Vor 50 Jahren
1971-04-28
SÜDAFRIKA BEKOMMT FARBFERNSEHEN
Kapstadt — Die südafrikanische Regierung hat die Empfehlungen der Fernsehkommission, deren Bericht am Dienstagnachmittag dem Parlament vorgelegt wurde, grundsätzlich angenommen. Das kündigte Kultusminister J. P. van der Spuy an demselben Nachmittag noch an. Damit habe das Kabinett auch einen gesetzlich kontrollierten Fernsehdienst für Südafrika beschlossen. Das Fernsehen soll einen integralen Teil des breiten Bildungswesens ausmachen und auf einem Fundament aufgebaut werden, das die christlichen Werte Südafrikas und die Sozialstruktur des Landes mit seinen verschiedenen Gemeinschaften berücksichtigt.
Der Minister warnte die Öffentlichkeit davor, jetzt schon Fernsehempfänger anzuschaffen oder sich für später in irgendeiner Form für den Kauf oder die Miete solcher Geräte zu verpflichten. Die modernsten Gerate von heute können innerhalb weniger Jahre schon veraltet sein. Außerdem kann der Fortschritt dafür sorgen, dass Fernsehgeräte allmählich billiger werden. Während der Anfangsjahre werden strikte Bedingungen für Teilzahlungsverträge beim Kauf von Fernsehgeräten vorgesehen, um wahllose Ausgaben zu unterbinden.
ANSCHLUSS AN EUROVISION
Kapstadt - Für den Empfang von Fernsehprogrammen aus anderen Ländern über Transmissionssatelliten ist eine Bodenstation in Südafrika notwendig, deren Bau nach den Empfehlungen der Fernsehkommission so schnell wie möglich von dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen in Erwägung gezogen werden sollte. Die erste Phase der Einführung des Fernsehens kostet nahezu 50 Millionen Rand. Darin eingeschlossen sind 1,5 Millionen Rand für eine Bodenempfangsstation für Fernsehsatelliten. Die Kommission empfiehlt ferner, dass die südafrikanische Rundfunkgesellschaft ihre eigene Bodenempfangsstation bauen sollte, damit sie Eurovision, dem europäischen Fernsehnetz, angeschlossen werden könne.
REDE VON HOUPHOUET-BOIGNY
Abidjan — Als „einer der Komponenten des Friedens in Afrika“ bezeichnete Präsident Felix Houphouet-Boigny von der Elfenbeinküste heute den Dialog mit Südafrika. Umgeben von Kabinetsministern und führenden Mitgliedern der regierenden Partei sprach der Präsident vor etwa 120 Journalisten aus allen Teilen der Welt. Auf seiner Pressekonferenz heute Mittag kündigte Präsident Houphouet-Boigny auch an, dass er eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Südafrika angenommen habe. Ministerpräsident John Vorster habe ihm diese Einladung ausgesprochen.
PRÄZENDENZSTREITIGKEITEN IM HAAG
Den Haag — In der holländischen Hauptstadt ist ein Streit über die Präzedenz im Protokoll ausgebrochen. Die Regierung hatte verordnet, dass künftig Richtern des Internationalen Gerichtshofes im Protokoll Präzedenz über das ausländische diplomatische Korps, einschließlich des Doyens, und über die Diplomaten und Minister der niederländischen Regierung zugestanden wird. Die Richter hatten schon längst eine Änderung gewünscht, doch ist die Regierung erst jetzt darauf eingegangen. Die Maßnahme hat, wie der Doyen des diplomatischen Korps, der kubanische Botschafter Carlos Maristany Sanchez, das Außenministerium informierte, bei der Mehrheit der ausländischen Diplomaten Unzufriedenheit ausgelöst. Die Regierung sieht sich einem schwierigen Dilemma gegenüber, doch wird sie kaum mehr von dem Entschluss abweichen können, da das neue Protokoll bereits angewandt wird.
TRANSKEI WILL MEHR DEPARTEMENTS
Umtata — Die südafrikanische Regierung ist von der Transkei gebeten worden, ihr die Departements für das öffentliche Gesundheitswesen, das Post- und Fernmeldewesen, das Verkehrswesen und Information zu übertragen. Das gab Ministerpräsident Kaiser Matanzima am Dienstag im Parlament der Transkei bekannt. Es werde aus der Natur der Sache noch eine geraume Zeit dauern, ehe diese Angelegenheit abgeschlossen sein wird. Seine Regierung habe Südafrika jedoch noch nicht um die Entlassung in die Unabhängigkeit ersucht.
