Vor 50 Jahren
6. Januar 1966
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Windhoek (AZ). Die Abteilung Eingeborenenwesen der Windhoeker Stadtverwaltung hat heute Flugblätter auf der alten Werft verteilt und die Slumbewohner aufgefordert, in die bezugsfertig stehenden neuen Häuser in Katutura zu ziehen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer sich schnell entschließt, hat die freie Wahl zwischen über 1000 leeren Häusern, die zu festen Mieten entsprechend der Raumzahl zur Verfügung stehen. Ab Montag kann mit dem Umzug zu den in dem Flugblatt genannten günstigen Bedingungen begonnen werden. Der Umzug erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis.
Die Stadtverwaltung stellt Transportmittel für den Umzug gratis zur Verfügung. Die alten Hütten auf der Werft werden unverzüglich abgeschätzt und der im allgemeinen unverhältnismäßig hohe Betrag dafür schnell ausgezahlt. Zur Zeit wohnen noch etwa 7000 bis 8000 Menschen auf der alten Werft, während etwa 12000 Windhoeker Eingeborene von den vorhandenen besseren Wohnmöglichkeiten in Katutura Gebrauch machen. Über 1000 Häuser stehen zur Zeit leer und können ab Montag bezogen werden. Weitere 1000 Häuser werden benötigt, um sämtlichen Bewohnern der alten Werft den Umzug nach Katutura zu ermöglichen. Der Windhoeker Stadtrat hat ein Sofortprogramm beschlossen, um die neuen Häuser so schnell wie möglich zu erstellen. Die vorbereitenden Arbeiten sind im Gange und es ist damit zu rechnen, daß der Umzug nach Katutura bis etwa zum Beginn des folgenden Jahres abgeschlossen sein wird. Das Ministerium für Bantuverwaltung und –entwicklung hat bereits Ende November vergangenen Jahres Richtlinien für den Umzug nach Katutura herausgegeben. Darin heißt es unter anderem, daß die Proklamierung der alten Werft als Eingeborenengebiet aufgehoben wird, sobald die Häuser in Katutura in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Ferner werden auf der alten Werft keine Handelslizenzen mehr ausgegeben. Die Eingeborenenvertreter hatten sich das Gelände von Katutura selbst für die neue Siedlung ausgesucht, nachdem sie mehrere Petitionen an die zuständigen Stellen wegen der Überbevölkerung der alten Werft gerichtet hatten. Nachdem die Ankündigung des Umzugsbeginns erst heute erfolgte, kann über die Reaktion der Bewohner der alten Werft noch nichts gesagt werden. Es liegen jedoch bereits Umzugsmeldungen vor.
6. Januar 1967
Vier Deutsche im Kongo festgenommen
Kinshasa (SAPA/Reuter). In Kisangani, dem früheren Stanleyville, wurden nach einer Meldung der Kongolesischen Presseagentur vier Westdeutsche verhaftet, die angeblich ohne Einreisevisum von Gangui (Zentralafrikanische Republik) in den Kongo eingereist sind. Wie es heißt, wurden die Deutschen unter Spionageverdacht festgenommen, da sie sich im „Kisangani-Hotel“ mit Freiwilligen der kongolesischen Armee unterhalten haben.
6. Januar 1967
Gestohlene Bilder gefunden
London (SAPA/Reuter). Der Polizei in London gelang es am Donnerstag, die acht Gemälde im Wert von etwa 2,5 Millionen Pfund, die aus der Galerie des Dulwich College gestohlen worden waren, sicherzustellen. Nähre Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben, außer, daß die Bilder in einem braunen Papier eingepackt in einem Gartengrundstück lagen. Einzelne Gemälde sollen leicht beschädigt sein. Im Zusammenhang mit dem Diebstahl wurde ein 32jähriger Mann verhaftet.
Bei der Aufklärung des größten Kunstdiebstahls der Geschichte gingen die Beamten von Scotland Yard schon einen Tag nachdem das Fehlen der Bilder entdeckt worden war, von der Tatsache aus, daß sich nur ein Täter durch die eingedrückte Türfüllung des Seiteneingangs der Galerie gezwängt hätte, um die Kunstwerke aus ihrem Rahmen zu lösen. Der Dieb hatte am vergangenen Wochenende als Spuren seiner Tat die abgebrochene Spitze eines Bohrers, eine Trittleiter und ein Brett am Tatort hinterlassen. Dennoch wurde die Möglichkeit, daß der Diebstahl das Werk einer ganzen Bande war nicht ausgeschlossen. Es gibt zahlreiche Parallelen mit dem Raub in der Londoner Galerie und Diebstählen von Kunstgegenständen in Frankreich. Als Motiv war von vornherein nur Erpressung von Lösegeld denkbar gewesen, da die weltbekannten Gemälde unmöglich zum Verkauf angeboten werden konnten. Im allgemeinen versuchen die Gangster die Versicherungsgesellschaften zu erpressen. Da die Bilder des Dulwich College aber nicht versichert waren, hatten sie für den oder die Täter nur einen relativ geringen Wert.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst
Windhoek (AZ). Die Abteilung Eingeborenenwesen der Windhoeker Stadtverwaltung hat heute Flugblätter auf der alten Werft verteilt und die Slumbewohner aufgefordert, in die bezugsfertig stehenden neuen Häuser in Katutura zu ziehen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer sich schnell entschließt, hat die freie Wahl zwischen über 1000 leeren Häusern, die zu festen Mieten entsprechend der Raumzahl zur Verfügung stehen. Ab Montag kann mit dem Umzug zu den in dem Flugblatt genannten günstigen Bedingungen begonnen werden. Der Umzug erfolgt ausschließlich auf freiwilliger Basis.
