Welwitschias zerbeißen tunesischen Knochen

Ein packendes und körperlich hartes Spiel hatte vor einer guten Kulisse anfänglich mehr für das namibische Team zu bieten. Druckvoll presste der Hausherr die Gäste in dessen Hälfte und kam schon nach wenigen Minuten zu seiner ersten guten Chance.
Nachdem der tunesische Kapitän Souid Hedi nahe des eigenen Malfeldes foul spielte, verwandelte Emile Wessels den fälligen Straftritt und brachte Namibia früh mit drei Punkten in Führung.
Keine fünf Minuten später sorgte Angreifer Eugene Jantjies für den ersten namibischen Augenschmaus, als er geschickt aus dem Gedränge entkam und Flügelspieler Bradley Langenhoven mit einem klasse Pass auf dem linken Flügel bediente. Langenhoven tankte sich durch die Abwehr und war der Try-Linie schon zum Greifen nahe. Doch die gegnerische Abwehr schlief nicht und attackierte ihn kurz vor der Endzone. Als Langenhoven zu Boden gerissen wurde, sah es so aus, als könnte er sich noch bis in das Malfeld retten. Während er langsam zu Boden fiel sprangen die Fans von ihren Tribünenplätzen auf und feuerten ihn an, als wollten sie Langenhoven damit über die Try-Linie tragen. Es sollte alles nichts helfen - Langenhoven fiel und donnerte den Ball mit einem Knall wenige Zentimeter vor der gegnerischen Endzone auf den Boden und vergab so die Möglichkeit.
Vielleicht brauchten die Tunesier genau dieses Schreckmoment, auf jeden Fall spielten die Nordafrikaner danach wie ausgewechselt. Stürmisch griffen sie ein ums andere Mal an und pressten nun die namibischen Spieler tief in ihre Hälfte. Es sollte nicht lange dauern, bis sie für ihre gute Leistung belohnt wurden.
Nachdem Flühgelspieler Abbes Kherfani einen Straftritt in der 14. Minute noch vergab, machte es der tunesische Spielmacher von mehr als 22 Metern Entfernung besser und brachte sein Team damit hoch verdient wieder ins Spiel zurück.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die namibische Mannschaft ihre Linie verloren, was dem starken Auftreten der Tunesier zuzuschreiben war. Die Welwitschias gerieten plötzlich unter Dauerdruck und konnten sich kaum befreien. Zwar gelang ihnen durch einen Freistoß von Wessels nochmals die Führung, doch währte diese nicht lange.
Als Namibias Flanker P.J. van Lill in einem schönen Lauf in der Mitte gestoppt wurde, schaltete Tunesiens Center Sabeur Ben Charrada schnell um und lies die namibische Mannschaft ganz alt aussehen. Er lief einige Meter und passte zum linken Flügelspieler Abbes Kherfani, der sträflich alleine gelassen wurde. Kherfani konnte im Soloauftritt den ersten Try für die Tunesier erlaufen. Nachdem Ben Msallem mit der erfolgreichen Conversion nachlegte, führte Tunesien in der 30. Minute mit 10:6.
Fünf Minuten vor der Halbzeit brachte ein starker Wessels sein Team mit einem verwandelten Freistoß auf 9:10 an den Gegner heran und sicherte Namibia so einen halbwegs akzeptablen Halbzeitstand.
Beide Trainer schienen in der Halbzeitansprache die richtigen Worte getroffen zu haben, denn es war schlagartig ein heißes Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften gingen mit Leidenschaft und gutem Kampfgeist in die Angriffe, was zusehends aggressivere Tackles zur Folge hatte. Es war förmlich zu spüren, dass das Spiel auf Messers Schneide stand. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Partie in beide Richtungen kippen können.
