Wieder mehr Schein als Sein
Das Innenministerium hat jetzt biometrische Scanner am Hosea-Kutako-Flughafen eingeführt. Wer ein- oder ausreist, soll genauestens registriert werden. Allerdings ging der Auftakt gründlich in die Hose.
Über Sinn und Unsinn einer biometrischen Erfassung lässt sich trefflich diskutieren. Fakt ist, dass Namibia damit einem Trend hinterherhechelt, der in anderen Afrikastaaten schon praktiziert wird. Fakt ist aber auch, dass Namibia erneut in eine Falle getappt ist, die wir schon von anderen Beispielen kennen: Es wird eine Neuerung eingeführt, ohne dass man ausreichend darauf vorbereitet ist und/oder damit adäquat umgehen kann. Die Folge sind meterlange Schlangen, Wartezeiten bis zu zwei Stunden bei der Einreise und frustrierte Passagiere. Denn die Geräte funktionieren nicht einwandfrei, die Einwanderungsbeamten sind bei der Bedienung genauso überfordert wie die Passagiere (und sind deshalb noch mürrischer als sonst) und zusätzliche Schalter werden nicht aufgemacht. Und so ist das Chaos perfekt, das vergangene Woche viele Passagiere erlebten.
Die digitale Welt des 21. Jahrhunderts ist sehr schnell von der namibischen Realität anno 2017 eingeholt worden: Mehr Schein als Sein. Was nützen modernste biometrischen Scanner, wenn sie nicht richtig funktionieren und/oder das Personal keine Ahnung von der Bedienung hat? Bei diesem dilettantischen Start ist zu bezweifeln, ob die Daten überhaupt einen Sinn haben, sprich ausgewertet werden, oder nicht auf irgendeinem Server als Digitalmüll landen und in Vergessenheit geraten. Um Schaden vom Tourismus und vom Land abzuwenden, hilft jetzt nur eines: die Geräte sofort abschalten und nachbessern.
Stefan Fischer
Über Sinn und Unsinn einer biometrischen Erfassung lässt sich trefflich diskutieren. Fakt ist, dass Namibia damit einem Trend hinterherhechelt, der in anderen Afrikastaaten schon praktiziert wird. Fakt ist aber auch, dass Namibia erneut in eine Falle getappt ist, die wir schon von anderen Beispielen kennen: Es wird eine Neuerung eingeführt, ohne dass man ausreichend darauf vorbereitet ist und/oder damit adäquat umgehen kann. Die Folge sind meterlange Schlangen, Wartezeiten bis zu zwei Stunden bei der Einreise und frustrierte Passagiere. Denn die Geräte funktionieren nicht einwandfrei, die Einwanderungsbeamten sind bei der Bedienung genauso überfordert wie die Passagiere (und sind deshalb noch mürrischer als sonst) und zusätzliche Schalter werden nicht aufgemacht. Und so ist das Chaos perfekt, das vergangene Woche viele Passagiere erlebten.
Die digitale Welt des 21. Jahrhunderts ist sehr schnell von der namibischen Realität anno 2017 eingeholt worden: Mehr Schein als Sein. Was nützen modernste biometrischen Scanner, wenn sie nicht richtig funktionieren und/oder das Personal keine Ahnung von der Bedienung hat? Bei diesem dilettantischen Start ist zu bezweifeln, ob die Daten überhaupt einen Sinn haben, sprich ausgewertet werden, oder nicht auf irgendeinem Server als Digitalmüll landen und in Vergessenheit geraten. Um Schaden vom Tourismus und vom Land abzuwenden, hilft jetzt nur eines: die Geräte sofort abschalten und nachbessern.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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