Die Stadtverwaltung stellt Transportmittel für den Umzug gratis zur Verfügung. Die alten Hütten auf der Werft werden unverzüglich abgeschätzt und der im allgemeinen unverhältnismäßig hohe Betrag dafür schnell ausgezahlt. Zur Zeit wohnen noch etwa 7000 bis 8000 Menschen auf der alten Werft, während etwa 12000 Windhoeker Eingeborene von den vorhandenen besseren Wohnmöglichkeiten in Katutura Gebrauch machen. Über 1000 Häuser stehen zur Zeit leer und können ab Montag bezogen werden. Weitere 1000 Häuser werden benötigt, um sämtlichen Bewohnern der alten Werft den Umzug nach Katutura zu ermöglichen. Der Windhoeker Stadtrat hat ein Sofortprogramm beschlossen, um die neuen Häuser so schnell wie möglich zu erstellen. Die vorbereitenden Arbeiten sind im Gange und es ist damit zu rechnen, daß der Umzug nach Katutura bis etwa zum Beginn des folgenden Jahres abgeschlossen sein wird. Das Ministerium für Bantuverwaltung und –entwicklung hat bereits Ende November vergangenen Jahres Richtlinien für den Umzug nach Katutura herausgegeben. Darin heißt es unter anderem, daß die Proklamierung der alten Werft als Eingeborenengebiet aufgehoben wird, sobald die Häuser in Katutura in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Ferner werden auf der alten Werft keine Handelslizenzen mehr ausgegeben. Die Eingeborenenvertreter hatten sich das Gelände von Katutura selbst für die neue Siedlung ausgesucht, nachdem sie mehrere Petitionen an die zuständigen Stellen wegen der Überbevölkerung der alten Werft gerichtet hatten. Nachdem die Ankündigung des Umzugsbeginns erst heute erfolgte, kann über die Reaktion der Bewohner der alten Werft noch nichts gesagt werden. Es liegen jedoch bereits Umzugsmeldungen vor.
6. Januar 1967
Vier Deutsche im Kongo festgenommen
Kinshasa (SAPA/Reuter). In Kisangani, dem früheren Stanleyville, wurden nach einer Meldung der Kongolesischen Presseagentur vier Westdeutsche verhaftet, die angeblich ohne Einreisevisum von Gangui (Zentralafrikanische Republik) in den Kongo eingereist sind. Wie es heißt, wurden die Deutschen unter Spionageverdacht festgenommen, da sie sich im „Kisangani-Hotel“ mit Freiwilligen der kongolesischen Armee unterhalten haben.
6. Januar 1967
Gestohlene Bilder gefunden
London (SAPA/Reuter). Der Polizei in London gelang es am Donnerstag, die acht Gemälde im Wert von etwa 2,5 Millionen Pfund, die aus der Galerie des Dulwich College gestohlen worden waren, sicherzustellen. Nähre Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben, außer, daß die Bilder in einem braunen Papier eingepackt in einem Gartengrundstück lagen. Einzelne Gemälde sollen leicht beschädigt sein. Im Zusammenhang mit dem Diebstahl wurde ein 32jähriger Mann verhaftet.
Bei der Aufklärung des größten Kunstdiebstahls der Geschichte gingen die Beamten von Scotland Yard schon einen Tag nachdem das Fehlen der Bilder entdeckt worden war, von der Tatsache aus, daß sich nur ein Täter durch die eingedrückte Türfüllung des Seiteneingangs der Galerie gezwängt hätte, um die Kunstwerke aus ihrem Rahmen zu lösen. Der Dieb hatte am vergangenen Wochenende als Spuren seiner Tat die abgebrochene Spitze eines Bohrers, eine Trittleiter und ein Brett am Tatort hinterlassen. Dennoch wurde die Möglichkeit, daß der Diebstahl das Werk einer ganzen Bande war nicht ausgeschlossen. Es gibt zahlreiche Parallelen mit dem Raub in der Londoner Galerie und Diebstählen von Kunstgegenständen in Frankreich. Als Motiv war von vornherein nur Erpressung von Lösegeld denkbar gewesen, da die weltbekannten Gemälde unmöglich zum Verkauf angeboten werden konnten. Im allgemeinen versuchen die Gangster die Versicherungsgesellschaften zu erpressen. Da die Bilder des Dulwich College aber nicht versichert waren, hatten sie für den oder die Täter nur einen relativ geringen Wert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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