Doch war es die spielerische und taktische Klasse der Welwitschias, die das Spiel auf beeindruckende Weise an sich zogen und für das erste Ausrufezeichen in der zweiten Halbzeit sorgten. Als sich P.J. van Lill und Jacques Nieuwenhuis über die rechte Seite aufmachten, fehlte nicht viel und Namibia wäre in Führung gegangen. Es dauerte nicht lange und das namibische Team wurde für seinen intensiven Einsatz belohnt, als erneut Wessels einen Straftritt verwandelte und Namibia mit 12:10 in Führung brachte.
Von nun an zeigte Namibia seine Dominanz auf dem Feld und spielte gut formiert mit schnellen Pässen seine taktische Überlegenheit aus.
Dieses starke Auftreten resultierte in einem tollen, mannschaftlich herausgespielten Try in der 61. Spielminute. Fullback Chrysander Botha startete einen Konter und bediente damit Bradley Langenhoven und Piet van Zyl, bevor Tinus du Plessis über die Try-Linie spurtete. Die anstehende Conversion verwandelte Wessels zur souveränen 19:10 Führung der Welwitschias.
In einem letzten Aufbäumen bissen sich die Tunesier nochmals an der namibischen Try-Linie fest und hatte einige gute Ansätze für einen Try, doch war es ein ums andere Mal Flanker Jacque Burger, der sich jedem Ansturm heldenhaft entgegenwarf und so die Angriffe der Tunesier kurz vor der Linie verpuffen lies. Bei einem tunesischen Durchbruchversuch, dem eine schöne Täuschung voraus ging, lief ein tunesischer zwei Meter Riese alleine auf Burger zu. Wie der Fels in der namibischen Brandung stand Burger eineinhalb Meter vor dem Malfeld und erwartete den brausend anrennenden Tunesier. Als der Riese auf Burger prallte, hörte man den Zusammenstoß noch auf der anderen Tribünenseite. Beide Spieler verkeilten sich ineinander und fielen zu Boden. Als im selben Angriff wenige Sekunden später ein tunesischer Spieler etwas weiter links durchbrechen wollte, war es wieder Burger, der ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Mit einer spektakulären Sprungeinlage, in der sich Jacque Burger ganz lang machte, erwischte er von hinten die Füße des Gegners und brachte diesen zu Fall.
Auf der Gegenseite konnten Burger und P.J. van Lill fast einen Try landen, doch war es schlussendlich Wessels, der seine Mannschaft mit einem erneuten Strafstoß den Endstand von 22:10 bescherte.
Dieser Erfolg hätte ein friedliches und schönes Ende haben könne, wären den Tunesiern kurz vor Spielende nicht die Sicherungen durchgebrannt.
Nachdem Jacque Burger an der Außenlinie einen tunesischen Spieler hart und verspätet, aber nicht böswillig anging, brach bei den Tunesiern die Frustration über die verpasste WM-Qualifikation durch.
Obwohl das Spiel auf Grund des Fouls unterbrochen worden war, sprang ein Tunesier extrem unsportlich und hochgefährlich Jacque Burger von hinten in den Rücken. Daraufhin gab es ein massives Gerangel, mehrere Angriffe und Faustschläge beider Spielerparteien. Jacque Burger wurde daraufhin vom Schiedsrichter vom Feld verwiesen und drei weitere Spieler verwarnt. Das hatte keine Auswirkungen mehr, da das Spiel kurz darauf vorbei war.
Leider zeigten sich die Tunesier nach Spielende als respektlose Verlierer. Immer wieder versuchten tunesische Spieler, mit unschönen Gesten und verbalen Attacken den Sieg und damit die Leistung der Welwitschias zu schmälern. Wären die tunesischen Betreuer nicht stets beherzt dazwischen gegangen, hätte Tunesien wohl einen noch schlechteren Eindruck hinterlassen.
Doch die namibischen Spieler ließen sich davon nicht beirren und feierten erst ausgelassen draußen mit den Fans, um dann in der Kabine die richtige Sause steigen zu lassen.

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Allgemeine Zeitung 2024-03-28

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