Vor 50 Jahren

17. Oktober 1968
Erste Exekutive für Ovamboland

Pretoria (SAPA) - Die Namen der Würdenträger der Exekutive und Gesetzgebenden Versammlung für Ovamboland, die von der neue Legislative im Rahmen ihrer Geschäftsordnung gewählt wurden, sind vom Minister für Bantu-Verwaltung M. C. Botha am Dienstag in Pretoria angekündigt worden. Der Minister gab auch die Namen der Chefs der Exekutive und seiner Kollegen bekannt.

Häuptling Oshona Shiimi übernimmt das Amt des „Ministerpräsidenten“ für Ovamboland. Er ist als ein eingesprochener Gegner der Einmischung der Vereinten Nationen in die Angelegenheiten Südwestafrikas bekannt. Aus seiner Abneigung gegen den Besuch der Carpio-Delegation, die SWA im Jahre 1962 bereiste, hat er keinen Hehl gemacht.

Die erste Sitzung der Gesetzgebenden Versammlung für Ovamboland wird am Donnerstag feierlich von Minister Botha in Oshakati eröffnet. Im Rahmen der Verfassung für eine Selbstverwaltung Ovambolands, die kürzlich in einem außerordentlichen Amtsblatt proklamiert wurde, besteht die Exekutive aus sieben Mitgliedern. Sie werden von den sieben Stammeseinheiten ernannt. Ihr Amt entspricht dem eines Ministers.


17. Oktober 1968
Buschfeuer gelöscht

Otavi (AZ). Das gewaltige Buschfeuer, das in der Umgebung von Otavi seit dem vergan­genen Wochenende gewütet hat, ist gelöscht worden. Am Mittwochabend flackerten vereinzelte kleine Brände wieder auf, doch bereitete es den Brandbekämpfern keine Schwierigkeiten sie zu löschen. Es wird geschätzt, daß ungefähr 80000 Hektar wertvollen Weidelandes –Teile von fünf Farmen – dem Feuer zum Opfer gefallen sind. Mehrere hundert Menschen, Kommandoeinheiten, Freiwillige aus Kombat und Otavi, Farmer, und 145 aus Walvis Bay zum Brand geflogene Soldaten, waren an der Bekämpfung des Buschfeuers beteiligt.


17. Oktober 1968
Die Bavaria weinte dicke Tränen

München (dpa). - Das Münchner Oktoberfest, die „Wies'n“ ist bisher weitgehend ins Wasser gefallen. Schon zur Eröffnung hatte die gußeiserne Bavaria über der Buden- und Karussellstadt im Regen dicke Tränen geweint. Seither rinnt ihr fast täglich das Wasser in Sturzbächen über das Gesicht. Viele „Standlfrauen“ und die Karussellbesitzer klagen über ein schlechtes Geschäft. Nur die Wirtsbuden kamen einigermaßen über die Runden. Den einzigen Rekord von der Wies'n meldete bisher die Polizei. Es gab zur Oktoberfestzeit diesmal wesentlich mehr Unfälle als im vorigen Jahr.


17. Oktober 1968
„Schreib selbst“

Kopenhagen - 52 von 381 Mitgliedern des dänischen Schriftstellerverbandes haben ihren Austritt erklärt, weil der Zulassungsausschuß die Aufnahme Vagn Steens abgelehnt hat. Stehen hatte ein Buch ohne Text vorgelegt, das den Titel trägt „Sriv selv“ (Schreib selbst).


17. Oktober 1968
Knappes Rennen zum Mond

Washington (dpa). - Pessimistisch über die Aussichten der USA, die ersten Astronauten auf dem Mond abzusetzen, hat sich der deutsch-amerikanische Weltraumforscher Wernher von Braun geäußert. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „U. S. News and World Reports“ sagte von Braun ein „ganz knappes Rennen“ mit der Sowjetunion voraus. Die Sowjetunion stecke mehr Geld in ihr Raumfahrtprogramm, behauptete der Raketenbauer. „Wenn nicht etwas sehr dramatisches geschieht, werden die Russen im Weltraum in den nächsten fünf Jahren um uns herumtanzen“, warnte von Braun.


17. Oktober 1968
Der Nahe Osten rüstet auf

Washington (SAPA/Reuter). - Israelische Berichte über umfangreiche Waffenlieferungen der Sowjetunion an Ägypten sind jetzt von informierter Seite in Washington bestätigt worden. Es gibt Anhaltspunkte dafür, daß sich Moskau verpflichtet hat, die ägyptischen Streitkräfte mit 200 Jagdbombern der Typen „Suchoi 7“ und „MiG 21“ sowie mit bis zu 500 mittelschweren Panzern auszurüsten. Die USA haben sich dafür bereit erklärt, Israel die gewünschten 50 Kampfbomber vom Typ „Phantom“ zu liefern.