Wall Street belastet die JSE

Wie fremdgesteuert folgen die regionalen Märkte den Entwicklungen an der Wall Street. So hat sich der Trend der "sklavischen" Orientierung an den amerikanischen Märkten auch in der vergangenen Woche fortgesetzt. "Technische und fundamentale Analysen der regionalen Märkte sind vergebene Liebesmüh. Wir schwimmen im Fahrwasser der amerikanischen Aktienmärkte und folgen deren Launen ohne eigene Impulse zu setzen", meint ein südafrikanischer Händler.

Diese Korrelation der Märkte lässt sich unter anderem bei den Bankaktien trefflich beobachten. Die Aktie von Firstrand beispielsweise ist innerhalb eines Jahres von 26 auf zwölf Rand gefallen - und dies, obwohl der zweitgrößte regionale Finanzdienstleister in keinster Weise von den inzwischen weltweit berüchtigten US-Subprime-Kreditausfällen belastet ist. Dasselbe gilt übrigens auch für die großen Konkurrenten Standard Bank, Absa und Nedbank. Nur Investec ist etwas anfällig, weil die Bank durch ihr Engagement beim englischen Finanzdienstleister Kensington riskante Hypotheken und Anleihen (allerdings in einem begrenzten Umfang) in ihrem Portfolio hat.

Die Talfahrt der regionalen Bankaktien ist von der historisch unvergleichlichen Bankenkrise in Amerika ausgelöst worden. In der Tat haben sich die Geschäftsperspektiven der regionalen Finanzdienstleister aufgrund von hohen Zinsen und Kreditausfällen eingetrübt. Allerdings schreiben sie immer noch schwarze Zahlen und sind historisch günstig bewertet. Auch am Freitag sind sie wieder von deutlichen Kursverlusten bei amerikanischen Bankaktien in Mitleidenschaft gezogen worden. Vor allem die Nachricht, dass die Citigroup teilverstaatlicht wird, drückte laut Marktbeobachtern auf die Stimmung. "Konsequenterweise" schlitterte auch der Bankenindex der JSE um über vier Prozent ins Rote. "Risikoaversion ist das Gebot der Stunde. Dass die hiesigen Banken auf weit festerem Fuß stehen als viele ihrer europäischen und amerikanischen Kollegen und auch die Wirtschaft im internationalen Vergleich robust ist, spielt keinerlei Rolle. Internationale Anleger ziehen ihr Kapital aus den Schwellenmärkten ab, um US-Staatsanleihen zu kaufen. Sie verkaufen daher Aktien und Devisen wie den Rand, um in vermeintlich ,sichere Häfen' umzuschichten", so ein Experte der südafrikanischen Rand Merchant Bank (RMB) jüngst.

Ein weiteres "beeindruckendes" Beispiel dieser Dynamik ist die Aktie von Barloworld (BAW). Barloworld ist ein finanziell solides Unternehmen, das seit Jahrzehnten von Südafrika aus ein weitumfassendes internationales Vertriebsnetz aufgebaut hat. Zu den wichtigsten Marken von Barloworld gehören allerdings auch die Produkte von den US-Unternehmen Caterpillar und General Motors (GM). Und genau GM ist der Kursentwicklung von BAW nun zum Verhängnis geworden. Für Aktien von General Motors ging es am Freitag in New York um 5,46 Prozent auf 2,25 Dollar bergab. Der Konzern hängt weiter am Tropf der US-Steuerzahler, nun will sich auch der deutsche Konzern Opel von seiner US-Mutter ein Stück weit abkoppeln. Obwohl GM nur ein relativ kleiner Teil des Barloworld-Portfolios ist, ging BAW am Freitag um zehn Prozent auf Talfahrt. Seitdem die Krise der amerikanischen Autobauer vor wenigen Monaten ausgebrochen ist, hat BAW um rund 70 Prozent abgewertet. Der Konkurrenz von Imperial erging es dabei auch nicht besser. Dass beide Konzerne eine breitgefächerte, diversifizierte Geschäftsbasis haben, scheint die Anleger derzeit nicht zu interessieren. Werden die Aktien der US-Autokonzerne an der Wall Street ausgebremst, so geraten auch Barloworld und Imperial ins Schlittern.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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