Vor 50 Jahren
15. Mai 1968
Bothas Replik in der SWA-Debatte
Kapstadt – Das Parlament Südafrikas soll der Richter sein, ob und wann ein Eingeborenenvolk in Südwestafrika unabhängig werden kann. Dies erklärte der Minister für Bantuverwaltung und -entwicklung, M. C. Botha, gestern im Volksrat. Er lieferte damit die Replik auf die Debatte im Rahmen der zweiten Lesung des Gesetzentwurfs über die Entwicklung der Eingeborenenvölker Südwestafrikas zur Selbstbestimmung.
M. C. Botha betonte, daß der Gesetzentwurf lediglich die Richtung andeute, in der die Entwicklung zur Selbstbestimmung und Selbstverwaltung in Südwestafrika gehen soll. Der Gesetzentwurf befasse sich nicht mit der letzten Phase dieser Entwicklung, nämlich der vollen Unabhängigkeit. Der Minister erklärte in diesem Zusammenhang: „Ob wir zu dieser letzten Phase kommen w werden, ist eine Angelegenheit, über die weder ich noch irgend jemand anders eine Zusicherung geben kann. Dies hängt von dem menschlichen und völkischen Vermögen der Eingeborenenvölker ab. Ob sie den Weg, den wir für sie öffnen, bis zum Ende beschreiten können, müssen wir erst sehen.
Sämtliche Eingeborenenvölker Südwestafrikas sind durch die Regierung über die Selbstverwaltung und die Richtung, in der sie nach Unabhängigkeit streben, konsultiert worden, gab Botha bekannt. Alle hätten noch nicht ihre Zustimmung gegeben. Die Ovambos, die Damaras, d ie Okavangos und ein kleiner Teil der Hereros hätten deutlich Ja gesagt.
Botha wandte sich erneut gegen die Forderung der Opposition, die Eingeborenenvölker Südwestafrikas unter einer einheitlichen Regierung „durcheinanderzubringen“.
15. Mai 1968
Die „nachgiebige Gesellschaft“ als Gefahr
Windhoek (AZ) – Der Administrator Wentzel C. du Plessis war am Mittwoch in einer sehr nachdenklichen Stimmung, als er sich im Landesrat erhob, um die Haushaltsdebatte abzuschließen. Wie es seine Art ist, war er bemüht, das Verhältnis Südwestafrikas zum täglichen Weltgeschehen in die rechte Perspektive zu rücken. Schonungslos und mutig sezierte er die allgemeinen Verfallserscheinungen im christlichen Abendland, deren Ausläufer auch an die Küste des südlichen Afrika spülen. „Wenn wir diesen Prozeß nicht aufhalten, schwinden die Hoffnung, der Glaube und die Liebe. Wir müssen uns gegen den inneren Zerfall wehren. Können wir das? Nur wenn wir wissen, wogegen wir und zur Wehr zu setzen haben. Sind wir bereit dazu?“
In dieser Frage kulminierten seine ernsten Ausführungen, deren tieferer Sinn eine aufrüttelnde Mahnung an seine Mitmenschen zu größerer Wachsamkeit gegen diese Zerfallserscheinungen war. „Wir verwüsten unser Erbe, wenn wir scheitern.“
Im Anschluß an sein Lob für das Niveau der Haushaltsdebatte untersuchte der Administrator die Lage auf der politischen und sozialen Ebene. Die Politik der südafrikanischen Regierung sei bekannt. Sie beruhe auf der Anerkennung der Unterschiedlichkeit von Menschen und Rassen. Um diese fundamentale Philosophie und biologischen Unterschiede ist ein weltweiter Kampf entbrannt. Diese Unterschiedlichkeit wird in Südafrika nicht nur anerkannt, sondern auch geachtet und die Gelegenheit geschaffen, darin aufzugehen. Ebenso werden die Fähigkeiten berücksichtigt, was wiederum bedeutet, daß der Stärkere dem Schwächeren helfen muß. Nicht zuletzt muß der Mensch Selbstrespekt haben, der auf innerer Disziplin beruht. Menschen ohne Selbstrespekt sind gefährlich. Diese Gefahr verbirgt sich in der Lehre des Egalitarismus, die eine Weltregierung für die ganze Menschheit fordert. Was diese Lehre aber verschweigt, ist, daß nach ihrer Theorie die Familie als Grundstein der Gesellschaft verschwinden muß. Wenn dieser Zersetzungsprozeß vollzogen ist, wollen die Egalitarier dann auf dem Trümmerhaufen der Menschheit eine neue, gesteuerte Welt aufbauen.
Diese Gesellschaft ist die stärkste Waffe des Kommunisten, des Anarchisten und Nihilisten. Und sollte sie es noch nicht sein, wird sie es ganz gewiß werden. In der „nachgiebigen Gesellschaft“ ist jeder Herr und Meister. Die Disziplin verschwindet und der passive Widerstand schlägt in Gewalt um. Wenn dieser Prozeß nicht aufgehalten wird, dann besteht für die Welt keine Hoffnung mehr.
