Wer ist Ferdinand Johannes Rabie ?

Windhoek - Ferdinand Johannes Rabie macht Station in Windhoek. Hinter diesem Namen verbirgt sich niemand geringerer als der Sieger der ersten südafrikanischen Big Brother-Staffel, die im vergangenen Jahr Millionen Fernsehzuschauer in Afrika be- und manchmal entgeisterte. Nachdem er schon auf dem Bildschirm die Herzen vieler Namibier erobert hat, präsentierte sich der "Boesman", wie er von seinen Fans genannt wird, gestern erstmals "seinem" hiesigen Publikum in Fleisch und Blut. Rund 300 vornehmlich weibliche Ferdi-Fanatiker erwarteten ihren Helden in der prallen Windhoeker-Mittagssonne beim Gutenberg Platz mit großer Begeisterung - und sie wurden nicht enttäuscht.

Ferdinand im Orginal, genauso wie in der Flimmerkiste. Redselig, frech, ungehobelt und um keine Antwort verlegen, hatte er sein Publikum und die Moderatorin der Veranstaltung im Nu im Griff. Sie bekamen, was sie wollten: Autogramme, coole Sprüche, Küsschen, viel Übertreibung und die berühmt-berüchtigte "Warra Warra"-Floskel , von der wahrscheinlich er selber nicht einmal weiß, was sie bedeuten soll.


Ferdinand tritt als Mann des Volkes auf, dies ist die Grundlage seines Images. Fernab aller einstudierten Medienauftritte kann es ihm schon mal passieren, dass ihm das ein oder andere Fluchwort über die Lippen kommt, wenn er mit dem "bleddie Ingels", das er mit einem starken Akzent spricht, nicht mehr zurechtkommt. Stolz verkündet er auch, "dass meine Familie mich dem Volk gegeben hat und erst später irgendwann zurückhaben möchte." Das dies nicht nur leere Worte sind, beweist der Kapstädter, indem er die Fragen seiner Fans, seien sie auch noch so skurril, geduldig beantwortet, ihnen entgegengestreckte Körperteile, Kleidungsstücke und Zettel signiert, ohne jemals dabei um einen lockeren Spruch verlegen zu sein.


Dass er bei aller selbstauferlegten Bodenständigkeit obendrein auch noch ein gewitzter Geschäftsmann ist, beweist das Selbstverständnis, mit der er seine Werbeträgerfunktion ausübt. Für seine Geschäftstüchtigkeit hat sich der Endzwanziger sogar im Big Brother-Haus eine Rüge eingehandelt, weil er sich zu wichtigen Gelegenheiten oftmals eine Schirmmütze mit dem Logo des Autoherstellers "Nissan" auf den kahlrasierten Schädel setzte. Auf seinem Siegeszug durch den Subkontinent braucht er sich in dieser Hinsicht nun nicht mehr Lumpen zu lassen. Nach seinen persönlichen Zukunftsplänen gefragt, weiß er genau, was zu antworten ist: "Ich werde Nissans verkaufen. Nissan Hardbodies sind klasse Autos, aber auch der BMW, mit dem ich durch Windhoek kutschiert werde, ist klasse", schlägt Ferdinand zwei Fliegen mit einer Klappe.


Eines weiß der gewitzte Tourveranstalter vom Kap ganz gewiss: zwei der drei Minuten Ruhm, die ihm der Sieg der Reality Show gebracht hat, sind schon verstrichen. Der Fernsehsender M-Net plant schon die nächste Staffel. Jetzt heißt es für ihn, das Eisen zu schmieden, so lange es noch heiß ist. "Ferdinand Tours" und sein geplanter Autohandel werden es ihm danken.


Bei allem Kalkül lässt der "Boesman" manchmal eher unerwartete Persönlichkeitsaspekte durchschimmern. So ärgere es ihn zum Beispiel die ständigen Fragen zu den Ereignissen des 11. September, die ihm bis Dezember durch seinen Hausaufenthalt verborgen geblieben sind. "In Südafrika kommt es immer wieder zu Kindervergewaltigungen. Dieses Thema wird viel weniger angesprochen als die Terrorakte, was ich bedauerlich finde. Wir sollten uns erst einmal um unseren eigenen Dreck kümmern, bevor wir uns nach außen orientieren."


Auch der Versuch der Medien großzügige Spendenaktionen seinerseits zu dokumentieren, gefällt ihm nicht. Es gehe niemanden etwas an, was er mit seinem Preisgeld tue und wem er wieviel Geld spende. Dies sei Privatsache und habe in den Medien nichts zu suchen, teilte er seinen Bewunderern gestern mit. Zyniker könnten behaupten, dass derlei Aussagen nicht viel mehr als ein PR-Gag sind, um weitere Bonuspunkte bei seinen VerehrerInnen zu sammeln. Vielleicht hat der Retortenheld sein Herz jedoch wirklich am rechten Fleck.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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