Wenn Helden zu Schurken werden
Am Ende konnte einem der Despot fast leidtun. Wie er leicht gebückt dasaß, und geistesabwesend eine realitätsfremde Ansprache verlas. Wie er ankündigte, den nächsten Kongress seiner ZANU-PF-Partei eröffnen zu werden, obwohl ihn diese kurz zuvor abgesetzt hatte.
In diesem Moment hatte sich der simbabwische Präsident Robert Mugabe vom gefürchteten Alleinherrscher endgültig in eine Karikatur seiner selbst verwandelt. In diesem Moment war aus dem gefeierten Befreiungskämpfer unwiderruflich der entrückte Autokrat, der abgehobene und leicht senile Narzisst geworden.
Die groteske Fernsehansprache zeigte erneut ein afrikanisches Staatsoberhaupt, das die Zeichen der Zeit verkannt und den Augenblick für einen würdevollen Rücktritt verpasst hat. Einen Präsidenten, der sich an der Macht berauscht und an diese geklammert hat, als sie ihm schon längst entzogen worden war.
Mehr noch: Die verworrene Rede hat die mentale Schwäche des 93-jährigen Egozentrikers und damit auch die Ohnmacht einer ganzen Nation offenbart. Einer Nation der es nicht gelungen ist, sich einem leicht dementen Selbstdarsteller und Sonderling zu entledigen, der am Ende seiner 37-jährigen Herrschaft sein Land an den Rand des Ruins geführt hat.
Vielleicht kann der Sturz Mugabe dennoch zur Initialzündung für andere Afrikaländer werden, in denen unliebsame Alleinherrscher regieren. Vielleicht kann seine Entmachtung zeigen, dass man sich Diktatoren nicht unterordnen, sich nicht defätistisch mit ihnen arrangieren muss, sondern aufbegehren und Widerstand leisten kann.
Marc Springer
In diesem Moment hatte sich der simbabwische Präsident Robert Mugabe vom gefürchteten Alleinherrscher endgültig in eine Karikatur seiner selbst verwandelt. In diesem Moment war aus dem gefeierten Befreiungskämpfer unwiderruflich der entrückte Autokrat, der abgehobene und leicht senile Narzisst geworden.
Die groteske Fernsehansprache zeigte erneut ein afrikanisches Staatsoberhaupt, das die Zeichen der Zeit verkannt und den Augenblick für einen würdevollen Rücktritt verpasst hat. Einen Präsidenten, der sich an der Macht berauscht und an diese geklammert hat, als sie ihm schon längst entzogen worden war.
Mehr noch: Die verworrene Rede hat die mentale Schwäche des 93-jährigen Egozentrikers und damit auch die Ohnmacht einer ganzen Nation offenbart. Einer Nation der es nicht gelungen ist, sich einem leicht dementen Selbstdarsteller und Sonderling zu entledigen, der am Ende seiner 37-jährigen Herrschaft sein Land an den Rand des Ruins geführt hat.
Vielleicht kann der Sturz Mugabe dennoch zur Initialzündung für andere Afrikaländer werden, in denen unliebsame Alleinherrscher regieren. Vielleicht kann seine Entmachtung zeigen, dass man sich Diktatoren nicht unterordnen, sich nicht defätistisch mit ihnen arrangieren muss, sondern aufbegehren und Widerstand leisten kann.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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