Vor 50 Jahren
1971-07-28
SADAT TREIBT ZUR ENTSCHEIDUNG
Kairo - Präsident Sadat erklärte vor 1 700 Mitgliedern des Nationalkongresses der Arabischen Sozialistischen Union, die ihn von neuem als Parteichef bestätigte, Ägypten müsse noch in diesem Jahr „politisch wirtschaftlich vorwärtsgehen, um die israelische Besetzung arabischen Gebiets zu beenden“. Das bedeute nicht, dass der Weg zum Sieg noch in diesem Jahr vollständig zurückgelegt werden müsse, aber Ägypten müsse sich ungeachtet aller Anstrengungen und Opfer in dieser Richtung bewegen, da sonst die Krise „einfrieren“ werde. Er wiederhole seine Forderung: „Aug' um Aug', Zahn um Zahn, Napalm um Napalm“. Er übernehme für alle Aktionen der nächsten Zeit persönlich die Verantwortung.
UN-EINMISCHUNG IM SPORT
New York — Der Sonderausschuss der Vereinten Nationen gegen die Apartheid will bei der australischen Regierung gegen Gastspielreisen südafrikanischer Sportleraufgebote, die „auf Grund- ihrer Rassenzugöhrigkeit nominiert wurden“, protestieren. In einer Protestnote an die australische Mission bei den Vereinten Nationen soll die gegenwärtige Tour der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft durch Australien verurteilt werden. Außerdem will der Ausschuss „seine Entrüstung und seinen Schock“ über die geplante Reise einer südafrikanischen Kricket-Nationalauswahl durch Australien im Oktober dieses Jahres darin zum Ausdruck bringen.
DIE MONDLANDUNG FINDET STATT
Houston — Der mit Apollo 15 geplanten Mondlandung am kommenden Samstag steht nichts mehr im Wege, nachdem eine gestern Abend erfolgte Zündung des Haupttriebwerkes der Kapsel, die im Rahmen der geplanten Kurskorrektur angesetzt war, ohne Schwierigkeiten verlaufen ist. Mit der Zündung war bezweckt, Aufschluss darüber zu gewinnen, inwieweit sich einer der vermutlich durch einen Kurzschluss am Montagabend beschädigten Indikatorschalter nachhaltig auf die Mission hatte auswirken können.
Wie ein Sprecher des Flugkontrollzentrums in Houston heute Morgen mitteilte, sei durch den Kurzschluss wahrscheinlich nur ein relativ unwichtiger Sektor des Antriebsaggregates betroffen. Das Unternehmen werde seinen normalen Verlauf nehmen, obwohl damit gleichzeitig einige „Störungen“ mit in Kauf genommen werden müssten, die jedoch höchstens zu der Abänderung unmaßgeblicher Flugprozeduren führen könnten.
EL-NUR HINGERICHTET
Khartum — Präsident Nimeiry hat das Gnadengesuch des britischen Außenministers Sir Alec Douglas-Home für Oberst El-Nur und Mahor Hamadallah, die aus einem britischen Flugzeug entführt und von Libyen an den Sudan ausgeliefert wurden, abgelehnt. Die beiden „Verräter“ seien sudanesische Bürger und deshalb müsse entsprechend den Umständen gehandelt werden, erklärte Nimeiry. El-Nur wurden vor Gericht noch medizinische Zeugen zugebilligt, was zum Aufschub des Urteils führte, das jedoch nicht geändert wurde. El-Nur und Hamadallah sind am Montag erschossen worden. Am Montag wurden noch zwei weitere Offiziere durch Erschießen hingerichtet, womit die Zahl der Hingerichteten auf zwölf stieg. Der Generalsekretär der kommunistisch beeinflussten Gewerkschaftsföderation, Ah-med El-Sheikh, wurde gehängt. Im britischen Unterhaus wurde von Regierungsseite ein Antrag, die diplomatischen Beziehungen mit Libyen abzubrechen, abgelehnt, doch wurde zugegeben, dass im Zusammenhang mit der Entführung weitere Aktionen geprüft würden.
IN MALAWI UNERWÜNSCHT
Zomba — Malawis Staatspräsident Kamuzu Banda dankte am Schluss der Parlamentssitzung den Abgeordneten dafür, dass sie seine Politik des Dialoges und Kontaktes mit Südafrika voll unterstützten. Banda wies eine Politik der Drohungen, der Isolierung oder der Gewaltanwendung zur Lösung des Rassenproblems Südafrikas zurück. Wenn die Russen oder die chinesischen Kommunisten bewaffnete Streitkräfte nach Afrika senden, um gewissen Afrika-Staaten in ihrem Kampf gegen Südafrika zu helfen, so würden diese nicht nach Erfüllung ihrer Aufgabe nach Hause zurückkehren, sondern in Afrika bleiben.
