Wenn Polizisten zu Tätern werden
Die Polizei wiegt ein Unrecht gegen ein anderes auf, wenn sie versucht, Übergriffe von Sicherheitskräften durch Fehlverhalten misshandelter Zivilisten zu relativieren.
Die hohe Anzahl Morde im Lande scheinen kaum jemanden zu stören, aber vereinzelte Verfehlungen auf Seiten von Einsatzkräften würden einen Skandal auslösen, glaubt der für Khomas zuständige Regionalbefehlshaber der Polizei, Joseph Shikongo. Dem fügt sein Vorgesetzter Oscar Embumbula hinzu, die Bürger sollten sich an den Erfolge von Sondereinsätzen der Sicherheitskräfte erfreuen und nicht die angeblich seltenen Fälle von Polizeigewalt überbewerten oder dramatisieren.
Im Klartext soll das heißen, wir mögen beide Augen zudrücken, wenn wie in zwei zufällig gefilmten Handyvideos zu sehen ist, wie Polizisten oder Soldaten auf Zivilisten einschlagen und –treten. Mehr noch: Embumbula scheint indirekt nahezulegen, manche hätten es nicht anders verdient, die Uniformierte beleidigen, angreifen oder respektlos behandeln würden.
Ja, wir haben den Sicherheitskräften viel zu verdanken, die für einen Hungerlohn auf unseren Straßen für Recht und Ordnung sorgen. Und ja, Gesetzeshüter haben einen schweren Stand, müssen einen gefährlichen Job verrichten und dabei gegen Personalknappheit, Finanznot und Materialmangel ankämpfen. Und ja, Polizisten und Soldaten werden gelegentlich von Zivilisten bis aufs Blut gereizt oder angegriffen und geben mitunter der Versuchung nach, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.
Aber genau das darf nicht passieren, weil ein einziger, medial begleiteter Fall von Polizeigewalt das Vertrauen in den Sicherheitsapparat insgesamt erschüttert und die dringend benötigte Kooperation der Bevölkerung gefährdet. Wer als Uniformierter bei Provokationen von Zivilisten die Beherrschung verliert, hat den Beruf verfehlt oder bei der Ausbildung nicht zugehört.
Wer das nicht einsehen kann oder will, versucht Unrecht mit Unrecht zu bekämpfen und nicht weniger als eine Straftat zu legitimieren.
Marc Springer
Die hohe Anzahl Morde im Lande scheinen kaum jemanden zu stören, aber vereinzelte Verfehlungen auf Seiten von Einsatzkräften würden einen Skandal auslösen, glaubt der für Khomas zuständige Regionalbefehlshaber der Polizei, Joseph Shikongo. Dem fügt sein Vorgesetzter Oscar Embumbula hinzu, die Bürger sollten sich an den Erfolge von Sondereinsätzen der Sicherheitskräfte erfreuen und nicht die angeblich seltenen Fälle von Polizeigewalt überbewerten oder dramatisieren.
Im Klartext soll das heißen, wir mögen beide Augen zudrücken, wenn wie in zwei zufällig gefilmten Handyvideos zu sehen ist, wie Polizisten oder Soldaten auf Zivilisten einschlagen und –treten. Mehr noch: Embumbula scheint indirekt nahezulegen, manche hätten es nicht anders verdient, die Uniformierte beleidigen, angreifen oder respektlos behandeln würden.
Ja, wir haben den Sicherheitskräften viel zu verdanken, die für einen Hungerlohn auf unseren Straßen für Recht und Ordnung sorgen. Und ja, Gesetzeshüter haben einen schweren Stand, müssen einen gefährlichen Job verrichten und dabei gegen Personalknappheit, Finanznot und Materialmangel ankämpfen. Und ja, Polizisten und Soldaten werden gelegentlich von Zivilisten bis aufs Blut gereizt oder angegriffen und geben mitunter der Versuchung nach, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.
Aber genau das darf nicht passieren, weil ein einziger, medial begleiteter Fall von Polizeigewalt das Vertrauen in den Sicherheitsapparat insgesamt erschüttert und die dringend benötigte Kooperation der Bevölkerung gefährdet. Wer als Uniformierter bei Provokationen von Zivilisten die Beherrschung verliert, hat den Beruf verfehlt oder bei der Ausbildung nicht zugehört.
Wer das nicht einsehen kann oder will, versucht Unrecht mit Unrecht zu bekämpfen und nicht weniger als eine Straftat zu legitimieren.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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