Wenn Goliath David knebelt
Das Vorgehen der südafrikanischen Supermarktkette Shoprite gegen Personal, das sich 2015 an einem illegalen Streik beteiligt haben soll, ist pure Einschüchterung. Erst müssen sich die rund 100 frustrierten Angestellten einem seit Jahren andauernden Disziplinarverfahren unterziehen und dann folgt eine inzwischen wieder zurückgezogene Klage auf millionenhohen Schadensersatz. Das Unternehmen will ein Exempel statuieren.
Die Shoprite-Gruppe ist das Schwergewicht im Einzelhandel Afrikas mit einer beachtlichen Präsenz in Namibia: 21 Shoprite-Supermärkte, sieben Checkers-Geschäfte, 29 Shoprite-Usave-Läden, 17 OK-Furniture-Möbelhändler, drei House-&-Home-Innenausstattungsgeschäfte, 17 Liquor-Shop-Spirituosenläden und 42 OK-Franchise-Filialen. In den zwölf Monaten bis Juni dieses Jahres hat der südafrikanische Konzern einen Umsatz in Höhe von 145,6 Milliarden N$ (+3,3%) vermeldet – der gesamte Staatshaushalt Namibia beläuft sich 2018/19 auf nicht einmal 60 Mrd. N$. Der Gewinn der gesamten Kette betrug zum Ende des Finanzjahres 2017 mehr als 4,5 Mrd. N$.
Die Kette investiert kräftig, schafft tausende Arbeitsplätze und kurbelt den Wettbewerb kräftig an, wovon die Kundschaft profitiert. Für Namibia sind das eigentlich gute Nachrichten, es sei denn der Investor handelt rücksichtslos und unverantwortlich. Und genau das werfen Arbeitnehmer und Regierung der Shoprite-Kette vor: Es werden keine Mühen gescheut, die Personalkosten zugunsten der Gewinnmarge zu drücken.
Mitte 2015 hat ein illegaler Arbeitskampf stattgefunden und es ist nicht ungewöhnlich, dass das auch personelle Konsequenzen nach sich zieht. Aber der Unmut der Angestellten ist nachvollziehbar. Schließlich erhielt der nun Ex-Shoprite-Chef Whitey Basson 2016 ein Gehalt plus Bonus in Höhe von 100 Millionen N$, während Angestellte laut südafrikanischen Medienberichten gerademal 550 N$ die Woche verdienten.
Das Schlüsselwort heißt Ausbeutung, und wird diese bedroht, zeigt der Nutznießer die Zähne und beißt gegebenenfalls auch zu.
Clemens von Alten
Die Shoprite-Gruppe ist das Schwergewicht im Einzelhandel Afrikas mit einer beachtlichen Präsenz in Namibia: 21 Shoprite-Supermärkte, sieben Checkers-Geschäfte, 29 Shoprite-Usave-Läden, 17 OK-Furniture-Möbelhändler, drei House-&-Home-Innenausstattungsgeschäfte, 17 Liquor-Shop-Spirituosenläden und 42 OK-Franchise-Filialen. In den zwölf Monaten bis Juni dieses Jahres hat der südafrikanische Konzern einen Umsatz in Höhe von 145,6 Milliarden N$ (+3,3%) vermeldet – der gesamte Staatshaushalt Namibia beläuft sich 2018/19 auf nicht einmal 60 Mrd. N$. Der Gewinn der gesamten Kette betrug zum Ende des Finanzjahres 2017 mehr als 4,5 Mrd. N$.
Die Kette investiert kräftig, schafft tausende Arbeitsplätze und kurbelt den Wettbewerb kräftig an, wovon die Kundschaft profitiert. Für Namibia sind das eigentlich gute Nachrichten, es sei denn der Investor handelt rücksichtslos und unverantwortlich. Und genau das werfen Arbeitnehmer und Regierung der Shoprite-Kette vor: Es werden keine Mühen gescheut, die Personalkosten zugunsten der Gewinnmarge zu drücken.
Mitte 2015 hat ein illegaler Arbeitskampf stattgefunden und es ist nicht ungewöhnlich, dass das auch personelle Konsequenzen nach sich zieht. Aber der Unmut der Angestellten ist nachvollziehbar. Schließlich erhielt der nun Ex-Shoprite-Chef Whitey Basson 2016 ein Gehalt plus Bonus in Höhe von 100 Millionen N$, während Angestellte laut südafrikanischen Medienberichten gerademal 550 N$ die Woche verdienten.
Das Schlüsselwort heißt Ausbeutung, und wird diese bedroht, zeigt der Nutznießer die Zähne und beißt gegebenenfalls auch zu.
Clemens von Alten
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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