Vor 50 Jahren
10. März 1967
Paviane nach Ai-Ais
Ai-Ais (AZ). Als Hauptnachricht im Nachrichtendienst des südafrikanischen Rundfunks wurde heute früh um 6.45 Uhr verbreitet, daß bei Ai-Ais 300 Menschen durch Flutwasser des Fischriviers von der Außenwelt abgeschnitten seien, und daß ein Hubschrauber der Polizei die Eingeschlossenen wegen starker Regenfälle noch nicht habe erreichen können. Tatsache ist, daß in Ai-Ais bisher niemand eingeschlossen ist. In Ai-Ais befinden zur Zeit 300 Soldaten, die an einem Ausbildungslehrgang teilnehmen. Am Dienstag kam der Fischfluß stark ab und überflutete Teile des Touristenlagers und auch das Schwimmbad. Wenn der Fischfluß um etwa einen Fuß weitergestiegen wäre, wären die Häuser der Beamten in Ai-Ais in Gefahr gewesen. Das Waser sackte jedoch ab.Nach erneuten starken Regenfällen in den letzten Tagen befürchtete die Abteilung Naturschutz der südwestafrikanischen Administration ein erneutes Ansteigen des Fischflusses und erwog eine Räumung des Lagers. Aus diesem Grunde wurde gestern ein Hubschrauber der Polizei zum Fischfluß nördlich von Ai-Ais entsandt. Der Hubschrauber landete gestern nachmittag bei starkem Regen in Asab und führt seine Aufgabe heute weiter durch. Bisher ist keine Entscheidung über die Räumung des Lagers erfolgt. Als die Paviane am Dienstag den Fischfluß besonders stark rauschen hörten, bekamen sie Angst und nahmen im Touristenkamp bei den Menschen Zuflucht. Zahlteiche Paviane versammelten sich im Touristenlager und schreckten auch nicht vor dem Betreten der Zelte zurück. Munter sprangen sie zwischen den Menschen umher.
10. März 1967
Kerina an die Deutschen
New York (AZ). In einem Artikel an die deutschen Einwohner in Deutschland und an die deutschen Einwohner, die im Gebiet von Südwestafrika leben, behauptet Mburumba Kerina, daß deutsche wirtschaftliche Geldanlagen noch immer das Leben in dem „geraubten Land“ Südwestafrika beherrschen. Mburumba Kerina verließ 1953 Südwestafrika, um in Übersee zu studieren. Sein richtiger Name ist Eric William Getzen. In den Vereinigten Staaten von Amerika legte er sich den Namen Mburumba Kerina zu. Kerina trat regelmäßig als Bittsteller vor den Vereinten Nationen im Namen des Hererohäuptlings des Aminuis-Reservats Hosea Kutako auf. Der Artikel strotzt von Unrichtigkeiten und glatten Lügen. Kerina gibt vor, namens einer South West African National United Front zu schreiben, der nach seinen Angaben die führende Frontorganisation der Nichtweißen ist und in der SWANU, SWAUNIO, SWAWU und NUDO vertreten sind.
Die South West African National United Front (SWANUF) ist eine von mehreren Parteischöpfungen Kerinas, die niemals Wirklichkeit geworden sind. SWANUF hat in Südwestafrika noch nie bestanden. SWANUF trat im vergangenen Jahr lediglich dadurch in Erscheinung, daß Kerina und ein Nathanael Mbaeva in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär U Thant, mitgeteilt hatten, daß verschiedene politische Organisationen der Nichtweißen Südwestafrikas sich zusammengeschlossen hätten. SWANU in Windhoek teilte dem UNO-Generalsekretär in einem Telegramm vom 12. Oktober 1966 mit, daß „Nathanael Mbaeva SWANU vom heutigen Rag an nirgends mehr vertritt“. Der Generalsekretär von SWAPO, John ja Otto hatte bereits 6. September 1966 in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär U Thant u.a. geschrieben, daß SWANUF tatsächlich nur aus zwei Mitgliedern bestehe, nämlich aus Kerina und Mbaeva. In seinem Artikel, der deutschen Zeitungen in deutscher Sprache von New York aus zugestellt wurde, verweist Kerina auch auf den Herero-Krieg (1904/07) und „die Ausrottungstaten des Generals von Trotha gegen die Hereros und andere“. In seinem Artikel erwähnt Kerina natürlich nicht, daß der Herero-Krieg seinen Ursprung mit der Ermordung deutscher Farmer bei Otjizazu und Oberuzu nahm. Kerina läßt auch unerwähnt, daß die Morde den Auftakt zu einem Raubzug der Hereros bildeten, in dem sie das Land, das sie zuvor an deutsche Farmer verkauft hatten, zurückerobern wollten. Kerina beschuldigt die Deutschen in Südwestafrika ferner der „systematischen Beraubung der afrikanischen Bevölkerung.
