Vor 50 Jahren
11. Mai 1968
Zweite französische Herztransplantation
Montpellier (SAPA / Reuter). Frankreichs zweite Herztransplantation an einem Menschen – die dreizehnte in der Welt – ist am Mittwoch in der St. Iloi-Klinik von Professor Dr. Eric Negre, dem Leiter des Thorax-Spezialistenteams an einem 65jährigen Patienten vollzogen worden.
Die Bekanntmachung der Operation erfolgte erst 24 Stunden danach. Weder der Name des Empfängers noch der des Spenders wurde veröffentlicht. Der Presse wurde nur mitgeteilt, der Patient befinde sich wohl. Von jeder Prognose hielt man sich jedoch zurück.
Sechs Ärzte verpflanzten das Herz. Einige von ihnen gehörten zur Gruppe französischer Chirurgen, die das Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt besuchten, um sich an Ort und Stelle über Professor Christiaan Barnards epochemachende Herzverpflanzungen zu orientieren.
Das Befinden des 47jährigen Everett C. Thomas ist vorläufig noch ausgezeichnet. In seinem Krankenzimmer hat er ein Telefon und ein Fernsehgerät. Er kann im Zimmer umhergehen und wird von seiner Frau besucht. Ihm wurde am vergangenen Freitag das Herz eines 15jährigen Mädchens verpflanzt.
11. Mai 1968
Geld für Unfallgeschädigte
Johannesburg (AZ). Sofern die Südafrikanische Luftfahrtgesellschaft schadenersatzpflichtig ist und die Hinterbliebenen der bei dem Boeing-Absturz bei Windhoek ums Leben Gekommenen Schadenersatzansprüche geltend machen können, können Entschädigungen zwischen 11 600 und 52 500 Rand pro Verunglückten ausbezahlt werden. Bis dies jedoch geklärt ist, werden vermutlich noch etliche Monate vergehen.
Die geringste Entschädigung würden Angehörige von Unfallopfern erhalten, deren Bestimmungsort in einem Land lag, das nur dem Warschauer Abkommen angehörte. Mehr Geld bekommen die Hinterbliebenen von Passagieren, die in einen Staat wollten, der das Haager Protokoll unterzeichnet hat. Die höchste Entschädigung wird Familienangehörigen von Flugreisenden ausbezahlt, die aus den USA kamen, dorthin reisen wollten oder auch nur in Amerika Station zu machen beabsichtigten.
11. Mai 1968
Ärztliches Bulletin
Windhoek (AZ). Bei Dr. J. G. van der Wath tritt eine allmähliche Besserung ein, sein Befinden ist aber noch Ernst. Die Genesung des Patienten Williams schreitet rasch voran, zeitweise ist er schon bei vollem Bewußtsein. Das Befinden der Patienten Rooke und Derbyshire ist befriedigend.
11. Mai 1968
Generalversammlung debattiert über Südwest
New York (SAPA/Reuter). Nigeria hat bei den Vereinten Nationen Sanktionen gegen Südafrika gefordert, um es auf diesem Wege zur Aufgabe Südwestafrikas zu zwingen. Der nigerianische UNO-Botschafter, Edwin Ogbu, meinte außerdem, der Sicherheitsrat sollte das Waffenembargo gegen Südafrika einer dringenden Prüfung unterziehen. Das Verbot auf Waffenlieferung, das vor vier Jahren vom Sicherheitsrat verhängt worden war, ist inzwischen zusammengebrochen weil andere westliche Länder an die Stelle Britanniens und der USA als traditionelle Waffenlieferanten Südafrikas getreten sind. Beobachter meinen, daß diese Bemerkung sich besonders auf Frankreich bezog.
Botschafter Ogbu betonte, Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen müßte nun gegen Südafrika in Kraft treten , denn sonst erfüllten die Vereinten Nationen nicht ihre heilige Pflicht gegenüber den Einwohnern Südwestafrikas. Dieses Kapitel der Charta ermöglicht Wirtschaftssanktionen, falls der Weltfrieden bedroht wird. Ogbu verurteilte Südafrikas Mißachtung der UN-Resolution wiederholt und erließ einen Aufruf an die Mitgliedsstaaten dieser Weltorganisation, den Südwestafrika-Rat aktiv in seiner Arbeit zu unterstützen. Der Rat habe den Auftrag, die Verwaltung Südwestafrikas zu übernehmen. Alle vorhandenen Kräfte innerhalb der Vereinten Nationen sollte im Interesse dieses Ziels mobilisiert werden. Die Freunde Südafrikas sollten das Land dazu überreden, sich der Weltmeinung zu beugen.
Tensore Paul Rouamba von Obervolta meinte zu den Handelspartnern Südafrikas, sie zwingen die Welt zu einem Rassenkrieg, indem sie die Republik weiter unterstützen. Der Sicherheitsrat sollte einsehen, daß das Spannungsgebiet im südlichen Afrika eine direkte Bedrohung der Vereinten Nationen darstelle. Rouamba gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Generalversammlung dem Südwestafrika-Rat ausreichende Vollmachten verleihe, um ihn in die Lage zu versetzen, Gesetze für das Land zu entwerfen und Steuern von den dort operierenden Unternehmen verlangen zu können.
