umwelt und Tourismus hat kritische Äußerungen zur angeblichen Wilderei im Kuiseb-Delta von Walvis Bays Bürgermeisterin Theresia Samaria gestern als "unfundiert und schlicht auf Hörensagen beruhend" abgetan.
Walvis Bay - Samaria hatte sich am Dienstagabend in ihrer Ansprache zur monatlichen Stadtratssitzung besorgt über die angebliche Wilderei im Kuiseb-Delta geäußert. Sie warnte die Täter vor den Folgen ihres Handelns und rief die Öffentlichkeit auf, die Schuldigen sofort bei der Polizei anzuzeigen.
"Wenn es nachweisliche Fälle von Wilderei im Kuisebdelta gäbe, wüsste ich davon", zeigte sich der in Walvis Bay stationierte Naturschutzbeamte, der namentlich unerwähnt bleiben wollte, der Allgemeinen Zeitung gegenüber erstaunt. "Es gibt keine handfesten Beweise, dass im Kuiseb-Delta gewildert wird. Wenn die Bürgermeisterin solche Aussagen macht, muss sie diese konkret belegen können. Bei allem Respekt der Frau Samaria gegenüber muss ich in diesem Fall davon ausgehen, dass sie sich in ihren Äußerungen auf Hörensagen berufen hat."
Bis vor etwas mehr als einem Monat habe er das Delta des Kuiseb an jedem Wochenende patrouilliert. "Einige wenige Male habe ich leere Patronenhülsen und abgefeuerte Projektile gefunden. Ansonsten fand ich nichts, was mir als Hinweis gedient hätte, dass im Delta gewildert wird", so der Beamte. Deshalb sei er vor etwa sechs Wochen von seinen Vorgesetzten beauftragt worden, die regelmäßigen Patrouillen bis auf weiteres einzustellen und das Gebiet nur sporadisch zu kontrollieren.
"Ich will nicht behaupten, dass es unmöglich ist, im unteren Lauf des Kuiseb zu jagen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass die Springbockpopulation im Delta viel zu klein ist, als dass sich ein zielgerichtetes Wildern in der Gegend lohnen würde. Vielleicht kommt dann und wann einmal ein vereinzeltes Tier vor die Flinte eines Jägers, aber mehr auch nicht. Wir können hier also nicht von einer Eskalation der Lage sprechen." Die größte Herde Springböcke, die er je zu Gesicht bekam, habe aus 13 Tieren bestanden. "Das war am vergangenen Wochenende in der Nähe der forstwirtschaftlichen Forschungsstation Wortel."
Allerdings ist sich der Naturschutzbeamte bewusst, dass die Wildhege in dem großen Areal schwierig ist, solange das Delta nicht formal als Naturschutzgebiet proklamiert ist und die Kompetenzfragen hinsichtlich der Überwachung geklärt sind. "Das Delta fällt zwar nicht in den städtischen Einzugsbereich von Walvis Bay, wird aber von der Stadt verwaltet. Einerseits will niemand wirklich die Verantwortung übernehmen, andrerseits sind Staat und Kommune brennend an den Einnahmen interessiert, die der Fremdenverkehr in dem Gebiet generiert", sagt er abschließend.
Walvis Bay - Samaria hatte sich am Dienstagabend in ihrer Ansprache zur monatlichen Stadtratssitzung besorgt über die angebliche Wilderei im Kuiseb-Delta geäußert. Sie warnte die Täter vor den Folgen ihres Handelns und rief die Öffentlichkeit auf, die Schuldigen sofort bei der Polizei anzuzeigen.
"Wenn es nachweisliche Fälle von Wilderei im Kuisebdelta gäbe, wüsste ich davon", zeigte sich der in Walvis Bay stationierte Naturschutzbeamte, der namentlich unerwähnt bleiben wollte, der Allgemeinen Zeitung gegenüber erstaunt. "Es gibt keine handfesten Beweise, dass im Kuiseb-Delta gewildert wird. Wenn die Bürgermeisterin solche Aussagen macht, muss sie diese konkret belegen können. Bei allem Respekt der Frau Samaria gegenüber muss ich in diesem Fall davon ausgehen, dass sie sich in ihren Äußerungen auf Hörensagen berufen hat."
Bis vor etwas mehr als einem Monat habe er das Delta des Kuiseb an jedem Wochenende patrouilliert. "Einige wenige Male habe ich leere Patronenhülsen und abgefeuerte Projektile gefunden. Ansonsten fand ich nichts, was mir als Hinweis gedient hätte, dass im Delta gewildert wird", so der Beamte. Deshalb sei er vor etwa sechs Wochen von seinen Vorgesetzten beauftragt worden, die regelmäßigen Patrouillen bis auf weiteres einzustellen und das Gebiet nur sporadisch zu kontrollieren.
"Ich will nicht behaupten, dass es unmöglich ist, im unteren Lauf des Kuiseb zu jagen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass die Springbockpopulation im Delta viel zu klein ist, als dass sich ein zielgerichtetes Wildern in der Gegend lohnen würde. Vielleicht kommt dann und wann einmal ein vereinzeltes Tier vor die Flinte eines Jägers, aber mehr auch nicht. Wir können hier also nicht von einer Eskalation der Lage sprechen." Die größte Herde Springböcke, die er je zu Gesicht bekam, habe aus 13 Tieren bestanden. "Das war am vergangenen Wochenende in der Nähe der forstwirtschaftlichen Forschungsstation Wortel."
Allerdings ist sich der Naturschutzbeamte bewusst, dass die Wildhege in dem großen Areal schwierig ist, solange das Delta nicht formal als Naturschutzgebiet proklamiert ist und die Kompetenzfragen hinsichtlich der Überwachung geklärt sind. "Das Delta fällt zwar nicht in den städtischen Einzugsbereich von Walvis Bay, wird aber von der Stadt verwaltet. Einerseits will niemand wirklich die Verantwortung übernehmen, andrerseits sind Staat und Kommune brennend an den Einnahmen interessiert, die der Fremdenverkehr in dem Gebiet generiert", sagt er abschließend.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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