Kairo - Präsident Sadat erklärte vor 1 700 Mitgliedern des Nationalkongresses der Arabischen Sozialistischen Union, die ihn von neuem als Parteichef bestätigte, Ägypten müsse noch in diesem Jahr „politisch wirtschaftlich vorwärtsgehen, um die israelische Besetzung arabischen Gebiets zu beenden“. Das bedeute nicht, dass der Weg zum Sieg noch in diesem Jahr vollständig zurückgelegt werden müsse, aber Ägypten müsse sich ungeachtet aller Anstrengungen und Opfer in dieser Richtung bewegen, da sonst die Krise „einfrieren“ werde. Er wiederhole seine Forderung: „Aug' um Aug', Zahn um Zahn, Napalm um Napalm“. Er übernehme für alle Aktionen der nächsten Zeit persönlich die Verantwortung.
UN-EINMISCHUNG IM SPORT
New York — Der Sonderausschuss der Vereinten Nationen gegen die Apartheid will bei der australischen Regierung gegen Gastspielreisen südafrikanischer Sportleraufgebote, die „auf Grund- ihrer Rassenzugöhrigkeit nominiert wurden“, protestieren. In einer Protestnote an die australische Mission bei den Vereinten Nationen soll die gegenwärtige Tour der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft durch Australien verurteilt werden. Außerdem will der Ausschuss „seine Entrüstung und seinen Schock“ über die geplante Reise einer südafrikanischen Kricket-Nationalauswahl durch Australien im Oktober dieses Jahres darin zum Ausdruck bringen.
DIE MONDLANDUNG FINDET STATT
Houston — Der mit Apollo 15 geplanten Mondlandung am kommenden Samstag steht nichts mehr im Wege, nachdem eine gestern Abend erfolgte Zündung des Haupttriebwerkes der Kapsel, die im Rahmen der geplanten Kurskorrektur angesetzt war, ohne Schwierigkeiten verlaufen ist. Mit der Zündung war bezweckt, Aufschluss darüber zu gewinnen, inwieweit sich einer der vermutlich durch einen Kurzschluss am Montagabend beschädigten Indikatorschalter nachhaltig auf die Mission hatte auswirken können.
Wie ein Sprecher des Flugkontrollzentrums in Houston heute Morgen mitteilte, sei durch den Kurzschluss wahrscheinlich nur ein relativ unwichtiger Sektor des Antriebsaggregates betroffen. Das Unternehmen werde seinen normalen Verlauf nehmen, obwohl damit gleichzeitig einige „Störungen“ mit in Kauf genommen werden müssten, die jedoch höchstens zu der Abänderung unmaßgeblicher Flugprozeduren führen könnten.
EL-NUR HINGERICHTET
Khartum — Präsident Nimeiry hat das Gnadengesuch des britischen Außenministers Sir Alec Douglas-Home für Oberst El-Nur und Mahor Hamadallah, die aus einem britischen Flugzeug entführt und von Libyen an den Sudan ausgeliefert wurden, abgelehnt. Die beiden „Verräter“ seien sudanesische Bürger und deshalb müsse entsprechend den Umständen gehandelt werden, erklärte Nimeiry. El-Nur wurden vor Gericht noch medizinische Zeugen zugebilligt, was zum Aufschub des Urteils führte, das jedoch nicht geändert wurde. El-Nur und Hamadallah sind am Montag erschossen worden. Am Montag wurden noch zwei weitere Offiziere durch Erschießen hingerichtet, womit die Zahl der Hingerichteten auf zwölf stieg. Der Generalsekretär der kommunistisch beeinflussten Gewerkschaftsföderation, Ah-med El-Sheikh, wurde gehängt. Im britischen Unterhaus wurde von Regierungsseite ein Antrag, die diplomatischen Beziehungen mit Libyen abzubrechen, abgelehnt, doch wurde zugegeben, dass im Zusammenhang mit der Entführung weitere Aktionen geprüft würden.
IN MALAWI UNERWÜNSCHT
Zomba — Malawis Staatspräsident Kamuzu Banda dankte am Schluss der Parlamentssitzung den Abgeordneten dafür, dass sie seine Politik des Dialoges und Kontaktes mit Südafrika voll unterstützten. Banda wies eine Politik der Drohungen, der Isolierung oder der Gewaltanwendung zur Lösung des Rassenproblems Südafrikas zurück. Wenn die Russen oder die chinesischen Kommunisten bewaffnete Streitkräfte nach Afrika senden, um gewissen Afrika-Staaten in ihrem Kampf gegen Südafrika zu helfen, so würden diese nicht nach Erfüllung ihrer Aufgabe nach Hause zurückkehren, sondern in Afrika bleiben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen