Warum Black Lives Matter
Der Tod eines Afroamerikaners hat weltweit Proteste ausgelöst. „Black Lives Matter“ („schwarze Leben zählen“) ist in aller Munde. Ob in der Politik, unter Großkonzernen oder im Sport: die Bewegung findet rund um den Globus immer mehr Anklang, auch in Namibia.
Die selbstinitiierte Protestaktion einiger Schüler, die ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt und Solidarität mit Opfern demonstriert haben, sorgte auf der AZ-Facebook-Seite für viel Aufregung: „Rassismus ist keine Einbahnstraße“, „Die Kinder werden politisch instrumentalisiert“ und „Was ist mit den weißen Opfern?“ lauteten die Reaktionen – die „All Lives Matter“-Fraktion war zahlenstark vertreten, und ihre Mitglieder bestehen auf eine moralische Gleichsetzung, die aber nicht existiert.
Natürlich zählt jedes Leben. Schließlich ist das eine verfassungsrechtliche Grundlage. Die „Black Lives Matter“-Bewegung versucht lediglich darauf hinzuweisen, dass dieser Grundsatz selbst in unserer heutigen Gesellschaft zu kurz kommt; dass Schwarze in den USA als Minderheit nicht denselben Stellenwert genießen wie die vorwiegend weiße Bevölkerung; und dass diese Umstände zwangsläufig historisch bedingt sind.
Wer auf „Black Lives Matter“ mit „All Lives Matter“ („alle Leben zählen“) reagiert, ignoriert den geschichtlichen Kontext, der bei dem Thema Rassismus ausschlaggebend ist. Diese Form des Whataboutisms verkennt, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe in der Gesellschaft mit anderen Augen gesehen werden und mit hartnäckigen Vorurteilen zu kämpfen haben. Diese allgemeine, meist offensichtliche oder auch latente Voreingenommenheit führt zur sozioökonomischen Benachteiligung – oder wie in den USA auch zu auffällig vielen Schwarzen, die unnötig tödliche Begegnungen mit der Polizei haben.
Und solange von der eigentlichen Debatte abgelenkt und kein Verständnis gezeigt wird, man sich nicht ehrlich mit der Gegenseite und den -argumenten befasst, werden die Demonstrationen und Proteste lauter.
Clemens von Alten
Die selbstinitiierte Protestaktion einiger Schüler, die ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt und Solidarität mit Opfern demonstriert haben, sorgte auf der AZ-Facebook-Seite für viel Aufregung: „Rassismus ist keine Einbahnstraße“, „Die Kinder werden politisch instrumentalisiert“ und „Was ist mit den weißen Opfern?“ lauteten die Reaktionen – die „All Lives Matter“-Fraktion war zahlenstark vertreten, und ihre Mitglieder bestehen auf eine moralische Gleichsetzung, die aber nicht existiert.
Natürlich zählt jedes Leben. Schließlich ist das eine verfassungsrechtliche Grundlage. Die „Black Lives Matter“-Bewegung versucht lediglich darauf hinzuweisen, dass dieser Grundsatz selbst in unserer heutigen Gesellschaft zu kurz kommt; dass Schwarze in den USA als Minderheit nicht denselben Stellenwert genießen wie die vorwiegend weiße Bevölkerung; und dass diese Umstände zwangsläufig historisch bedingt sind.
Wer auf „Black Lives Matter“ mit „All Lives Matter“ („alle Leben zählen“) reagiert, ignoriert den geschichtlichen Kontext, der bei dem Thema Rassismus ausschlaggebend ist. Diese Form des Whataboutisms verkennt, dass Menschen mit schwarzer Hautfarbe in der Gesellschaft mit anderen Augen gesehen werden und mit hartnäckigen Vorurteilen zu kämpfen haben. Diese allgemeine, meist offensichtliche oder auch latente Voreingenommenheit führt zur sozioökonomischen Benachteiligung – oder wie in den USA auch zu auffällig vielen Schwarzen, die unnötig tödliche Begegnungen mit der Polizei haben.
Und solange von der eigentlichen Debatte abgelenkt und kein Verständnis gezeigt wird, man sich nicht ehrlich mit der Gegenseite und den -argumenten befasst, werden die Demonstrationen und Proteste lauter.
Clemens von Alten
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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