Währung unter Druck

Seit Jahresbeginn hat der Rand gegenüber dem US-Dollar fast 40 Prozent seines Wertes verloren. Erst am Freitag hatte die südafrikanische Währung die 12-Dollar Marke durchbrochen und eine Ende des Verfalls scheint vorerst nicht in Sicht zu sein. Die AZ unterhielt sich gestern mit dem Analysten Dietrich Bödecker vom Windhoeker Wertpapiermakler Irwin Jacobs Greene und dem Devisenexperten bei der Commercial Bank of Namibia, Ralf Behrens, über den Niedergang des Rand.

AZ: Herr Bödecker, für viele Beobachter stellt der beispielslose Währungsverfall des Rands in den vergangenen Wochen ein großes Rätsel dar. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für diesen Trend ?





Bödecker: Es gibt hierfür mehrere Gründe. In erster Linie spielt der zurzeit illiquide Devisenhandel in Südafrika eine große Rolle. So kann im Markt schon eine kleine Order viel bewegen und die Währung unter Druck bringen. Wenn ein südafrikanischer Importeur beispielsweise amerikanische Dollar kauft, verliert der Rand an Wert. Fällt die südafrikanische Währung auf Grund dieser Transaktion auf einen bestimmten Wechselkurs, werden automatische Verkaufaufträge ("stop loss orders") ausgeführt, die den Rand natürlich noch weiter unter Druck bringen.


Ein weiterer Grund ist, dass institutionelle Investoren alle sogenannten ,emerging markets` über einen Kamm scheren. Wenn nun Argentinien seine Schulden nicht mehr bezahlen kann, sinkt das Investitionsvertrauen in allen Schwellenländern und dies betrifft natürlich auch Südafrika, vor allem auch deshalb weil Südafrika im Gegensatz zu anderen Schwellenländern gut entwickelte Devisen- und Kapiltalmärkte hat, aus denen schnell ein - und ausgestiegen werden kann. Zu diesem Vetrauensverlust trägt auch die Krise in Simbabwe bei und die widersprüchlichen Zeichen, die hier von der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (Sadc) gesetzt werden. Ferner übt der sehr schleppend verlaufende Privatisierungsprozess am Kap Druck auf den Rand aus.





AZ: Gibt es eine Möglichkeit diesen Absturz aufzuhalten ?





Höhere Zinsen werden den Rand nicht stabilisieren. Das hat die Erfahrung aus der Asienkrise von 1998 gezeigt. Im Prinzip bleibt nicht viel anderes übrig als zu warten, bis internationale Investoren und Devisenmakler wieder Rand kaufen. Die Aktionen dieser Leute werden oftmals von einem gewissen Herdentrieb bestimmt. Der Rand ist anrüchig geworden und niemand will zurzeit das Risiko eingehen, als Erster auf die südafrikanische Währung zu setzen.


Die südafrikanische Regierung sollte jedoch ihr Privatisierungsprogramm vorantreiben, um Anlegern einen Grund zu geben in Südafrika zu investieren und so den Rand zu stärken.





AZ: Werden die Zinsen im kommenden Jahr wieder steigen ?





Bödecker: Bestimmt. Allerdings nicht um den Rand zu stützen, sondern um importierte Inflation in Schach zu halten.





AZ: Wie kann man sich gegen einen weiteren Verfall am besten schützen?





Bödecker: Aktien im Bergbaubereich sind derzeit eine sehr gute Wahl, weil Rohstoffe international in US-Dollar gehandelt werden. Außerdem haben Leute mit Devisenkonten gute Perspektiven.





Ralf Behrens, Commercial Bank of Namibia





AZ: Herr Behrens, was sind ihrer Meinung nach die Gründe für den Absturz der südafrikanischen Währung ?





Behrens: Ich glaube es ganz einfach nicht mehr, dass internationale Devisenspekulanten und Fondsmanager sowie die Krise in Simbabwe die Hauptgründe für den Niedergang des Rand sein sollen. Ich war vergangene Woche in Südafrika und konnte bei dortigen Banken einen großen Pessimismus erkennen, was die eigene Währung angeht. Während dieses Besuches bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die südafrikanischen Banken selber gegen den Rand spekulieren. Dies gilt vor allem für den Devisenkassamarkt. Es lassen sich nunmal gute Gewinne durch einen fallenden Wechselkurs erwirtschaften. Dies ist meiner Meinung nach der Hauptgrund für den Absturz des Rand.





AZ: Und die Krise in Simbabwe ?





Behrens: Das ist genau so ein alter Hut wie das Schuldenproblem in Argentinien. Mir kann niemand erzählen, dass die kurze Verhaftung eines Politikers (Oppositionschef Morgan Tsvangirai, d. Red.) am vergangenen Freitag den Absturz des Rand auf ein Rekordtief verursacht haben kann. Das politische Problem in Simbabwe begleitet uns ja nicht erst seit gestern.





AZ: Wie geht es nun weiter ?





Behrens: Ich denke, der Wechselkurs des Rand wird bis Januar in Richtung 13 zu 1 zum US-Dollar tendieren. Eine Erholung scheint eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlich werden auch die Zinsen im kommenden Jahr erhöht, um internationale Investoren zu locken. Der Binnenmarkt in Südafrika und Namibia wird in jedem Fall einem größerem inflationären Druck ausgesetzt. Gott sei Dank ist derzeit der internationale Ölpreis so niedrig. Sollte sich dies ändern, müssen wir mit einer erheblich höheren Teuerungsrate im kommenden Jahr rechnen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-27

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