Wenn Wähler zu Statisten werden
Wenn die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten, sind Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Wahlkommission (ECN) angebracht.
Es ist wie ein unliebsames Déjà vu was sich am Mittwoch in vielen Städten Namibias vollzogen hat. Dass Stimmberechtigte erneut über viele Stunden anstehen mussten, um Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Legislative zu nehmen. Dass tausende Menschen nach endlosem Warten erschöpft aufgegeben haben. Dass sich zahlreiche Teilnehmer des Urnengangs bis morgens um 4 Uhr gedulden mussten, bis sie endlich in eines der Wahllokale gelangten.
Wem die Stimmabgabe derart erschwert wird, dessen Wahlrecht wird zumindest erheblich eingeschränkt. Wenn Proviant, Sonnenschirm und Stuhl zur Grundausstattung eines Urnengangs gehören, dann findet keine Wahl, sondern eine Farce statt. Wenn Bürger von einem Wahllokal zum nächsten pilgern und anhand der Menschenschlangen beurteilen müssen, wo eventuell eine Stimmabgabe in unter drei Stunden möglich ist, dann ist das nicht lustig, sondern lächerlich.
Was das Totalversagen besonders tragisch macht: Hier waren wir bereits vor fünf Jahren. Als tausende Menschen den Urnengang entnervt abgebrochen, oder in Anbetracht der langen Menschenschlangen erst gar nicht angetreten haben. Als eine Debatte darüber stattfand, woran das liegen könne und was zu tun sei.
Was macht die ECN? Dasselbe wie damals. Was hätte sie tun können, wenn nicht müssen? Sie hätte aus den Erfahrungen lernen und z.B. in städtischen Ballungszentren mehr Wahllokale einrichten, oder den Urnengang über zwei Tage ausdehnen können.
Wer eine Rentnerin weinen sieht, die nach Stunden des Wartens am Wahllokal kapituliert und nach Hause geht, kann beobachten, was das Unvermögen der ECN für Folgen hat. Der erkennt, was es für Menschen bedeutet, die teilhaben, die mitgestalten wollen, aber scheitern, weil andere aus Fehlern der Vergangenheit nicht lernen können.
Marc Springer
Es ist wie ein unliebsames Déjà vu was sich am Mittwoch in vielen Städten Namibias vollzogen hat. Dass Stimmberechtigte erneut über viele Stunden anstehen mussten, um Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Legislative zu nehmen. Dass tausende Menschen nach endlosem Warten erschöpft aufgegeben haben. Dass sich zahlreiche Teilnehmer des Urnengangs bis morgens um 4 Uhr gedulden mussten, bis sie endlich in eines der Wahllokale gelangten.
Wem die Stimmabgabe derart erschwert wird, dessen Wahlrecht wird zumindest erheblich eingeschränkt. Wenn Proviant, Sonnenschirm und Stuhl zur Grundausstattung eines Urnengangs gehören, dann findet keine Wahl, sondern eine Farce statt. Wenn Bürger von einem Wahllokal zum nächsten pilgern und anhand der Menschenschlangen beurteilen müssen, wo eventuell eine Stimmabgabe in unter drei Stunden möglich ist, dann ist das nicht lustig, sondern lächerlich.
Was das Totalversagen besonders tragisch macht: Hier waren wir bereits vor fünf Jahren. Als tausende Menschen den Urnengang entnervt abgebrochen, oder in Anbetracht der langen Menschenschlangen erst gar nicht angetreten haben. Als eine Debatte darüber stattfand, woran das liegen könne und was zu tun sei.
Was macht die ECN? Dasselbe wie damals. Was hätte sie tun können, wenn nicht müssen? Sie hätte aus den Erfahrungen lernen und z.B. in städtischen Ballungszentren mehr Wahllokale einrichten, oder den Urnengang über zwei Tage ausdehnen können.
Wer eine Rentnerin weinen sieht, die nach Stunden des Wartens am Wahllokal kapituliert und nach Hause geht, kann beobachten, was das Unvermögen der ECN für Folgen hat. Der erkennt, was es für Menschen bedeutet, die teilhaben, die mitgestalten wollen, aber scheitern, weil andere aus Fehlern der Vergangenheit nicht lernen können.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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