Vor 50 Jahren

BRENNENDER TANKERKapstadt — Der britische 43 000-Tonnen-Tanker „Heythorp“, der Fein-Erdöl an Bord führt, treibt brennend zwischen Durban und East London. Ein liberianisches Schiff hat bereits einen Teil der Besatzung aus Rettungsbooten aufgenommen. Wahrscheinlich explodierte in einem Tank Gas, wobei das Feuer rasch um sich griff. Das deutsche Rettungsschiff „Atlantik“ dürfte inzwischen beim Tanker eingetroffen sein.RESOLUTION GEGEN SÜDAFRIKANew York - Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete am Dienstag einen Resolutionsentwurf mit 109 zu zwei Stimmen, in dem sie ihre ernste Entrüstung und Besorgnis über die Misshandlung und Folterung der Gegner der Apartheid in Südafrika zum Ausdruck bringt. Südafrika und Portugal gaben ihre Stimmen gegen diese Resolution ab, während es keine Stimmenthaltungen gab.Diese Resolution wurde am 3. November von dem politischen Sonderausschuss mit 98 zu einer Stimme (Portugal) bei zwei Stimmenthaltungen (Brasilien und Malawi) verabschiedet. Eine Debatte über diesen Beschluss wurde von der Plenarsitzung nicht verlangt. Alle Erklärungen wurden daher auf eine Begründung der Stimmabgabe beschränkt.SCHWERE VERLUSTE FRELIMOSBeira - Im September und Oktober gelang es portugiesischen Sicherheitskräften, 368 Frelimo-Terroristen zu töten oder schwer zu verwunden. 468 wurden gefangengenommen oder hatten sich selbst ergeben, so dass die Totalverluste während der zwei Monate 836 Mann betrugen. Die Zahlen sind aus einem Kommuniqué, das vom Hauptquartier in Nampula veröffentlicht wurde. Es heißt darin weiter, dass die Portugiesen 41 Tote und 37 Schwerverwundete zu beklagen hatten. Von den Toten waren 28 Opfer von Landminen, sechs wurden während isolierten und sieben während allgemeiner Operationen getötet. 25 wurden durch Landminen und 12 in Kampfhandlungen verletzt.GEFÄNGNIS STATT TODESSTRAFEKhartum - Der 41-jährige westdeutsche SöIdnerführer Rudolf Steiner, der von einem sudanesischen Militärgericht zum Tode durch Erhängen verurteilt worden war, ist von Präsident Gaffar Numeiry begnadigt worden. Die Todesstrafe wurde in eine zwanzigjährige Gefängnisstrafe abgeändert. Steiner hatte die schwarzen Rebellen im Süden des Sudans in ihrem Kampf gegen die arabische Regierung im Norden unterstützt. Steiner war auch Kommandant im nigerianischen Bürgerkrieg.SIR ALEC FLIEGT NACH SALISBURYLondon - Englands Außenminister Sir Alec Douglas-Home wird am Sonntag nach Salisbury fliegen, um mit Ministerpräsident Ian Smith Gespräche über den rhodesischen Unabhängigkeitsdisput zu führen. In einer Erklärung im Unterhaus sagte Sir Alec, dass der britische Rechtsexperte Lord Goodman und Generalstaatsanwalt Sir Peter Rawlingson ihn begleiten würden. Der britische Außenminister äußerte unter anderem: „Unterschätze nicht die Schwierigkeiten dieser Aufgabe. Wenn jedoch auf beiden Seiten der Wille zu einem Erfolg ist, dann besteht Grund zur Hoffnung.“ Der Rhodesienbesuch des Außenministers folgt monatelangen Vorgesprächen zwischen England und Rhodesien über eine gemeinsame Basis zur Beendigung des Disputs.

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