Kapstadt — Die südafrikanische Regierung hat die Empfehlungen der Fernsehkommission, deren Bericht am Dienstagnachmittag dem Parlament vorgelegt wurde, grundsätzlich angenommen. Das kündigte Kultusminister J. P. van der Spuy an demselben Nachmittag noch an. Damit habe das Kabinett auch einen gesetzlich kontrollierten Fernsehdienst für Südafrika beschlossen. Das Fernsehen soll einen integralen Teil des breiten Bildungswesens ausmachen und auf einem Fundament aufgebaut werden, das die christlichen Werte Südafrikas und die Sozialstruktur des Landes mit seinen verschiedenen Gemeinschaften berücksichtigt.
Der Minister warnte die Öffentlichkeit davor, jetzt schon Fernsehempfänger anzuschaffen oder sich für später in irgendeiner Form für den Kauf oder die Miete solcher Geräte zu verpflichten. Die modernsten Gerate von heute können innerhalb weniger Jahre schon veraltet sein. Außerdem kann der Fortschritt dafür sorgen, dass Fernsehgeräte allmählich billiger werden. Während der Anfangsjahre werden strikte Bedingungen für Teilzahlungsverträge beim Kauf von Fernsehgeräten vorgesehen, um wahllose Ausgaben zu unterbinden.
ANSCHLUSS AN EUROVISION
Kapstadt - Für den Empfang von Fernsehprogrammen aus anderen Ländern über Transmissionssatelliten ist eine Bodenstation in Südafrika notwendig, deren Bau nach den Empfehlungen der Fernsehkommission so schnell wie möglich von dem Ministerium für Post- und Fernmeldewesen in Erwägung gezogen werden sollte. Die erste Phase der Einführung des Fernsehens kostet nahezu 50 Millionen Rand. Darin eingeschlossen sind 1,5 Millionen Rand für eine Bodenempfangsstation für Fernsehsatelliten. Die Kommission empfiehlt ferner, dass die südafrikanische Rundfunkgesellschaft ihre eigene Bodenempfangsstation bauen sollte, damit sie Eurovision, dem europäischen Fernsehnetz, angeschlossen werden könne.
REDE VON HOUPHOUET-BOIGNY
Abidjan — Als „einer der Komponenten des Friedens in Afrika“ bezeichnete Präsident Felix Houphouet-Boigny von der Elfenbeinküste heute den Dialog mit Südafrika. Umgeben von Kabinetsministern und führenden Mitgliedern der regierenden Partei sprach der Präsident vor etwa 120 Journalisten aus allen Teilen der Welt. Auf seiner Pressekonferenz heute Mittag kündigte Präsident Houphouet-Boigny auch an, dass er eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Südafrika angenommen habe. Ministerpräsident John Vorster habe ihm diese Einladung ausgesprochen.
PRÄZENDENZSTREITIGKEITEN IM HAAG
Den Haag — In der holländischen Hauptstadt ist ein Streit über die Präzedenz im Protokoll ausgebrochen. Die Regierung hatte verordnet, dass künftig Richtern des Internationalen Gerichtshofes im Protokoll Präzedenz über das ausländische diplomatische Korps, einschließlich des Doyens, und über die Diplomaten und Minister der niederländischen Regierung zugestanden wird. Die Richter hatten schon längst eine Änderung gewünscht, doch ist die Regierung erst jetzt darauf eingegangen. Die Maßnahme hat, wie der Doyen des diplomatischen Korps, der kubanische Botschafter Carlos Maristany Sanchez, das Außenministerium informierte, bei der Mehrheit der ausländischen Diplomaten Unzufriedenheit ausgelöst. Die Regierung sieht sich einem schwierigen Dilemma gegenüber, doch wird sie kaum mehr von dem Entschluss abweichen können, da das neue Protokoll bereits angewandt wird.
TRANSKEI WILL MEHR DEPARTEMENTS
Umtata — Die südafrikanische Regierung ist von der Transkei gebeten worden, ihr die Departements für das öffentliche Gesundheitswesen, das Post- und Fernmeldewesen, das Verkehrswesen und Information zu übertragen. Das gab Ministerpräsident Kaiser Matanzima am Dienstag im Parlament der Transkei bekannt. Es werde aus der Natur der Sache noch eine geraume Zeit dauern, ehe diese Angelegenheit abgeschlossen sein wird. Seine Regierung habe Südafrika jedoch noch nicht um die Entlassung in die Unabhängigkeit ersucht.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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