Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

Nina Cerezo
1. März 1968

Heß bleibt in Spandau

London (AZ). – Die Sowjetunion hat sich wiederum geweigert, einer Freilassung des ehemaligen Stellvertreters von Adolf Hitler, Rudolf Heß, zuzustimmen. Der parlamentarische Staatssekretär im britischen Außenministerium, W. T. Rodgers, sprach vor dem britischen Unterhaus das Bedauern seiner Regierung über die starre Haltung Moskaus aus. Die Inhaftierung von Heß in Spandau kostet Großbritannien jährlich 6691 Pfund. Der konservative Abgeordnete Gilbert Longden meinte, daß es an der Zeit sei, daß Großbritannien, die USA und Frankreich sich weigerten, auch weiterhin einen derartigen Preis für die „sowjetische Rachsucht“ zu zahlen. Der Labour-Abgeordnete Reginald Pager erntete Gelächter, als er vorschlug, Großbritannien solle, anstatt die mehr als 6000 Pfund jährlich zu zahlen, lieber die Flucht von Heß aus Spandau arrangieren.

1. März 1968

Die Schweiz als Goldhandelszentrum

Zürich – Schweizer Bankiers sind davon überzeugt, daß Spekulanten und Hamsterer in den hektischen Wochen nach der Pfundabwertung im November vergangenen Jahres den „gold rush“ verursachten, jetzt aber keineswegs ihr Gold wieder eilig verkaufen wollen. Seitdem sich die Währungssituation der Welt wieder etwas stabilisiert hat, ist die Aktivität auf dem Goldmarkt erheblich zurückgegangen. Die Bankiers weisen darauf hin, daß Gold eine stetige Nachfrage genießt und keine Verkäufe notiert werden.

In der Schweiz werden zwar keine Statistiken darüber geführt, aber informierte Quellen schätzen, daß zwei Drittel bis drei Viertel aller Goldkäufe auf dem Londoner Markt durch Schweizer Banken kanalisiert werden. Nach offiziellen britischen Statistiken sind während der ersten elf Monate des vergangenen Jahres 14,77 Millionen Unzen Gold mit einem Wert von etwa 361 Millionen Rand aus London in die Schweiz exportiert worden. Etwa ein Viertel davon fiel allein auf den November vergangenen Jahres, als die Engländer ihren Pfund abwerteten.

Wenig von dem Gold, das Schweizer Banken in London einkaufen, landet im Sparstrumpf vorsichtiger Schweizer Bauern. Die meisten Einkäufe werden für ausländische Kunden getätigt. Auch hier fehlen wieder Statistiken. Schätzungsweise 40 Prozent der Goldbestellungen Schweizer Banken auf dem Londoner Markt stammen aus dem Nahen Osten. Goldhändler weisen darauf hin, daß der Nahe Osten nicht nur für sich einkauft, sondern gleichzeitig als Transitstelle für den Markt in Bombay und im Fernen Osten gilt. Weitere bedeutsame Bestellungen kommen aus Italien und Lateinamerika.

Verschiedene Faktoren sprechen für die Schweiz als Zentrum des Goldhandels. Wohl der Hauptgrund ist, daß die Schweiz keinerlei Restriktionen auf die Verarbeitung von oder den Handel mit Gold sowie dessen Im- oder Export auflegt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die volle Umsetzbarkeit des Schweizer Franken. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg war die Schweiz der einzige freie Goldmarkt der Welt. Seinerzeit war das Goldhandelszentrum Zürich, Geschäfte wurden jedoch auch in Basel, Genf und einem kleinen Ort im Tessin an der Nordgrenze Italiens getätigt. 1954 verlagerte sich das Goldgeschäft wieder nach London, als dort der Markt eröffnet wurde. Schweizer Banken, die mit Gold handeln, treten täglich mit Maklern in London in Verbindung, die den Tagespreis des Goldes feststellen.

Während des „gold rush“ im November vergangenen Jahres wurde den Schweizer Bankiers zum Vorwurf gemacht, daß sie die Nachfrage etwas forciert haben. Von ihrer Seite, wird jedoch daran erinnert, daß die Schweizer Zentralbank während der ganzen Krise eng mit den internationalen Goldpoolpartnern zusammengearbeitet hat, um zu verhindern, daß der Goldpreis über 35, 20 Dollar pro Unze steigt. Im gleichen Maße haben Schweizer Banken auch die Nachfrage eingedämmt, indem sie Vorausgeschäfte stoppten, bei denen nicht der volle Preis an Ort und Stelle bar gezahlt wurde.

1. März 1968

Lüderitzbucht

Genügend Elektrizität – Laut Auskunft vom Stadtsekretär wird in sechs Monaten das erweiterte Elektrizitätswerk in Lüderitzbucht fertiggestellt sein. Es wird 3000 kWh Strom produzieren, d.h. es könnte außer der Stadt und der bestehenden Industrie noch zwei weitere Pilchardfabriken mit Strom versorgen. Wenn keine neue Pilchardlizenz bewilligt wird, bleibt der Strom unbenutzt.

Was die Behausung von Arbeitern für eventuell noch zu errichtende Fabriken betrifft, so erklärte er, daß die Stadt innerhalb ihres Bauprogrammes sofort weitere Häuser bauen könne, die mindestens so schnell fertig würden, wie eine neue Fabrik, aber es habe keinen Zweck, nun in großer Eile Häuser zu bauen, solande keine weitere industrielle Entwicklung der Stadt in Aussicht steht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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