Vor 50 Jahren
17. April 1968
Elferrat animiert Terroristen
New York (AZ/SAPA/Reuter) – UNO-Generalsekretär U Thant hat dem UNO-Rat für Südwestafrika, der sich zur Zeit in Daressalam aufhält, eine „vorläufige Antwort“ auf den Hilferuf auf die Flugversuche nach Windhoek vermittelt. Der Text der Antwort ist leider nicht bekannt. In New York wurde jedoch aus Kreisen, denen der Generalsekretär nahesteht, mitgeteilt, daß die Bedingungen, die Sambia Airways gestellt hat, nicht angenommen werden können. Sambia Airways hatte dem Elferrat, wie berichtet, unter gewissen Bedingungen ein Flugzeug für den beabsichtigten Flugversuch des Rates nach Windhoek zur Verfügung gestellt. Der Rat hatte sich anschließend an U Thant und an den Präsidenten des Sicherheitsrates gewandt und gefragt, ob er die Bedingungen der Fluglinie annehmen könne. Die Bedingungen von Sambia Airways sind noch nicht veröffentlicht worden.
In New York wird jedoch angenommen, daß es sich hierbei um eine Garantie für den Fall handelt, daß das Flugzeug nach der Landung in Südwestafrika von südafrikanischen Stellen beschlagnahmt wird.
Aus New York verlautet, daß für die Durchführung der Ausgaben des Elferrates eine bestimmte Summe im UNO-Haushalt zur Verfügung gestellt worden sei. Die Summe wurde auf 63 000 US-Dollar beziffert. Höhere Ausgaben, so heißt es, müssen vom UNO-Generalsekretär und dem Haushaltskomitee genehmigt werden. UN-Generalsekretär soll dem Rat anheimgestellt haben, sich die Rückendeckung der Generalversammlung für weitere Schritte geben zu lassen. Ferner wird berichtet, daß U Thant sich bei verschiedenen New Yorker Banken um eine Versicherung des Sambia-Flugzeuges bemüht haben soll.
Inzwischen konferiert der Elferrat in Daressalam. Er hält private und öffentliche Sitzungen ab und hört sich die Klagen der South West Africa Peoples´ Organisation an. Hierbei verstieg sich der April-Vorsitzende des Elferrates, der Ägypter Mustafa Abdel-Wahab zu der Erklärung, daß „SWAPO´s Kampf unvermeidlich zur Befreiung unvermeidlich zur Befreiung Südwestafrikas führen“ werde. Er würdigte die Terrororganisation wegen ihrer „Hingabe an die Aufgabe der Befreiung ihres Landes von einem der rücksichtslosesten Kolonialregimes“.
Swapo-Präsident Sam Nujoma, der sich seit der Niederlage der Kläger im Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof damit brüstet, mit Gewalt gegen Südwestafrika vorzugehen, überreichte dem Elferrat eine Petition, in der der Rat aufgefordert wird, mit oder ohne Genehmigung Pretorias nach Südwestafrika zu gehen.
Es wird angenommen, daß der Rat Daressalam morgen verlassen wird. Das Ziel der Weiterreise ist bisher nicht bekannt. Es wird angenommen, daß der Rat sich unverzüglich nach New York begibt.
Am 24. April beginnt in New York die Sitzung der Generalversammlung.
Mustafa Abdel-Wahab erklärte zuletzt: „Das faschistische Regime von Pretoria hat kein Recht, Südwestafrika zu verwalten. Es muß sich sofort aus diesem Gebiet zurückziehen. Mit vereinten Kräften müßt Ihr, das Volk von Südwestafrika und wir, die Mitglieder des Rates, zusammenarbeiten, um den Abzug Südafrikas aus Südwestafrika zu erreichen, was immer auch die Kosten und Opfer sein mögen. Wenn es dem Rate heute nicht gelingen sollte, nach Südwestafrika zu gehen, wird er seine Versuche fortsetzen.“
17. April 1968
Brundage und Braun im Krügerpark
Johannesburg (SAPA). Avery Brundage, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), und der Präsident des Südafrikanischen Olympischen Komitees, Frank Braun, haben heute, Mittwoch, Johannesburtg verlassen. Sie haben sich in den Krüger-Nationalpark begeben, wo sie zwei Tage verbringen werden. Wie Braun sagte, sieht er immer noch nicht klar über den wirklichen Zweck der Reise Brundages. Er nimmt aber an, daß dieser im Krüger-Park zur Sprache kommen wird. Er vermutet stark, daß sich die Unterredungen um die Teilnahme Südafrikas an den Olympischen Spielen in Mexiko drehen werden. Brundage wird am Freitag nach Lausanne zurückkehren.
