Vor 50 Jahren
2. Juni 1969
POMPIDOU IN FÜHRUNG
Paris — Die letzten Ergebnisse der Präsidentenwahl in Frankreich deuten auf einen Waren Vorsprung des früheren Ministerpräsidenten Georges Pompidou hin, der sich verpflichtet hat, die Politik des Generals de Gaulle weiterzuführen. Er erhielt mehr Stimmen, als die günstigsten Prognosen vorausgesagt hatten. Sein wichtigster Gegner, der Interims-Präsident Alain Poher, erhielt bedeutend weniger Stimmen, als erwartet wurde. Da Pompidou im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit nicht erreicht hat, wird es am 15. Juni zu einem zweiten Wahlgang kommen. Durch die erste Runde wurden fünf Kandidaten ausgeschieden, so dass sielt Mitte Juni nur noch Pompidou und Poher gegenüberstehen werden. Unter den Linksparteien hat sich die Kommunistische Partei als stärkste Partei erwiesen, die nur vier Prozent weniger Stimmen aufbrachte als Poher. Kommunisten und Poher zusammen erhielten so viele Stimmen wie Pompidou allein. Beim. zweiten Wahlgang ist daher Poher auf die Stimmen der Kommunisten und auf die übrigen Linksparteien angewiesen, wenn er den Sieg über Pompidou davontragen soll.
REHOBOTHER BRAAIVLEIS
Rehoboth- Etwa 800 Rehobother veranstalteten am Freitagabend ein Braaivleis, bei dem sie symbolisch die Regierungspläne für die Entwicklung des Rehobother Gebietes verbrannten. Sie warfen dabei Broschüren des Ministeriums für Rehobother Angelegenheiten über die Entwicklungshilfe Rehoboth-Bürger ins Feuer. Die Broschüren, die eine Übersicht über die Hilfeprojekte geben, die die Regierung für die Rehobother vorgesehen hat, wurden erst in der vergangenen Woche im Bastergebiet verteilt. Die Regierung ist trotzdem entschlossen, die Entwicklungshilfe im Bastergebiet fördern, und ist überzeugt, dass ein großer Teil der Baster begierig ist, die Hilfe anzunehmen.
Im Volksrat hat der Minister für Rehoboth-Angelegenheiten, Marais Viljoen, am Freitag einen Gesetzentwurf über die Entwicklung im Bastergebiet eingebracht.
AUSFLUGSSPERRE FÜR DIPLOMATEN
Lusaka — Sämtlichen ausländischen Diplomaten und internationalen Organisationen in Lusaka wurde mitgeteilt, dass sie sich bis zum 17. Juni, dem Tag der Volksabstimmung in Sambia, nicht weiter als 25 Meilen von der Hauptstadt entfernen dürfen. Innenminister Mudenda erläuterte hierzu, dass die Regierungsbeamten die Diplomaten nicht begleiten können, da sie voll in die Volksabstimmungskampagne eingeschaltet seien. Zahlreiche Diplomaten ignorieren die Ausflugsperre. Sie teilen, wie bisher üblich, dem Außenministerium ihre Reiseabsichten mit und fahren, ohne eine Genehmigung abzuwarten, los. Regierungsstellen haben bisher nicht auf die Weigerung gewisser Diplomaten, die Beschränkungen zu akzeptieren, reagiert.
FORTSCHRITTE IN AFRIKA
Kapstadt --- In Afrika verbreitet sich in zunehmendem Maße die Überzeugung, dass der Unterschied der internen Politik kein Hindernis für die Zusammenarbeit ist. Dies erklärte Ministerpräsident B. J. Vorster am Samstagabend in einem Rundfunkinterview. Zu verschiedenen afrikanischen Staaten pflegt Südafrika gute öffentliche Beziehungen, weniger offensichtliche Kontakte bestehen mit vielen anderen Afrikaländern. Er sei davon überzeugt, dass die Republik auf dieser Ebene gute Fortschritte mache.
Der Ministerpräsident sagte ferner, es sei absolut möglich, die Politik der getrennten Entwicklung auch außerhalb der Grenzen Südafrikas in die rechte Perspektive zu rücken. Dies sei deshalb möglich, weil andere Länder Südafrika mehr und mehr kennenlernen und deshalb ein besseres Verständnis für die Problematik bekommen. Die Afrikaländer hatten zum Beispiel stets sehr isoliert von Südafrika gelebt. Über die Verhältnisse in der Republik konnten sie sich nur aus zweiter und dritter Hand unterrichten. Heute begreifen sie schon in zunehmendem Maße, dass die getrennte Entwicklung nicht eine Verkennung der Menschenwürde ist.
PAPYRUSBOOT-REISE VERLÄUFT PLANMÄSSIG
Allesund — Die Transatlantik-Reise des Papyrusbootes „Ra“ konnte bisher planmäßig und ohne Schwierigkeiten fortgesetzt werden. An Bord befinden sich sieben Besatzungsmitglieder, unter ihnen der norwegische Forscher Thor Heyerdahl, bekannt für seine Ikon-Tiki-Reise. An Bord des Bootes herrscht ein reger Optimismus, nachdem der Bau des tonnenschweren Fahrzeugs sich als stabil erwiesen hatte. Selbst 15 Fuß hohe Wellen konnten spielend überwunden werden. Inzwischen hat die Besatzung etwa 400 nautische Meilen zurückgelegt. Starke Winde hatten die Expedition etwas ostwärts von der geplanten Route abtreiben lassen. Doch hofft Expeditionsleiter Heyerdahl, die Kanarischen Inseln nördlich von Lanzarote passieren zu können.