Bothas Replik in der SWA-Debatte
Kapstadt – Das Parlament Südafrikas soll der Richter sein, ob und wann ein Eingeborenenvolk in Südwestafrika unabhängig werden kann. Dies erklärte der Minister für Bantuverwaltung und -entwicklung, M. C. Botha, gestern im Volksrat. Er lieferte damit die Replik auf die Debatte im Rahmen der zweiten Lesung des Gesetzentwurfs über die Entwicklung der Eingeborenenvölker Südwestafrikas zur Selbstbestimmung.
M. C. Botha betonte, daß der Gesetzentwurf lediglich die Richtung andeute, in der die Entwicklung zur Selbstbestimmung und Selbstverwaltung in Südwestafrika gehen soll. Der Gesetzentwurf befasse sich nicht mit der letzten Phase dieser Entwicklung, nämlich der vollen Unabhängigkeit. Der Minister erklärte in diesem Zusammenhang: „Ob wir zu dieser letzten Phase kommen w werden, ist eine Angelegenheit, über die weder ich noch irgend jemand anders eine Zusicherung geben kann. Dies hängt von dem menschlichen und völkischen Vermögen der Eingeborenenvölker ab. Ob sie den Weg, den wir für sie öffnen, bis zum Ende beschreiten können, müssen wir erst sehen.
Sämtliche Eingeborenenvölker Südwestafrikas sind durch die Regierung über die Selbstverwaltung und die Richtung, in der sie nach Unabhängigkeit streben, konsultiert worden, gab Botha bekannt. Alle hätten noch nicht ihre Zustimmung gegeben. Die Ovambos, die Damaras, d ie Okavangos und ein kleiner Teil der Hereros hätten deutlich Ja gesagt.
Botha wandte sich erneut gegen die Forderung der Opposition, die Eingeborenenvölker Südwestafrikas unter einer einheitlichen Regierung „durcheinanderzubringen“.
15. Mai 1968
Die „nachgiebige Gesellschaft“ als Gefahr
Windhoek (AZ) – Der Administrator Wentzel C. du Plessis war am Mittwoch in einer sehr nachdenklichen Stimmung, als er sich im Landesrat erhob, um die Haushaltsdebatte abzuschließen. Wie es seine Art ist, war er bemüht, das Verhältnis Südwestafrikas zum täglichen Weltgeschehen in die rechte Perspektive zu rücken. Schonungslos und mutig sezierte er die allgemeinen Verfallserscheinungen im christlichen Abendland, deren Ausläufer auch an die Küste des südlichen Afrika spülen. „Wenn wir diesen Prozeß nicht aufhalten, schwinden die Hoffnung, der Glaube und die Liebe. Wir müssen uns gegen den inneren Zerfall wehren. Können wir das? Nur wenn wir wissen, wogegen wir und zur Wehr zu setzen haben. Sind wir bereit dazu?“
In dieser Frage kulminierten seine ernsten Ausführungen, deren tieferer Sinn eine aufrüttelnde Mahnung an seine Mitmenschen zu größerer Wachsamkeit gegen diese Zerfallserscheinungen war. „Wir verwüsten unser Erbe, wenn wir scheitern.“
Im Anschluß an sein Lob für das Niveau der Haushaltsdebatte untersuchte der Administrator die Lage auf der politischen und sozialen Ebene. Die Politik der südafrikanischen Regierung sei bekannt. Sie beruhe auf der Anerkennung der Unterschiedlichkeit von Menschen und Rassen. Um diese fundamentale Philosophie und biologischen Unterschiede ist ein weltweiter Kampf entbrannt. Diese Unterschiedlichkeit wird in Südafrika nicht nur anerkannt, sondern auch geachtet und die Gelegenheit geschaffen, darin aufzugehen. Ebenso werden die Fähigkeiten berücksichtigt, was wiederum bedeutet, daß der Stärkere dem Schwächeren helfen muß. Nicht zuletzt muß der Mensch Selbstrespekt haben, der auf innerer Disziplin beruht. Menschen ohne Selbstrespekt sind gefährlich. Diese Gefahr verbirgt sich in der Lehre des Egalitarismus, die eine Weltregierung für die ganze Menschheit fordert. Was diese Lehre aber verschweigt, ist, daß nach ihrer Theorie die Familie als Grundstein der Gesellschaft verschwinden muß. Wenn dieser Zersetzungsprozeß vollzogen ist, wollen die Egalitarier dann auf dem Trümmerhaufen der Menschheit eine neue, gesteuerte Welt aufbauen.
Diese Gesellschaft ist die stärkste Waffe des Kommunisten, des Anarchisten und Nihilisten. Und sollte sie es noch nicht sein, wird sie es ganz gewiß werden. In der „nachgiebigen Gesellschaft“ ist jeder Herr und Meister. Die Disziplin verschwindet und der passive Widerstand schlägt in Gewalt um. Wenn dieser Prozeß nicht aufgehalten wird, dann besteht für die Welt keine Hoffnung mehr.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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