Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Claudia Reiter
1971-05-05

DIE ERSTEN ZEUGENAUSSAGEN

Swakopmund — Bei der Untersuchung der Indienstnahme, Suspendierung und Entlassung des Swakopmunder Stadtsekretärs J. H. Steyn, die am Montag in Swakopmund begann, wurde Ratsherr Ch. Diedericks (66), als erster in Zeugenstand gerufen. Der im Ruhestand lebende LehrerazS sagte, er sei am 11. März vergangenen Jahres als Ratsherr gewählt worden. Am 19. Mai 1970 wurden der städtischen Exekutive die Namen von vier Anwärtern auf die freie Selle des Stadtsekretärs vorgelegt. Bei einer informellen Besprechung mit seinen Ratskollegen N. C. van der Westhuizen und S. Zemke wurden die Anwärter diskutiert. Die Besprechung fand in der Wohnung des Ratsherrn van der Westhuizen statt. Zu den Anwärtern gehörte auch J. H. Steyn. Ratsherr van der Westhuizen war über den Antrag Steyns überrascht. „Wir drei waren uns darüber einig, dass vier Anwärter auf diesen Posten nicht unseren Anforderungen entsprachen“, sagte Diedericks vor der Kommission aus.

HOUPHOUET-BOIGNY VERTEIDIGT SEINE NEUTRALITÄTSPOLITIK

Abidjan — Die politischen Meinungen gewisser Afrikaführer seien eher der Grund für die Uneinigkeit der Afrikaner als die Apartheidspolitik, sagte Präsident Felix Houphouet-Boigny in einem Interview mit der Tageszeitung „Fraternité-Matin“. Befürchtungen der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), dass die Einigkeit infolge seines Vorschlages strikter Neutralität gefährdet werde, seien unbegründet, und Apartheid — so sehr sie eine Herausforderung an die Würde des Afrikaners bedeute — spiele dabei eine relativ geringe Rolle. Wenn gewisse Afrikaführer, die seinen Vorschlag noch nicht in all seinen Aspekten geprüft hätten, auch in guter Treue handelten, so sei diese gute Treue auf jeden Fall bei jenen nicht sichtbar, die sich mit Vorbedacht auf die Seite Peking-Chinas stellten. Solange der Kommunismus sich in alle Kriege einmische, auch in jene, die nichtideologischer Natur seien, würden die jungen Afrikastaaten nur fähig sein, ein schreckliches Drama wie in Asien zu verhindern, wenn sie sich an wahre Neutralität hielten. Nur die politischen Meinungsverschiedenheiten gewisser Afrikaführer könnten — gäbe man ihnen die Chance — die Einheit Afrikas gefährden. Apartheid könne als solche die Afrikaner nicht auseinanderbringen, obwohl Afrikaner Opfer dieser Politik seien, noch bedeute sie eine Bedrohung des Weltfriedens. Wenn die Afrikaner sich infolge eines Minden Fanatismus in einen Krieg mit Südafrika gäbe man dem Kommunismus eine neue Möglichkeit zur Einmischung. Deshalb sei die Politik der Neutralität richtig.

EUROPÄISCHE STÜTZUNGSAKTION FÜR DEN DOLLAR

Frankfurt/Windhoek — Innerhalb von drei Stunden sah sich die Deutsche Bundesbank am Dienstag genötigt, eine Milliarde Dollars aufzukaufen, um einen Kollaps des Dollar-Währungskurses zu verhindern. Es war eine der größten Stützungsaktionen, die je zur Rettung des Dollars unternommen wurden. In den übrigen europäischen Finanzzentren war der Dollar-Handel weniger hektisch. Aber auch in Zürich, London und Paris waren die Nationalbanken gezwungen, Dollars zu kaufen, um das Absinken des Dollar-Preises unter den offiziellen Kurs zu verhindern.

Es wird nicht angenommen, dass die Amerikaner etwas unternehmen werden, da der Dollarzufluss in Europa vor allem ein europäisches Problem ist, das das offizielle Washington wenig bekümmert. Nach europäischer Auffassung ist der Dollar zu hoch bewertet, während die stärkeren europäischen Währungen wie die D-Mark, der Schweizer Franken und der holländische Gulden zu niedrig bewertet sind. Eine Leistung wäre die Abwertung des Dollars, aber die USA stemmen sich dagegen, und man hält es daher in Europa für ausgeschlossen, dass der Dollar abgewertet wird.

IRAKISCHER SOWJETBOMBER NOTGELANDET

Ankara — Ein Sowjetbomber des Typs Tu-16 der irakischen Luftwaffe musste gestern auf dem Flughafen von Ankara notlanden, nachdem ein technischer Defekt die Maschine vom Kurs abgebracht hatte. Die Maschine mit ihren sechs irakischen Besatzungsmitgliedern befand sich auf dem Fluge vom Irak nach Odessa.

STATISTIKEN ÜBER BANTUBEVÖLKERUNG

Kapstadt -- Minister J. J. Loots sagte im Volksrat am Dienstag, dass 6 998 234 Bantu in ihren Heimatgebieten und 8 060 773 außerhalb ihrer Heimatgebiete leben. Der Minister beantwortete damit eine Anfrage der Abgeordneten Helen Suzman (PP Houghton). Nach den Angaben des Ministers leben von den über acht Millionen Bantu, die nicht in ihrem Heimatgebiet angesiedelt sind, 4 410 429 in städtischen Gebieten. 3 650 34 auf dem Lande.

Statistiken für die einzelnen ethnischen Gruppen, die ihren Heimatgebieten leben, sind: Xhosa 2 206 691, Zulu 2 135 448, Swazi 112 020, Sepedi 1 001 181, Nord-Ndebele 70 008, Süd-Ndebele 55 249, Tswana 610 528, Seshoeshoe 144 060, Shangaan 392 910, Venda 251 235, andere 18 904.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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