Waffen, Worte und Wetter

Fangen wir beim Wetter an. Jeder kann und viele müssen dabei einfach mitreden. Auch der NBC-Hörfunk auf Otjindoitji. Die Okuranta jojindoitji bringt auch fünfmal in der Woche das Wetter wüst knapp gleich auf der ersten Seite. Wo und wie wir den Wetterbericht manchmal endlich kriegen, is noch 'ne andere Story. Das nur kurz vorausgeschickt.

Zurück zum Hörfunk. Hat sich der Moderator vor einer Woche also Mühe gegeben, einen Wetterfrosch zur Vorhersage ins Studio zu holen, um über trockene und nasse Aussichten zu spekulieren. Und wir hören wieder vom Kind im heißen Indischen Ozean, so dass wir meinen, es eventuell richtig schreiben zu können: El Niño.

Der Wetterfrosch hat also den Hörern (Jesslaik, asseblief toch, das sind wrachtach Hörer und Hörerinnen meinetwegen, aber keine Zuhörer! Wir hoffen das sitzt endlich 'mal.) Also der Wetterfrosch hat den Hörern säuberlich mehrere Faktoren hergezählt, die mitspielen, ob die Regenzeit richtig nass oder eben gerade 'mal feucht wird. Damit kann man einige Tage weit sehen. Und danach setzen Unwägbarkeiten ein, Spekulation eben. Das hat der Wetterfrosch auch offen zugegeben.

Da gab's danach wrachtach Oukies und Tunten, die mit dem Wetterfrosch, vielleicht sogar mit dem Hörfunk bedonnert waren, weil er genau wie die meteorologischen Institute nicht exakt sagen konnte, wie denn die Regenzeit verlaufen wird. Etwa so: wenn Ihr nicht wisst, wie das Wetter wird, redet nicht darüber. Jong die Oukies sind schnaaks. Die reden oft von Dingen, die sie nicht haben: Frauen und Geld zum Beispiel. Und vom Regen. An dieser Stelle zitieren wir aber noch den Senioren Peter Pauly, weil sich die Aufforderung, entweder zu reden oder zu schweigen, mit dem Vorigen überschneidet oder überhaupt überschneiden kann. Wir zitieren den Peter, nicht aus einer Predigt, sondern aus einem Gespräch; er hat wiederum einem seiner Ahnen gelauscht: "Über Frauen und Geld redet man nicht, die hat man."

Neben der Irritation der Bagatellen gibt es noch anderen Trabbel. Mit Pangas, Assegaien, auch Pfeil und Bogen und Knopkieries sind Viehhalter von Ovitoto vor ein und zwei Wochen gegen ihre Nachbarn ausgezogen, so dass die Opolifi und andere Friedensstifter eingreifen mussten. Die Kerls sind zum trocken-dürren Jahresbeginn nochall irritiert. Die Polizeier haben ein paar von den Waffen beschlagnahmt, denn die sind sichtbar und man kann die anfassen.

Schwieriger wird es bei den unsichtbaren Waffen, die Du nur hörst, vielleicht auch schreibst. Gerade haben sich !Gôahesab Hage Gottlieb Geingob und Omutengwa Joseph Diescho bestuhrkt. Jong, die haben große Geschütze aufgefahren. "Opportunist" hat Joseph den Hage genannt, weil der mit Erfolg bei der größten Partei aller Zeiten antechambriert hat und unter den Genossen an zweiter Stelle steht. Das ist ein diplomatisch vornehmer, weil französischer, Ausdruck für kruipen. Dem kundigen Leser ersparen wir an dieser Stelle die vielen Variationen auf Otjindoitji, die sich bis zum Darmausgang erstrecken.

Darauf hat Hage den Joseph "intellektuelle Hure" genannt, was wohl soviel heißen soll, dass sein Intellekt die Comräds wüst worried. Darauf hat der Joseph den Hage wiederum als Chamäleon ausgerufen. Beide, Hage und Joe, tragen übrigens hohe akademische Titel. Sie wetzen ihre verbale Waffe und schießen Wortpfeile über die Köpfe des Publikums hinweg. Sobald der Andere reagiert, weiß der Erste, dass er getroffen hat. Das Publikum entscheidet selbst, ob der Getroffene betroffen und der Wortpfeil zutreffend ist.

Weil einige hoch bezahlte Comräds aber nicht haben wollen, dass das Publikum selbst entscheidet, was zutrifft und zutreffend ist, wollen sie am liebsten eine Pressekontrolle einführen, damit die Entscheidung und Auswahl schon vorher getroffen werden, was man den Menschen an Information und an Bildern füttert, vorenthält und zumutet. 2008 hat im Lande der Braven nochall angefangen und wir sind auf Pad.