Wenn Furcht die Moral verdrängt
Falls Zeugen und Informanten etwas verbindet, dann vor allem ein Begriff: Angst.
Bei Zeugen ist es die Angst, Kriminelle, deren Freunde, Angehörigen oder Komplizen könnten Rache für eine belastende Aussage üben, oder versuchen, diese durch einen Anschlag im Vorfeld zu verhindern. Bei Informanten ist es die Furcht, am Arbeitsplatz als Nestbeschmutzer ausgegrenzt und dafür abgestraft zu werden, Mitarbeiter als Betrüger entlarvt zu haben.
Es ist diese Angst, die das moralische Bedürfnis überlagert, das Richtige zu tun. Und es ist diese Angst, die das größte Hindernis im Kampf gegen Korruption und Kriminalität darstellt.
Ob die von Justizminister Albert Kawana geplanten Maßnahmen daran etwas ändern werden ist fraglich, weil sie keinen Anreiz zur Aussage bieten, sondern im Gegenteil eine Abschreckung darstellen. Wer will schon als Staatszeuge seine Identität oder gar sein Aussehen ändern, Freunde zurücklassen oder umziehen müssen, um dem Zugriff möglicher Häscher zu entgehen? Und wer ist als Hinweisgeber schon durch das Versprechen von Vertraulichkeit beruhigt, wenn Kollegen notfalls durch Ausschlussprinzip seine Identität ermitteln können?
Unabhängig davon, ob sich Zeugen und Informanten wirksam schützen lassen, ist deren Hilfsbereitschaft auch aus anderem Grunde bestenfalls begrenzt. Weil sie mit Aufwand verbunden ist, weil eidesstattliche Erklärungen abgegeben und Fragen beantwortet werden müssen.
Wer sich zusätzlich vorstellt, als Zeuge bei einem endlos vertagten Verfahren auf seine Vernehmung warten zu müssen, der ist besonders versucht, bei einer Straftat einfach wegzusehen.
Marc Springer
Bei Zeugen ist es die Angst, Kriminelle, deren Freunde, Angehörigen oder Komplizen könnten Rache für eine belastende Aussage üben, oder versuchen, diese durch einen Anschlag im Vorfeld zu verhindern. Bei Informanten ist es die Furcht, am Arbeitsplatz als Nestbeschmutzer ausgegrenzt und dafür abgestraft zu werden, Mitarbeiter als Betrüger entlarvt zu haben.
Es ist diese Angst, die das moralische Bedürfnis überlagert, das Richtige zu tun. Und es ist diese Angst, die das größte Hindernis im Kampf gegen Korruption und Kriminalität darstellt.
Ob die von Justizminister Albert Kawana geplanten Maßnahmen daran etwas ändern werden ist fraglich, weil sie keinen Anreiz zur Aussage bieten, sondern im Gegenteil eine Abschreckung darstellen. Wer will schon als Staatszeuge seine Identität oder gar sein Aussehen ändern, Freunde zurücklassen oder umziehen müssen, um dem Zugriff möglicher Häscher zu entgehen? Und wer ist als Hinweisgeber schon durch das Versprechen von Vertraulichkeit beruhigt, wenn Kollegen notfalls durch Ausschlussprinzip seine Identität ermitteln können?
Unabhängig davon, ob sich Zeugen und Informanten wirksam schützen lassen, ist deren Hilfsbereitschaft auch aus anderem Grunde bestenfalls begrenzt. Weil sie mit Aufwand verbunden ist, weil eidesstattliche Erklärungen abgegeben und Fragen beantwortet werden müssen.
Wer sich zusätzlich vorstellt, als Zeuge bei einem endlos vertagten Verfahren auf seine Vernehmung warten zu müssen, der ist besonders versucht, bei einer Straftat einfach wegzusehen.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen