Weitere Klage gegen Koch

Die Ex-Angestellte der Farm La Rochelle, Christina Noetzel, hat jetzt eine Klage gegen ihren früheren Arbeitgeber, Hans-Jürgen Koch, eingereicht. Dieser soll ihr nicht gekündigt haben, außerdem stünden mehrere Monatsgehälter aus. Indes wird heute wird der Auslieferungsantrag im Fall des mutmaßlichen Millionenbetrügers weiterverhandelt.

Windhoek - Über ein Jahr lang habe sie täglich selbst Essen für ihren in Haft sitzenden Arbeitgeber Hans-Jürgen Koch in das Gefängnis in Tsumeb und später nach Grootfontein gebracht oder bringen lassen und versucht, den Gästebetrieb auf La Rochelle normal weiterzuführen, so Noetzel. "Ich hatte von Hans-Jürgen Koch nach dessen Verhaftung am 14. Oktober 2002 die Vollmacht erhalten und die Buchhaltung bis Februar 2004 abgeschlossen. Aber wenn Koch einen nicht mehr braucht, dann lässt er einen fallen. Dies hat er mit einigen Personen gemacht", sagte "Tina" Noetzel gestern im Gespräch mit der AZ. Sie beschrieb ihren Ex-Chef als eine Person mit zwei grundverschiedenen Persönlichkeiten. "Koch ist charmant, großzügig und intelligent. Manchmal aber gab er mir als Zuständige für den Gästebetrieb einen bestimmten Auftrag und einem der Jagdführer einen völlig gegensätzlichen Auftrag und konnte sich dann nicht daran erinnern", meinte Noetzel.

Als im vergangenen Jahr der Berufsjäger Günther Heimstädt die Jagd- und Gästefarm La Rochelle leitete, habe sie weiterhin ein wachsames Auge auf die Ausgaben und den Betrieb gehalten. Nachdem es anscheinend zu Uneinigkeiten zwischen Heimstädt und Koch gekommen war, habe Heimstädt Anfang Januar 2004 plötzlich unzählige Geräte, Einrichtung und Vorräte von der Farm geholt. Heimstädt habe dieses Farmeigentum entfernt, weil ihm angeblich noch Geld geschuldet wurde. "Ich habe diesen Vorfall der Polizei in Tsumeb gemeldet, daraufhin brachte Heimstädt zwei Wochen später fast alle Sachen wieder zurück. Er hat mir jedoch gedroht, zudem hat sein Sohn einen Bekannten von mir mit der Waffe bedroht. Daraufhin hat Hans-Jürgen Koch mir geraten, nach Windhoek zu gehen, weil ich auf der Farm allein nicht sicher sei. Er wollte alles regeln, wenn er im Juni aus dem Gefängnis kommen werde", sagte Tina Noetzel.

Koch wurde jedoch nicht freigesprochen, weil der Fall über die Auslieferung des mutmaßlichen Millionenbetrügers auf den 28. und 29. Oktober vertagt wurde. Noetzel klagt nun beim Gericht in Tsumeb auf die Zahlung von sechs ausstehenden Monatsgehältern. Der Fall wird wahrscheinlich im Januar 2005 verhandelt.