Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Nina Cerezo
5. März 1968

Westen contra Afroasiaten im Sicherheitsrat

New York (SAPA/Reuter/AP). Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Montag wiederum seine Sitzung im Zusammenhang mit dem Terroristen-Prozeß in Pretoria vertagt, nachdem die USA und England um mehr Zeit für Privatkonsultationen mit anderen Mitgliedsstaaten gebeten haben. Aus unterrichteten Quellen verlautet, daß kein westliches Land einen Resolutionsentwurf unterstützen könne, der dem Sicherheitsrat am Montag formell unterbreitet wurde.

In dem Resolutionsentwurf wird

• Südafrika ein schwerer Vorwurf gemacht, weil es einen vorigen Beschluß des Sicherheitsrates im Zusammenhang mit der Freilassung der Terroristen ignoriert hat;

• von der südafrikanischen Regierung die unverzügliche Freilassung und Repatriierung der Terroristen gefordert;

• zur Zusammenarbeit aller Mitgliedsstaaten mit dem Sicherheitsrat im Rahmen der Charta der Vereinten Nationen aufgefordert, um Südafrikas Einhaltung der in dieser Resolution enthaltenen Maßnahmen zu gewährleisten;

• eine erneute Sitzung des Weltsicherheitsrates gefordert, falls die südafrikanische Regierung sich nicht an die Resolution halten sollte, um über zweckmäßige Strafmaßnahmen im Rahmen der Charta der Vereinten Nationen zu beschließen;

• der Generalsekretär der UNO aufgefordert, die Durchführung der Resolution genauestens zu verfolgen und dem Sicherheitsrat innerhalb von zwei Wochen nach ihrer Annahme darüber einen Bericht vorzulegen.

Der amerikanische Botschafter, Arthur Goldberg, wies daraufhin, daß der Weltsicherheitsrat in erster Linie einmütig handeln müsse, wenn die von ihm beabsichtigten Maßnahmen auf Südafrika Eindruck machen sollen. Wolle man das gemeinsame Ziel der Freilassung und Repatriierung der Terroristen erreichen, müsse vorerst innerhalb des Sicherheitsrates Einstimmigkeit erreicht werden.

Die Einwände des Westens richten sich in erster Linie gegen die Forderung eines Ultimatums, das Südafrika gestellt werden sollte, falls es die Freilassung der Terroristen verweigern sollte, da dies einen Verstoß gegen Artikel 25 bedeuten würde. Dieser Artikel lautet: „Die Mitglieder der Vereinten Nationen kommen überein, die Beschlüsse des Sicherheitsrates im Einklang mit dieser Charta anzunehmen und durchzuführen.“ Aus diplomatischen Quellen verlautet, daß sich Differenzen über die Interpretation des Wortes „Beschlüsse“ ergeben haben.


5. März 1968

„Ich fühle mich hier wie daheim“

Windhoek (AZ). Wie daheim fühlte sich Heinz Schimmelpfennig zwei Wochen lang in Südwest, und als er sich nun in die Republik begab, hoffte er zuversichtlich, daß dies auch dort der Fall sein werde. Der nun im Schwarzwald lebende Berliner hatte in der Aula der HPS mit „Humorigem aus deutscher Literatur“ einen Querschnitt durch die deutsche Dichtung von der Klassik bis zur Moderne geboten.

Für die große Rezitationstournee, die Schimmelpfennig in die großen Städte aller südafrikanischen Provinzen führen wird, hat der „gelernte“ Schauspieler jeweils drei eineinhalbstündige Vorträge vorgesehen und fünf Wochen unterwegs sein.

Mit Erwartungen war er auch nach Südwest gekommen, und nach seinen Eindrücken befragt, antwortete er: „Ich kann nur in Superlativen sprechen!“ Vor allem war der Künstler aus dem Schwarzwald von der Begegnung mit den Menschen hier begeistert. Die innige Verbundenheit mit der Landschaft, und – für einen Europäer gar nicht selbstverständlich – nicht zuletzt die überaus herzliche Gastfreundschaft haben ihn tief beeindruckt.


5. März 1968

Zwei Monate Gefängnis für Fritz Teufel

Berlin (dpa) – Der bärtige Student Fritz Teufel soll seine „Kommune Eins“ in Westberlin zwei Monate lang mit einer Gefängniszelle vertauschen. Zu dieser Strafe verurteilte ihn ein Westberliner Gericht, weil Teufel in einem früheren Gerichtsverfahren gegen Studenten, die wegen Auflaufs angeklagt waren, „Knallkörper“ zum Richtertisch geworfen habe und damit seine Mißachtung hatte bekunden wollen. Während der mitangeklagte Klempner Peter Urbach wegen des gleichen Delikts sechs Monate Gefängnis mit Bewährung erhielt und 250 Mark an das Deutsche Rote Kreuz zahlen muß, lehnte das Gericht eine Bewährungsfrist für Teufel ab, da dessen Gesamtverhalten nicht erwarten lasse, daß er sich in Zukunft in die Gesellschaftsordnung einfügen werde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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