Zweite französische Herztransplantation
Montpellier (SAPA / Reuter). Frankreichs zweite Herztransplantation an einem Menschen – die dreizehnte in der Welt – ist am Mittwoch in der St. Iloi-Klinik von Professor Dr. Eric Negre, dem Leiter des Thorax-Spezialistenteams an einem 65jährigen Patienten vollzogen worden.
Die Bekanntmachung der Operation erfolgte erst 24 Stunden danach. Weder der Name des Empfängers noch der des Spenders wurde veröffentlicht. Der Presse wurde nur mitgeteilt, der Patient befinde sich wohl. Von jeder Prognose hielt man sich jedoch zurück.
Sechs Ärzte verpflanzten das Herz. Einige von ihnen gehörten zur Gruppe französischer Chirurgen, die das Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt besuchten, um sich an Ort und Stelle über Professor Christiaan Barnards epochemachende Herzverpflanzungen zu orientieren.
Das Befinden des 47jährigen Everett C. Thomas ist vorläufig noch ausgezeichnet. In seinem Krankenzimmer hat er ein Telefon und ein Fernsehgerät. Er kann im Zimmer umhergehen und wird von seiner Frau besucht. Ihm wurde am vergangenen Freitag das Herz eines 15jährigen Mädchens verpflanzt.
11. Mai 1968
Geld für Unfallgeschädigte
Johannesburg (AZ). Sofern die Südafrikanische Luftfahrtgesellschaft schadenersatzpflichtig ist und die Hinterbliebenen der bei dem Boeing-Absturz bei Windhoek ums Leben Gekommenen Schadenersatzansprüche geltend machen können, können Entschädigungen zwischen 11 600 und 52 500 Rand pro Verunglückten ausbezahlt werden. Bis dies jedoch geklärt ist, werden vermutlich noch etliche Monate vergehen.
Die geringste Entschädigung würden Angehörige von Unfallopfern erhalten, deren Bestimmungsort in einem Land lag, das nur dem Warschauer Abkommen angehörte. Mehr Geld bekommen die Hinterbliebenen von Passagieren, die in einen Staat wollten, der das Haager Protokoll unterzeichnet hat. Die höchste Entschädigung wird Familienangehörigen von Flugreisenden ausbezahlt, die aus den USA kamen, dorthin reisen wollten oder auch nur in Amerika Station zu machen beabsichtigten.
11. Mai 1968
Ärztliches Bulletin
Windhoek (AZ). Bei Dr. J. G. van der Wath tritt eine allmähliche Besserung ein, sein Befinden ist aber noch Ernst. Die Genesung des Patienten Williams schreitet rasch voran, zeitweise ist er schon bei vollem Bewußtsein. Das Befinden der Patienten Rooke und Derbyshire ist befriedigend.
11. Mai 1968
Generalversammlung debattiert über Südwest
New York (SAPA/Reuter). Nigeria hat bei den Vereinten Nationen Sanktionen gegen Südafrika gefordert, um es auf diesem Wege zur Aufgabe Südwestafrikas zu zwingen. Der nigerianische UNO-Botschafter, Edwin Ogbu, meinte außerdem, der Sicherheitsrat sollte das Waffenembargo gegen Südafrika einer dringenden Prüfung unterziehen. Das Verbot auf Waffenlieferung, das vor vier Jahren vom Sicherheitsrat verhängt worden war, ist inzwischen zusammengebrochen weil andere westliche Länder an die Stelle Britanniens und der USA als traditionelle Waffenlieferanten Südafrikas getreten sind. Beobachter meinen, daß diese Bemerkung sich besonders auf Frankreich bezog.
Botschafter Ogbu betonte, Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen müßte nun gegen Südafrika in Kraft treten , denn sonst erfüllten die Vereinten Nationen nicht ihre heilige Pflicht gegenüber den Einwohnern Südwestafrikas. Dieses Kapitel der Charta ermöglicht Wirtschaftssanktionen, falls der Weltfrieden bedroht wird. Ogbu verurteilte Südafrikas Mißachtung der UN-Resolution wiederholt und erließ einen Aufruf an die Mitgliedsstaaten dieser Weltorganisation, den Südwestafrika-Rat aktiv in seiner Arbeit zu unterstützen. Der Rat habe den Auftrag, die Verwaltung Südwestafrikas zu übernehmen. Alle vorhandenen Kräfte innerhalb der Vereinten Nationen sollte im Interesse dieses Ziels mobilisiert werden. Die Freunde Südafrikas sollten das Land dazu überreden, sich der Weltmeinung zu beugen.
Tensore Paul Rouamba von Obervolta meinte zu den Handelspartnern Südafrikas, sie zwingen die Welt zu einem Rassenkrieg, indem sie die Republik weiter unterstützen. Der Sicherheitsrat sollte einsehen, daß das Spannungsgebiet im südlichen Afrika eine direkte Bedrohung der Vereinten Nationen darstelle. Rouamba gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Generalversammlung dem Südwestafrika-Rat ausreichende Vollmachten verleihe, um ihn in die Lage zu versetzen, Gesetze für das Land zu entwerfen und Steuern von den dort operierenden Unternehmen verlangen zu können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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