Wasserprivatisierung verurteilt

Das Labour Resource and Research Institute (LaRRI) hat eine umfangreiche Studie über die "Privatisierung" der Wasserversorgung in Namibia erstellt und die relevante Maßnahme dabei für höchst problematisch erklärt.

Von Marc Springer

Windhoek - "Diese Analyse hat ergeben, dass die Privatisierung elemantarer Dienstleistungen wie der Wasserversorgung nicht so harmlos ist, wie dies zunächst scheint", heißt es in den Schlussfolgerungen der Untersuchung. Der Autor des rund 130 Seiten starken Werkes, Jade McClune, begründet sein Resümee damit, die Privatisierung der Wasserversorgung, wie sie mit der Gründung von NamWater erfolgt sei, habe vor allem für die finanzschwachen Einwohner des Landes katastrophale Folgen.

Dabei beruft sich der Verfasser vor allem auf die Installation von automatisierten Wasseranschlüssen, bei denen die Versorgung jener Verbraucher sofort unterbrochen wird, die in Zahlungsverzug geraten sind. Dieser Mechanismus hat nach Einschätzung von McClune "negative Folgen" für die hygienischen Umstände in so genannten informellen Siedlungen und trägt zu "vermeidbaren Krankheiten" unter den ärmsten Schichten der Bevölkerung bei.

So sei die Anbringung von derlei Wasseranschlüssen in dem informellen Wohngebiet DRC außerhalb von Swakopmund beispielsweise mit dafür verantwortlich gemacht worden, dass bei einem Brand in der Siedlung einige Menschen getötet und andere verletzt worden seien. Dieser Umstand sei auch darauf zurückzuführen, dass bei dem so genannten prepayment water system selbst in Notfällen kein Verhandlungsspielraum besteht, sollte der vorausgezahlte Betrag für den Wasserverbrauch der Konsumenten aufgebraucht sein.

Nach Einschätzung von McClune trägt die Privatisierung der Wasserversorgung zu der weiteren Verarmung finanzschwacher Einwohner bei, die sich angesichts der "überhöhten Preise" entscheiden müssten, ob sie "für Schulgebühren, Nahrungsmittel, Kleidung oder Wasser bezahlen sollen". Aus diesem Sachverhalt leitet er ab, die Privatisierung der Wasserversorgung habe zu einer "neuen Form der Apartheid" geführt, weil "die Reichen und Privilegierten so viel Wasser verbrauchen können wie sie wollen, während die Armen nicht einmal genug zum täglichen Überleben haben".

Der Einsatz von Wasserzählern, bei denen der Verbrauch im Voraus bezahlt und wo die Versorgung nach Aufbrauch des Kredits abgeschnitten werden kann, ist nach Angaben von McClune in Ländern wie England wegen möglicher "Gesundheitsgefährdung" der Verbraucher verboten. Gleichzeitig zeige die Verwendung dieser Wassermesser, dass sich die hiesige Regierung zunehmend auf "Kernfunktionen" beschränke und dabei ihre soziale Pflicht vernachlässige, den Einwohnern elementare Dienstleistungen zu erschwinglichen Preisen verfügbar zu machen.

Indem diese Dienstleistungen dem "Diktat des Marktes" unterworfen würden, werde beispielsweise die Wasserversorgung dem Prinzip der Profitmaximierung privater Firmen überlassen. Die sei auch im Falle von NamWater problematisch, weil deren Preispolitik undurchsichtig sei und selbst von der hiesigen Regierung nicht direkt beeinflusst werden könnte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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