POMPIDOU IN FÜHRUNG
Paris — Die letzten Ergebnisse der Präsidentenwahl in Frankreich deuten auf einen Waren Vorsprung des früheren Ministerpräsidenten Georges Pompidou hin, der sich verpflichtet hat, die Politik des Generals de Gaulle weiterzuführen. Er erhielt mehr Stimmen, als die günstigsten Prognosen vorausgesagt hatten. Sein wichtigster Gegner, der Interims-Präsident Alain Poher, erhielt bedeutend weniger Stimmen, als erwartet wurde. Da Pompidou im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit nicht erreicht hat, wird es am 15. Juni zu einem zweiten Wahlgang kommen. Durch die erste Runde wurden fünf Kandidaten ausgeschieden, so dass sielt Mitte Juni nur noch Pompidou und Poher gegenüberstehen werden. Unter den Linksparteien hat sich die Kommunistische Partei als stärkste Partei erwiesen, die nur vier Prozent weniger Stimmen aufbrachte als Poher. Kommunisten und Poher zusammen erhielten so viele Stimmen wie Pompidou allein. Beim. zweiten Wahlgang ist daher Poher auf die Stimmen der Kommunisten und auf die übrigen Linksparteien angewiesen, wenn er den Sieg über Pompidou davontragen soll.
REHOBOTHER BRAAIVLEIS
Rehoboth- Etwa 800 Rehobother veranstalteten am Freitagabend ein Braaivleis, bei dem sie symbolisch die Regierungspläne für die Entwicklung des Rehobother Gebietes verbrannten. Sie warfen dabei Broschüren des Ministeriums für Rehobother Angelegenheiten über die Entwicklungshilfe Rehoboth-Bürger ins Feuer. Die Broschüren, die eine Übersicht über die Hilfeprojekte geben, die die Regierung für die Rehobother vorgesehen hat, wurden erst in der vergangenen Woche im Bastergebiet verteilt. Die Regierung ist trotzdem entschlossen, die Entwicklungshilfe im Bastergebiet fördern, und ist überzeugt, dass ein großer Teil der Baster begierig ist, die Hilfe anzunehmen.
Im Volksrat hat der Minister für Rehoboth-Angelegenheiten, Marais Viljoen, am Freitag einen Gesetzentwurf über die Entwicklung im Bastergebiet eingebracht.
AUSFLUGSSPERRE FÜR DIPLOMATEN
Lusaka — Sämtlichen ausländischen Diplomaten und internationalen Organisationen in Lusaka wurde mitgeteilt, dass sie sich bis zum 17. Juni, dem Tag der Volksabstimmung in Sambia, nicht weiter als 25 Meilen von der Hauptstadt entfernen dürfen. Innenminister Mudenda erläuterte hierzu, dass die Regierungsbeamten die Diplomaten nicht begleiten können, da sie voll in die Volksabstimmungskampagne eingeschaltet seien. Zahlreiche Diplomaten ignorieren die Ausflugsperre. Sie teilen, wie bisher üblich, dem Außenministerium ihre Reiseabsichten mit und fahren, ohne eine Genehmigung abzuwarten, los. Regierungsstellen haben bisher nicht auf die Weigerung gewisser Diplomaten, die Beschränkungen zu akzeptieren, reagiert.
FORTSCHRITTE IN AFRIKA
Kapstadt --- In Afrika verbreitet sich in zunehmendem Maße die Überzeugung, dass der Unterschied der internen Politik kein Hindernis für die Zusammenarbeit ist. Dies erklärte Ministerpräsident B. J. Vorster am Samstagabend in einem Rundfunkinterview. Zu verschiedenen afrikanischen Staaten pflegt Südafrika gute öffentliche Beziehungen, weniger offensichtliche Kontakte bestehen mit vielen anderen Afrikaländern. Er sei davon überzeugt, dass die Republik auf dieser Ebene gute Fortschritte mache.
Der Ministerpräsident sagte ferner, es sei absolut möglich, die Politik der getrennten Entwicklung auch außerhalb der Grenzen Südafrikas in die rechte Perspektive zu rücken. Dies sei deshalb möglich, weil andere Länder Südafrika mehr und mehr kennenlernen und deshalb ein besseres Verständnis für die Problematik bekommen. Die Afrikaländer hatten zum Beispiel stets sehr isoliert von Südafrika gelebt. Über die Verhältnisse in der Republik konnten sie sich nur aus zweiter und dritter Hand unterrichten. Heute begreifen sie schon in zunehmendem Maße, dass die getrennte Entwicklung nicht eine Verkennung der Menschenwürde ist.
PAPYRUSBOOT-REISE VERLÄUFT PLANMÄSSIG
Allesund — Die Transatlantik-Reise des Papyrusbootes „Ra“ konnte bisher planmäßig und ohne Schwierigkeiten fortgesetzt werden. An Bord befinden sich sieben Besatzungsmitglieder, unter ihnen der norwegische Forscher Thor Heyerdahl, bekannt für seine Ikon-Tiki-Reise. An Bord des Bootes herrscht ein reger Optimismus, nachdem der Bau des tonnenschweren Fahrzeugs sich als stabil erwiesen hatte. Selbst 15 Fuß hohe Wellen konnten spielend überwunden werden. Inzwischen hat die Besatzung etwa 400 nautische Meilen zurückgelegt. Starke Winde hatten die Expedition etwas ostwärts von der geplanten Route abtreiben lassen. Doch hofft Expeditionsleiter Heyerdahl, die Kanarischen Inseln nördlich von Lanzarote passieren zu können.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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