Paviane nach Ai-Ais
Ai-Ais (AZ). Als Hauptnachricht im Nachrichtendienst des südafrikanischen Rundfunks wurde heute früh um 6.45 Uhr verbreitet, daß bei Ai-Ais 300 Menschen durch Flutwasser des Fischriviers von der Außenwelt abgeschnitten seien, und daß ein Hubschrauber der Polizei die Eingeschlossenen wegen starker Regenfälle noch nicht habe erreichen können. Tatsache ist, daß in Ai-Ais bisher niemand eingeschlossen ist. In Ai-Ais befinden zur Zeit 300 Soldaten, die an einem Ausbildungslehrgang teilnehmen. Am Dienstag kam der Fischfluß stark ab und überflutete Teile des Touristenlagers und auch das Schwimmbad. Wenn der Fischfluß um etwa einen Fuß weitergestiegen wäre, wären die Häuser der Beamten in Ai-Ais in Gefahr gewesen. Das Waser sackte jedoch ab.Nach erneuten starken Regenfällen in den letzten Tagen befürchtete die Abteilung Naturschutz der südwestafrikanischen Administration ein erneutes Ansteigen des Fischflusses und erwog eine Räumung des Lagers. Aus diesem Grunde wurde gestern ein Hubschrauber der Polizei zum Fischfluß nördlich von Ai-Ais entsandt. Der Hubschrauber landete gestern nachmittag bei starkem Regen in Asab und führt seine Aufgabe heute weiter durch. Bisher ist keine Entscheidung über die Räumung des Lagers erfolgt. Als die Paviane am Dienstag den Fischfluß besonders stark rauschen hörten, bekamen sie Angst und nahmen im Touristenkamp bei den Menschen Zuflucht. Zahlteiche Paviane versammelten sich im Touristenlager und schreckten auch nicht vor dem Betreten der Zelte zurück. Munter sprangen sie zwischen den Menschen umher.
10. März 1967
Kerina an die Deutschen
New York (AZ). In einem Artikel an die deutschen Einwohner in Deutschland und an die deutschen Einwohner, die im Gebiet von Südwestafrika leben, behauptet Mburumba Kerina, daß deutsche wirtschaftliche Geldanlagen noch immer das Leben in dem „geraubten Land“ Südwestafrika beherrschen. Mburumba Kerina verließ 1953 Südwestafrika, um in Übersee zu studieren. Sein richtiger Name ist Eric William Getzen. In den Vereinigten Staaten von Amerika legte er sich den Namen Mburumba Kerina zu. Kerina trat regelmäßig als Bittsteller vor den Vereinten Nationen im Namen des Hererohäuptlings des Aminuis-Reservats Hosea Kutako auf. Der Artikel strotzt von Unrichtigkeiten und glatten Lügen. Kerina gibt vor, namens einer South West African National United Front zu schreiben, der nach seinen Angaben die führende Frontorganisation der Nichtweißen ist und in der SWANU, SWAUNIO, SWAWU und NUDO vertreten sind.
Die South West African National United Front (SWANUF) ist eine von mehreren Parteischöpfungen Kerinas, die niemals Wirklichkeit geworden sind. SWANUF hat in Südwestafrika noch nie bestanden. SWANUF trat im vergangenen Jahr lediglich dadurch in Erscheinung, daß Kerina und ein Nathanael Mbaeva in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär U Thant, mitgeteilt hatten, daß verschiedene politische Organisationen der Nichtweißen Südwestafrikas sich zusammengeschlossen hätten. SWANU in Windhoek teilte dem UNO-Generalsekretär in einem Telegramm vom 12. Oktober 1966 mit, daß „Nathanael Mbaeva SWANU vom heutigen Rag an nirgends mehr vertritt“. Der Generalsekretär von SWAPO, John ja Otto hatte bereits 6. September 1966 in einem Schreiben an UNO-Generalsekretär U Thant u.a. geschrieben, daß SWANUF tatsächlich nur aus zwei Mitgliedern bestehe, nämlich aus Kerina und Mbaeva. In seinem Artikel, der deutschen Zeitungen in deutscher Sprache von New York aus zugestellt wurde, verweist Kerina auch auf den Herero-Krieg (1904/07) und „die Ausrottungstaten des Generals von Trotha gegen die Hereros und andere“. In seinem Artikel erwähnt Kerina natürlich nicht, daß der Herero-Krieg seinen Ursprung mit der Ermordung deutscher Farmer bei Otjizazu und Oberuzu nahm. Kerina läßt auch unerwähnt, daß die Morde den Auftakt zu einem Raubzug der Hereros bildeten, in dem sie das Land, das sie zuvor an deutsche Farmer verkauft hatten, zurückerobern wollten. Kerina beschuldigt die Deutschen in Südwestafrika ferner der „systematischen Beraubung der afrikanischen Bevölkerung.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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