Wem nützen die Argumente?
Sehr geehrter Herr Nuehm, Sie schämen sich als Deutscher, immerhin, Sie denken als Deutscher, ein interessanter Aspekt in heutiger Zeit. Nach meinen Erfahrungen müssen Sie auf die "Argumente, die man sich eh schon als Deutscher hier und da anhören muss" nicht emotional reagieren, jedenfalls soweit sie die Ereignisse in Namibia sowie Ursachen und Folgen von Kriegen betreffen. Gehen Sie in die Offensive. Lassen Sie sich von Ihrem Gesprächspartner erklären, womit er seine Aussage begründet. Widerlegen Sie ihn auf Basis eigener umfassender Informationen bzw. relativieren Sie seinen Ansatz. Ich setze noch einen Rat meiner Großmutter dazu: "Prüfe, wenn jemand argumentiert, immer, wem nützt es?, ehe Du Dich diesem oder jenem vor den Karren spannen lässt."
Falls Sie auf polemische Argumente polemisch antworten wollen, dann fragen Sie doch Ihren Gesprächspartner, ob ihm schon jemals ein Italiener begegnet ist, der sich für die Eroberungen mit Todesfolgen der Weltmacht Rom schämt, oder fragen Sie ihren Gesprächspartner, wie viele Spanier, Portugiesen, Franzosen, Briten, Russen er getroffen hat, die sich für von diesen Nationen geführte Kolonialkriege und die Hunderttausende von Toten in diesen Kriegen schämen, oder fragen Sie einen direkten Nachkommen der im 19. Jahrhundert in die USA eingewanderten Weißen, ob ihm je bewusst geworden ist, dass er sich für die Unterdrückung und rigorose Dezimierung der indianischen Urbevölkerung durch seine Vorfahren schämen muss.
Ihrem Leserbrief entnehme ich, dass Sie als junger, ungeduldiger Mensch Ihren Beitrag für eine, heutigen und vor allem zukünftigen wirtschaftspolitischen Anforderungen gerecht werdende Welt ohne Krieg und Zerstörung einbringen wollen, aus Ihrem Gerechtigkeitsgefühl heraus daran mitwirken wollen, dass sich dieser Prozess beschleunigt. Dazu wünsche ich Ihnen aufrichtig Erfolg. Ich erlaube mir zudem, Ihnen mit auf den Weg zu geben: Prüfen Sie, ob im Ergebnis Ihrer Bemühungen neue Ungerechtigkeiten stehen würden. Und bedenken Sie: Je weniger Sie hoheitsvoll und mit Halbwissen bestückt herablassend auf Andere schauen oder sogar beleidigend agieren, desto mehr werden Sie erreichen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Würdigung der erfolgreichen Verlegung des Reiterstandbildes in Windhoek an einen neuen Ort sehr viel Fingerspitzengefühls bedarf.
B. Zacharias
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Falls Sie auf polemische Argumente polemisch antworten wollen, dann fragen Sie doch Ihren Gesprächspartner, ob ihm schon jemals ein Italiener begegnet ist, der sich für die Eroberungen mit Todesfolgen der Weltmacht Rom schämt, oder fragen Sie ihren Gesprächspartner, wie viele Spanier, Portugiesen, Franzosen, Briten, Russen er getroffen hat, die sich für von diesen Nationen geführte Kolonialkriege und die Hunderttausende von Toten in diesen Kriegen schämen, oder fragen Sie einen direkten Nachkommen der im 19. Jahrhundert in die USA eingewanderten Weißen, ob ihm je bewusst geworden ist, dass er sich für die Unterdrückung und rigorose Dezimierung der indianischen Urbevölkerung durch seine Vorfahren schämen muss.
Ihrem Leserbrief entnehme ich, dass Sie als junger, ungeduldiger Mensch Ihren Beitrag für eine, heutigen und vor allem zukünftigen wirtschaftspolitischen Anforderungen gerecht werdende Welt ohne Krieg und Zerstörung einbringen wollen, aus Ihrem Gerechtigkeitsgefühl heraus daran mitwirken wollen, dass sich dieser Prozess beschleunigt. Dazu wünsche ich Ihnen aufrichtig Erfolg. Ich erlaube mir zudem, Ihnen mit auf den Weg zu geben: Prüfen Sie, ob im Ergebnis Ihrer Bemühungen neue Ungerechtigkeiten stehen würden. Und bedenken Sie: Je weniger Sie hoheitsvoll und mit Halbwissen bestückt herablassend auf Andere schauen oder sogar beleidigend agieren, desto mehr werden Sie erreichen.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Würdigung der erfolgreichen Verlegung des Reiterstandbildes in Windhoek an einen neuen Ort sehr viel Fingerspitzengefühls bedarf.
B. Zacharias
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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