Vor 50 Jahren
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Claudia Reiter
GRÜNES LICHT FÜR KUNENEPROJEKT

Windhoek - Nach einer erneuten Rentabilitätsprüfung des beabsichtigten Kuneneprojektes hat SWAWEK festgestellt, dass dieses hydroelektrische Kraftwerk die billigste Elektrizität im Lande produzieren wird. Aus diesem Grunde ist beschlossen worden, das Projekt nun definitiv durchzuführen. Das kündigte Advokat E. van Zijl, MdE, am Mittwoch im südwestafrikanischen Landesrat an. Die Kosten des gesamten Projektes werden 75 Millionen Rand betragen. Das Kapital dafür stellt die südafrikanische Regierung über die Industrie-Entwicklungsgesellschaft und deren Tochtergesellschaft SWAWEK zur Verfügung. Die Nachfrage nach Elektrizität in Südwestafrika hat dermaßen zugenommen, dass „wir nicht länger mit diesem Projekt warten können.“

WINDHOEK BEKOMMT EIN KREMATORIUM

Windhoek — Ein Krematorium soll in Windhoek errichtet werden. Das beschloss der Windhoeker Stadtrat am Mittwoch auf seiner Monatssitzung. Bei der Administration soll dafür ein Kredit in Höhe von 120 000 Rand beantragt werden.

In der Begründung der Empfehlung der städtischen Exekutive zu diesem Tagesordnungspunkt wird darauf hingewiesen, dass nur noch wenig Raum für Friedhofe vorhanden sei. Durch den schnellen Bevölkerungszuwachs nimmt auch die Nachfrage nach Grabstätten zu. Der Stadtingenieur hat in einem Gutachten hervorgehoben, dass die Einäscherungen besonders in den größeren Städten der Republik stets zunahmen.

Auf dem Windhoeker Friedhof gibt es zurzeit etwa 4 650 Gräber. Es ist noch Raum für weitere 500 Grabstätten vorhanden. Ein zusätzliches Friedhofsgelände mit Raum für 7 640 Grabstätten wird vorbereitet. Innerhalb der nächsten 20 Jahre wird dieser Teil jedoch voraussichtlich auch in Anspruch genommen sein. Die Instandhaltungskosten von Gräbern sind erheblich. Im Hinblick auf den Platzmangel empfiehlt der Stadtingenieur deshalb den Bau eines Krematoriums.

Nach der Erstellung des Krematoriums sollen, so beschloss der Windhoeker Stadtrat, die Einäscherungskosten niedriger als die normalen Bestattungskosten festgesetzt werden, um die Einäscherung annehmbarer zu machen. Der Stadtrat wird mit der Administration Ober den Bau des Krematoriums und seiner Finanzierung unterhandeln.

Der Ratsvorsitzende Ds. Andreas Yssel hat seine Gegenstimme zu diesem Beschluss zu Protokoll gegeben.

NOCH EIN SCHLAG FÜR LÜDERITZBUCHT?

Lüderitzbucht — Dem Südwester Südhafen Lüderitzbucht droht ein neuer, seine wirtschaftliche Existenz bedrohender Schlag: Die beiden Langustenfabriken Sea Products und SWAFIL wollen eventuell ihre Produktion zusammenlegen. Ein endgültiger Beschluss über diese Frage, soll von den beiden Fabriken am 18. Juni gefällt werden. Dies erklärte Bürgermeister S. A. Jüngst. In Lüderitzbucht herrscht große Beunruhigung über diese Entwicklung. Nach einem kurzen wirtschaftlichen Boom vor einigen Jahren befindet sich Lüderitzbucht in einer Dauerdepression, die inzwischen überall sichtbar geworden ist und einen erschreckenden Umfang angenommen hat, wenn man die Rückentwicklung Lüderitzbuchts mit dem allgemeinen Fortschritt Südwestafrikas vergleicht.

Der kurzzeitige Boom war dem Aufbau der Pilchardfabrik Angra Pequena zu verdanken. Diese Stimulanz erwies sich jedoch nicht als dauerhaft. Bei einer Zusammenlegung der Produktion der beiden Langustenfabriken dürften neue Probleme, vor allem für den Lüderitzbuchter Einzelhandel, entstehen. Nach Ansicht von Bürgermeister Jüngst wird auch die farbige Bevölkerung schwer betroffen, wenn die beiden Langustenfabriken zu einer Rationalisierung schreiten.

WAFFENEMBARGO BLEIBT BESTEHEN

London — Im Wahlmanifest der Labourpartei wird die Rassenpolitik Südafrikas verurteilt und als „eine ernste Bedrohung des Friedens im laufenden Jahrzehnt“ dargestellt. Das Waffenembargo gegen Südafrika werde die Labourregierung beibehalten. Auch die Sanktionen gegen Rhodesien sollten aufrechterhalten bleiben. Es könne nur mit dem „illegalen Regime“ verhandelt werden, wenn dies im Hinblick auf eine Garantie der Entwicklung zur Mehrheitsherrschaft geschehe. Die Politik der Konservativen Partei, engere Beziehungen mit dem südlichen Afrika herzustellen, würde nur die Spannungen zwischen den reichen weißen und den armen schwarzen Staaten in der Welt vergrößern. Die Teilung der Welt nach rassischen Gesichtspunkten würde den Weltfrieden gefährden.

KAUNDAS AKTION UM CABORA BASSA

Lusaka — Präsident Kaunda, dem der Bau des Cabora-Bassa-Dammes in Mosambik ein Dorn im Auge ist und den er mit allen Mitteln zu torpedieren versucht, hat die Bundesrepublik und Frankreich aufgefordert, ihren Gesellschaften, die sich am Dammbau beteiligen, nahezulegen, sich von dem Projekt zurückzuziehen. Der deutsche und der französische Botschafter haben das Begehren Kaundas an ihre Regierungen weitergeleitet. Der französische Botschafter, Edouard Butte, erklärte, er habe kürzlich Kaunda darauf aufmerksam gemacht, dass es in Frankreich kein Gesetz gebe, das die Regierung ermächtigte, Privatgesellschaften an der Beteiligung an ,,rassistischen Projekten“ zu hindern. Alles, was die Regierung tun könne, sei, den Gesellschaften anzuraten, keine Aufträge zu übernehmen. Frankreich verstehe die Lage Sambias vollkommen, und es werde deshalb die betreffenden Gesellschaften nicht ermutigen, sich an Cabora Bassa zu beteiligen. Auch der deutsche Botschafter Karl Heinz Wever erklärte, seine Regierung könne die Mitbeteiligung deutscher Privatfirmen nicht verhindern. Die Regierung der Bundesrepublik werde wahrscheinlich darüber mit den Regierungen Frankreichs und Italiens beraten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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