Wahrheit auf den zweiten Blick
Namibias Baubranche stöhnt, weil es angesichts der Reduzierung von Investitionen durch den Staat umsomehr auf- und missfällt, wenn chinesische oder andere ausländische Baufirmen die (lukrativen) Aufträge absahnen. Der Staat hält dagegen und meint, dass er die heimische Wirtschaft ausreichend unterstützt. Das Problem und die Wahrheit werden erst auf den zweiten Blick sichtbar.
Minister Alpheus !Naruseb will uns glauben machen, dass gut 83% der staatlichen Bauaufträge an namibische Firmen gegangen sind. Das mag anhand von Statistiken sicher belegbar sein. Allerdings, so räumte !Naruseb selbst ein, würden Bauaufträge nach dem Zuschlag von der Firma, die diesen erhalten hat, für eine „Gebühr“ an ein ausländisches Unternehmen weitergegeben, das dann die Arbeit verrichte. Das ist sicher hier und da der Fall. Völlig unverständlich ist indes, dass der Staat dabei zusieht. Damit nicht genug: Selbst wenn der letzte Subunternehmer eine namibische Firmaist, haben vorher so viele „Zwischenhändler“ daran verdient, dass oft beim Auftragswert nach oben nachgebessert werden muss. Ein Paradebeispiel für diesen Diebstahl öffentlicher Ressourcen ist das Wohnungsbauprogramm der Regierung, an dem sich eine gut vernetzte Elite bereichert hat, ohne einen Finger krumm zu machen. Am Ende waren für viel Geld weniger Häuser als geplant errichtet. Betrug und Schmarotzertum in Reinkultur. Die Verantwortlichen sind bekannt, aber Konsequenzen werden ausbleiben - jede Wette!
Die strenge Prüfung des Preises und der Reputation von Bewerbern können dieses Dilemma beseitigen. Der entsprechende Wille ist dabei wichtiger als gut klingende Statistiken.
Stefan Fischer
Minister Alpheus !Naruseb will uns glauben machen, dass gut 83% der staatlichen Bauaufträge an namibische Firmen gegangen sind. Das mag anhand von Statistiken sicher belegbar sein. Allerdings, so räumte !Naruseb selbst ein, würden Bauaufträge nach dem Zuschlag von der Firma, die diesen erhalten hat, für eine „Gebühr“ an ein ausländisches Unternehmen weitergegeben, das dann die Arbeit verrichte. Das ist sicher hier und da der Fall. Völlig unverständlich ist indes, dass der Staat dabei zusieht. Damit nicht genug: Selbst wenn der letzte Subunternehmer eine namibische Firmaist, haben vorher so viele „Zwischenhändler“ daran verdient, dass oft beim Auftragswert nach oben nachgebessert werden muss. Ein Paradebeispiel für diesen Diebstahl öffentlicher Ressourcen ist das Wohnungsbauprogramm der Regierung, an dem sich eine gut vernetzte Elite bereichert hat, ohne einen Finger krumm zu machen. Am Ende waren für viel Geld weniger Häuser als geplant errichtet. Betrug und Schmarotzertum in Reinkultur. Die Verantwortlichen sind bekannt, aber Konsequenzen werden ausbleiben - jede Wette!
Die strenge Prüfung des Preises und der Reputation von Bewerbern können dieses Dilemma beseitigen. Der entsprechende Wille ist dabei wichtiger als gut klingende Statistiken.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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