Elferrat animiert Terroristen
New York (AZ/SAPA/Reuter) – UNO-Generalsekretär U Thant hat dem UNO-Rat für Südwestafrika, der sich zur Zeit in Daressalam aufhält, eine „vorläufige Antwort“ auf den Hilferuf auf die Flugversuche nach Windhoek vermittelt. Der Text der Antwort ist leider nicht bekannt. In New York wurde jedoch aus Kreisen, denen der Generalsekretär nahesteht, mitgeteilt, daß die Bedingungen, die Sambia Airways gestellt hat, nicht angenommen werden können. Sambia Airways hatte dem Elferrat, wie berichtet, unter gewissen Bedingungen ein Flugzeug für den beabsichtigten Flugversuch des Rates nach Windhoek zur Verfügung gestellt. Der Rat hatte sich anschließend an U Thant und an den Präsidenten des Sicherheitsrates gewandt und gefragt, ob er die Bedingungen der Fluglinie annehmen könne. Die Bedingungen von Sambia Airways sind noch nicht veröffentlicht worden.
In New York wird jedoch angenommen, daß es sich hierbei um eine Garantie für den Fall handelt, daß das Flugzeug nach der Landung in Südwestafrika von südafrikanischen Stellen beschlagnahmt wird.
Aus New York verlautet, daß für die Durchführung der Ausgaben des Elferrates eine bestimmte Summe im UNO-Haushalt zur Verfügung gestellt worden sei. Die Summe wurde auf 63 000 US-Dollar beziffert. Höhere Ausgaben, so heißt es, müssen vom UNO-Generalsekretär und dem Haushaltskomitee genehmigt werden. UN-Generalsekretär soll dem Rat anheimgestellt haben, sich die Rückendeckung der Generalversammlung für weitere Schritte geben zu lassen. Ferner wird berichtet, daß U Thant sich bei verschiedenen New Yorker Banken um eine Versicherung des Sambia-Flugzeuges bemüht haben soll.
Inzwischen konferiert der Elferrat in Daressalam. Er hält private und öffentliche Sitzungen ab und hört sich die Klagen der South West Africa Peoples´ Organisation an. Hierbei verstieg sich der April-Vorsitzende des Elferrates, der Ägypter Mustafa Abdel-Wahab zu der Erklärung, daß „SWAPO´s Kampf unvermeidlich zur Befreiung unvermeidlich zur Befreiung Südwestafrikas führen“ werde. Er würdigte die Terrororganisation wegen ihrer „Hingabe an die Aufgabe der Befreiung ihres Landes von einem der rücksichtslosesten Kolonialregimes“.
Swapo-Präsident Sam Nujoma, der sich seit der Niederlage der Kläger im Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof damit brüstet, mit Gewalt gegen Südwestafrika vorzugehen, überreichte dem Elferrat eine Petition, in der der Rat aufgefordert wird, mit oder ohne Genehmigung Pretorias nach Südwestafrika zu gehen.
Es wird angenommen, daß der Rat Daressalam morgen verlassen wird. Das Ziel der Weiterreise ist bisher nicht bekannt. Es wird angenommen, daß der Rat sich unverzüglich nach New York begibt.
Am 24. April beginnt in New York die Sitzung der Generalversammlung.
Mustafa Abdel-Wahab erklärte zuletzt: „Das faschistische Regime von Pretoria hat kein Recht, Südwestafrika zu verwalten. Es muß sich sofort aus diesem Gebiet zurückziehen. Mit vereinten Kräften müßt Ihr, das Volk von Südwestafrika und wir, die Mitglieder des Rates, zusammenarbeiten, um den Abzug Südafrikas aus Südwestafrika zu erreichen, was immer auch die Kosten und Opfer sein mögen. Wenn es dem Rate heute nicht gelingen sollte, nach Südwestafrika zu gehen, wird er seine Versuche fortsetzen.“
17. April 1968
Brundage und Braun im Krügerpark
Johannesburg (SAPA). Avery Brundage, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), und der Präsident des Südafrikanischen Olympischen Komitees, Frank Braun, haben heute, Mittwoch, Johannesburtg verlassen. Sie haben sich in den Krüger-Nationalpark begeben, wo sie zwei Tage verbringen werden. Wie Braun sagte, sieht er immer noch nicht klar über den wirklichen Zweck der Reise Brundages. Er nimmt aber an, daß dieser im Krüger-Park zur Sprache kommen wird. Er vermutet stark, daß sich die Unterredungen um die Teilnahme Südafrikas an den Olympischen Spielen in Mexiko drehen werden. Brundage wird am Freitag nach Lausanne zurückkehren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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