Was geschah in 30 Jahren?
Was geschah in 30 Jahren?

Was geschah in 30 Jahren?

Betr.: „Schnellkur für Infrastruktur“ (AZ, 5.8.19) / „Bergbaukammer erhebt Notschrei“ (AZ, 14.8.19)

Lieber Herr Steffen,

rechtzeitig vor der Wahl häufen sich die Versprechungen von Geingob.

Von der „Neubestimmung des wirtschaftlichen Schicksals“ wird auf einem Investorentreffen gesprochen, um allen Einwohnern gleichberechtigte Chancen zur Talententwicklung unter Grundvoraussetzungen zu ermöglichen. „Es kann so nicht weitergehen mit strukturellen Ungleichheiten.“ Was tat die Regierung in 30 Jahren daran?

Staatsbetriebe wie NamWater, Nampower und TransNamib sind weder profitabel noch erfüllen sie ihre Aufgaben. Von einer acht Mrd. U$-Investition zur Modernisierung maroder Anlagen und Bahnnetze wird gesprochen. Wann wird zurückgezahlt oder abgeschrieben wie bei Zimbabwe? Daß „Namibia ein Tor nach Afrika“ sei, haben bereits die ersten Seefahrer widerlegt. Durban und Beira liegen dichter am Suez und Asien. Von insgesamt 46 Mrd. Investitionen wird gesprochen und einer Öl-Raffinerie/Kraftwerk. Wo sind Kudugas, Arandis Kohle, Entsalzung, Baines und Windpark Projekte geblieben? Es wird von 4,3 Mrd. für 30000 Wohnungen im Nordwesten Windhoeks für Berufseinsteiger, Geringverdiener und Staatsdiener gesprochen. Wie sieht es mit den Kostenmultiplikatoren für städtische Versorgung und staatliche Infrastruktur aus? Woher kommt das Wasser? Welcher Betrieb gibt Hilfsarbeitern dauerhaft Arbeit? Wann sind die Hypotheken dieser Geringverdiener abbezahlt? Geingob fordert Finanzinstitute auf, die Geschäftsideen von SME's zu fördern („share risks by funding“) mit Einkommen in Sport, Musik/Filmindustrie, Kunsthandwerk und Lederverarbeitung. Wieviel Fleisch wird bereits am Straßenrand verkauft, und wieviel Mopanewürmer gilt es zu rösten für den Stundenverdienst eines Facharbeiters? Landesweit fehlen 110000 Wohnungen und Windhoek wächst jährlich um vier Prozent. Geingob ruft alle auf, die „historisch vom wirtschaftlichen Reichtum des Landes profitiert haben“, ihren Reichtum zu teilen. Das Wort Arbeit wird nie erwähnt.

Ein Volk dessen Größe sein Arbeitspotential und -möglichkeiten übersteigt, lebt auf Kredit und läßt anschreiben. Die Steuereinnahmen müssen fehlen. Zur Ausgabendeckung fordert Geingob vom Mittelstand direkte (NEEEF) und indirekte Abgaben, sowie Besitzanteile in der Minen-, Fleisch-, Fisch- und Tourismusindustrie für die nationalen Helden des Guerillakampfes zum sorglosen Lebensabend. Außer China investiert niemand mehr in den Bergbau, denn die Grundstoffindustrie wird doppelt besteuert.

Was hat die Ungleichheit im Land vertieft? Die Einwohner wurden nach den neuen Machtverhältnissen aufgrund der Herkunft oder Staatsangehörigkeit bevorzugt oder benachteiligt. Der aufgeblähte SOE-Apparat mit willkürlicher Postenbesetzung und Abfindungen läßt den Staat wichtige Dienste nicht ausführen. Die ideologischer Ignoranz und unmoralisches Handeln unter staatlicher Aufsicht haben die Rezession verstärkt und dadurch der Jugend ausreichende Erziehungschancen und Ausbildung genommen. Typische Beispiele:

Die Baukosten eines Dammes/Benzindepots stiegen von 900 Mio. auf 5,3 Mrd. bzw. von 1,4 Mrd. auf 5,7 Mrd. Die Kosten im öffentlichen Sektor erhöhten sich um 100% die letzten fünf Jahre ohne vergleichbare Produktivität. AirNamibia, seit Einführung ohne Profit, ist insolvent wie New Era und NBC. NAMCOR, NDF, RFA, NHE, SME sind weitere Schauplätze für millionenfache Verluste. Die offizielle Arbeitslosenrate stieg auf 33%, in Südafrika ist sie 40%. Die Zinssenkungen der Reservebanken hier wie in SA mit Junkstatus sind ein Warnzeichen. Einmal muß zurückgegeben werden und wenn nicht, ist es gestohlen, z.B. der Umwelt. Wer will noch in Verschwendung und Bereicherung investieren, wo Kontrolle und Haushaltsdisziplin ausbleiben? Wirtschaftliche Gesundung kommt weder von Umverteilung noch vom Konsum der Konsumenten, sondern von Arbeitsanreiz und -freude, Produktivität und positiver Handelsbilanz (Export).

Herzliche Grüße,
Bernd Seefeldt

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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