Wenn Phlegma ansteckend wird
„Man müsste mal dringend…“. „Warum macht denn nicht endlich mal jemand…?“ Weil so oder ähnlich hierzulande oft Sätze und Fragen beginnen, bleiben viele Missstände bestehen, die sich leicht beheben ließen.
Egal ob im privaten oder beruflichen Umfeld: In Namibia sind meist andere verantwortlich. Die Regierung. Die Polizei. Die Stadtverwaltung. Der Geschäftsführer. Die Nachbarschaftswache. Der Einzelne hält sich häufig für machtlos, beruft sich auf angeblich mangelnden Einfluss und wartet geduldig ab, bis die vermeintlich Zuständigen das getan haben, wozu er sich selbst nicht berufen oder qualifiziert fühlt.
Das Resultat lässt sich überall dort erkennen, wo Menschen auf staatliche Dienstleistungen angewiesen sind – bei Grenzposten, Flughäfen, Polizeistationen, Krankenhäusern, Rastlagern oder Schulen. Sei es der Aufzug oder Wasserhahn der klemmt, die verstopfte Toilette, die fehlerhafte Fotokopiermaschine, das defekte Telefon, der beschädigte Kühlschrank oder der kaputte Lichtschalter: Die täglich davon betroffenen Beamten nehmen es stoisch zur Kenntnis und warten passiv darauf, bis jemand Abhilfe schafft.
Gelegentlich rafft sich einer von ihnen auf und macht per handgeschriebenen Zettel auf den Ausfall aufmerksam. Darauf steht dann „broken“ oder „closed“, mitunter sogar „out of order“. Für den zweiten Schritt, nämlich den Handwerker anzurufen oder selbst zum Werkzeug zu greifen, reicht angeblich die eigene Dienstbefugnis nicht.
Was tatsächlich fehlt sind nicht Autorität und Entscheidungsgewalt, sondern Eigeninitiative und Engagement. Die fehlende Glühbirne oder den gestohlenen Fensterhebel zu ersetzen, erfordert nämlich ebenso wenig Aufwand, wie die Berge an Plastikmüll und anderem Abfall zu entfernen, die Straßen entlang fast jeder Ortschaften des Landes säumen.
Es bedarf aber einer Initialzündung, einem Anfang von einem, der die Apathie bezwingt und die anderen mit begeistert. Einem der sagt „wir machen jetzt“ und nicht „man müsste mal“.
Marc Springer
Egal ob im privaten oder beruflichen Umfeld: In Namibia sind meist andere verantwortlich. Die Regierung. Die Polizei. Die Stadtverwaltung. Der Geschäftsführer. Die Nachbarschaftswache. Der Einzelne hält sich häufig für machtlos, beruft sich auf angeblich mangelnden Einfluss und wartet geduldig ab, bis die vermeintlich Zuständigen das getan haben, wozu er sich selbst nicht berufen oder qualifiziert fühlt.
Das Resultat lässt sich überall dort erkennen, wo Menschen auf staatliche Dienstleistungen angewiesen sind – bei Grenzposten, Flughäfen, Polizeistationen, Krankenhäusern, Rastlagern oder Schulen. Sei es der Aufzug oder Wasserhahn der klemmt, die verstopfte Toilette, die fehlerhafte Fotokopiermaschine, das defekte Telefon, der beschädigte Kühlschrank oder der kaputte Lichtschalter: Die täglich davon betroffenen Beamten nehmen es stoisch zur Kenntnis und warten passiv darauf, bis jemand Abhilfe schafft.
Gelegentlich rafft sich einer von ihnen auf und macht per handgeschriebenen Zettel auf den Ausfall aufmerksam. Darauf steht dann „broken“ oder „closed“, mitunter sogar „out of order“. Für den zweiten Schritt, nämlich den Handwerker anzurufen oder selbst zum Werkzeug zu greifen, reicht angeblich die eigene Dienstbefugnis nicht.
Was tatsächlich fehlt sind nicht Autorität und Entscheidungsgewalt, sondern Eigeninitiative und Engagement. Die fehlende Glühbirne oder den gestohlenen Fensterhebel zu ersetzen, erfordert nämlich ebenso wenig Aufwand, wie die Berge an Plastikmüll und anderem Abfall zu entfernen, die Straßen entlang fast jeder Ortschaften des Landes säumen.
Es bedarf aber einer Initialzündung, einem Anfang von einem, der die Apathie bezwingt und die anderen mit begeistert. Einem der sagt „wir machen jetzt“ und nicht „man müsste mal“.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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