Wenn ganz Namibia umzieht...
Botschafter Schlaga bremst Wünsche zur Visafreiheit für Deutschland
Von Stefan Fischer, Windhoek
Zum ersten Mal in seiner Amtszeit hat sich der deutsche Botschafter in Namibia, Christian Schlaga, am vergangenen Freitag im sogenannten Live Chat (Livegespräch) auf der sozialen Plattform Facebook den Fragen der Öffentlichkeit gestellt. Schlaga resümierte die Aktion gestern auf AZ-Nachfrage wie folgt: „Die Botschaft ist sehr zufrieden mit der Annahme dieses Informationsangebots. Die Fragen waren meist sachlich gestellt und zielten auf verschiedene Bereiche der deutsch-namibischen Beziehungen.“
Ein Thema waren die Reisebestimmungen für Namibier. „Wegen unserer Geschichte sollte Deutschland darüber nachdenken, Namibier visafrei nach Deutschland zu lassen“, meinte Emily Ndilo Weyulu. Davon würde „auch Deutschland profitieren“, denn: „Oder profitiert Deutschland nicht vom Tourismus?“ Und: „Namibier können visafrei nach Großbritannien reisen, so ich denke, dass Deutschland ein ähnliches System implementieren kann.“
Den gleichen Vergleich stellte Melchizedek Melk-Tert Ausiku an. „Was hat Deutschland, was Großbritannien nicht hat?“, lautete die Frage. Und: „Warum schränkt uns die deutsche Regierung so ein?“ Weiter heißt es: „Unsere Einwohnerzahl beträgt ca. 2,3 Millionen. Selbst wenn ganz Namibia unter dem Vorwand des ,Reisens` nach Deutschland umziehen will und entscheidet, dort zu bleiben, kann es sich Deutschland leisten, uns alle zu integrieren.“
Zu den Einreisevorschriften antwortete Schlaga, dass die Visabestimmungen in allen Schengen-Mitgliedsländern gleich seien. Und: „Deutschland ist nicht befugt, seine eigenen Regeln aufzustellen.“
Kafuka Patrick Kangura äußerte zu diesem Thema, dass „einige von uns, die nach Europa reisen, nicht in Europa bleiben, sondern nur Freunde besuchen wollen“. Und weiter: „Das südliche Afrika ist nicht Westafrika. (...) Wir lieben das südliche Afrika und wir werden hier bleiben.“ Mit Verweis auf die Schalterangestellten in der Visa-Abteilung der Botschaft meinte er: Diese „müssen lernen, zu lachen“. Denn: „Hinter dem Schalter sehen sie böse aus.“ Schlaga dazu: (Smiley) „Wir werden es versuchen.“
Weitere Interessierte wie Monika Schneider und Lempi Shivute baten um die Förderung der Berufsausbildung für Jugendliche. Der Botschafter erklärte, dass Deutschland das Konzept der namibischen Regierung unterstütze, die Berufsausbildung „zu verbessern und auf ganz Namibia auszuweiten“. Überdies sei Ausbildung „ein dauerhaftes Thema in den meisten Aktivitäten der Entwicklungskooperation“. Mit deutscher Hilfe hätten in den vergangenen Jahren an der UNAM mehr als 350 Bauingenieure ihren Abschluss gemacht, führte Schlaga aus.
Wie die Botschaft mit den Anregungen umgehen wird, beantworte der Diplomat auf AZ-Nachfrage wie folgt: „Die Fragen werden intern vor Ort diskutiert. Die Botschaft ist offen für Anregungen und Austausch.“ Dabei wagte Schlaga auch einen Blick nach vorn: „Das Format hat sich bewährt; weitere Fragen-und-Antworten-Sessions im Sinne der Transparenz schließt die Botschaft nicht aus.“
Zum ersten Mal in seiner Amtszeit hat sich der deutsche Botschafter in Namibia, Christian Schlaga, am vergangenen Freitag im sogenannten Live Chat (Livegespräch) auf der sozialen Plattform Facebook den Fragen der Öffentlichkeit gestellt. Schlaga resümierte die Aktion gestern auf AZ-Nachfrage wie folgt: „Die Botschaft ist sehr zufrieden mit der Annahme dieses Informationsangebots. Die Fragen waren meist sachlich gestellt und zielten auf verschiedene Bereiche der deutsch-namibischen Beziehungen.“
Ein Thema waren die Reisebestimmungen für Namibier. „Wegen unserer Geschichte sollte Deutschland darüber nachdenken, Namibier visafrei nach Deutschland zu lassen“, meinte Emily Ndilo Weyulu. Davon würde „auch Deutschland profitieren“, denn: „Oder profitiert Deutschland nicht vom Tourismus?“ Und: „Namibier können visafrei nach Großbritannien reisen, so ich denke, dass Deutschland ein ähnliches System implementieren kann.“
Den gleichen Vergleich stellte Melchizedek Melk-Tert Ausiku an. „Was hat Deutschland, was Großbritannien nicht hat?“, lautete die Frage. Und: „Warum schränkt uns die deutsche Regierung so ein?“ Weiter heißt es: „Unsere Einwohnerzahl beträgt ca. 2,3 Millionen. Selbst wenn ganz Namibia unter dem Vorwand des ,Reisens` nach Deutschland umziehen will und entscheidet, dort zu bleiben, kann es sich Deutschland leisten, uns alle zu integrieren.“
Zu den Einreisevorschriften antwortete Schlaga, dass die Visabestimmungen in allen Schengen-Mitgliedsländern gleich seien. Und: „Deutschland ist nicht befugt, seine eigenen Regeln aufzustellen.“
Kafuka Patrick Kangura äußerte zu diesem Thema, dass „einige von uns, die nach Europa reisen, nicht in Europa bleiben, sondern nur Freunde besuchen wollen“. Und weiter: „Das südliche Afrika ist nicht Westafrika. (...) Wir lieben das südliche Afrika und wir werden hier bleiben.“ Mit Verweis auf die Schalterangestellten in der Visa-Abteilung der Botschaft meinte er: Diese „müssen lernen, zu lachen“. Denn: „Hinter dem Schalter sehen sie böse aus.“ Schlaga dazu: (Smiley) „Wir werden es versuchen.“
Weitere Interessierte wie Monika Schneider und Lempi Shivute baten um die Förderung der Berufsausbildung für Jugendliche. Der Botschafter erklärte, dass Deutschland das Konzept der namibischen Regierung unterstütze, die Berufsausbildung „zu verbessern und auf ganz Namibia auszuweiten“. Überdies sei Ausbildung „ein dauerhaftes Thema in den meisten Aktivitäten der Entwicklungskooperation“. Mit deutscher Hilfe hätten in den vergangenen Jahren an der UNAM mehr als 350 Bauingenieure ihren Abschluss gemacht, führte Schlaga aus.
Wie die Botschaft mit den Anregungen umgehen wird, beantworte der Diplomat auf AZ-Nachfrage wie folgt: „Die Fragen werden intern vor Ort diskutiert. Die Botschaft ist offen für Anregungen und Austausch.“ Dabei wagte Schlaga auch einen Blick nach vorn: „Das Format hat sich bewährt; weitere Fragen-und-Antworten-Sessions im Sinne der Transparenz schließt die Botschaft nicht aus.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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