Vor 50 Jahren
1970-08-20
VIEHFUTTERVERBREITUNG DURCH DIE WEHRMACHT
Kapstadt - Die Regierung wird Armee-Einheiten zur Verbreitung von Viehfutter in Dürregebieten einsetzen, wurde offiziell am heutigen Donnerstag in Kapstadt angekündigt. In einer Erklärung des Informationsministeriums heißt es, dass verschiedene Kabinettsminister in der letzten, Zeit an Verhandlungen mit Farmern im Zusammenhang mit der Dürre teilgenommen haben. Im Anschluss daran wurde die herrschende Lage vom Kabinett erörtert.
Auf Grund von Empfehlungen des Verkehrsministers B. J. Schoeman, des Landwirtschaftsministers D. C. H. Uys und des Verteidigungsministers P. W. Botha habe die Regierung sich dazu entschlossen, die Wehrmacht für den Transport von Viehfutter zu Hilfe zu rufen.
Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht gemeinsam mit dem Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung und dem Hauptgeschäftsführer der Südafrikanischen Landwirtschaftsunion werden den Einsatz der Wehrmacht planen. Die not-wendigen Mittel für diese Aktion werden von der Regierung zur Verfügung gestellt.
SCHARFE REAKTION DER SOWJETUNION
Moskau - In scharfen Worten hat die offizielle sowjetische Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch die von den USA vorgenommene Versenkung mehrerer tausend Tonnen tödlichen, aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Nervengases verurteilt. Bekanntlich sind die in Betonblocken eingeschlossenen Gasgranaten am Mittwoch in den Küstengewässern vor Florida versenkt worden. In ihrer Nachrichtensendung nannte TASS das Vorgehen der Vereinigten Staaten einen „verantwortungslosen und kriminellen Akt“. Mit der Versenkung der „Betonsarge“ sei ein gefährliches Spiel begonnen worden, wobei verheerende Konsequenzen nicht aus-geschlossen seien. Wie TASS ferner berichtete, seien zahlreiche amerikanische wie auch andere Wissenschaftler der Ansicht, dass die Meeresströmung das tödliche Gift bis in weit abgelegene Gebiete der Weltozeane verbreiten könnte, sollten einige der Betonblöcke aufbrechen. Inzwischen verlautete aus dem Pentagon, dass zu vernichtende Nervengase zukünftig nicht mehr im Meer versenkt, sondern verbrannt werden sollen.
UNGEDULD ÜBER ISRAEL
Washington/Tel Aviv — Nach amerikanischer Auffassung seien Anzeichen vorhanden, dass die Ägypter nach dem Waffenstillstand einige Raketenstellungen näher an den Suezkanal herangebracht hatten, doch seien die Beweise nicht schlüssig genug, um Ägypten der Verletzung des Waffenstillstandes anzuklagen, heißt es in einer Mitteilung des amerikanischen Außenministeriums. Die Angelegenheit werde mit Moskau und Kairo direkt diskutiert. In der gleichen Erklärung wiederholt die amerikanische Regierung ihren Beschluss, nicht zuzulassen, dass das militärische Gleichgewicht zuungunsten Israels gestört werde. Die übrigen israelischen Anschuldigungen über Waffenstillstandsverletzungen werden in Washington geprüft.
JONATHAN STELLT RICHTIG
Maseru — Ein Johannesburger Sonntagsblatt beschuldigte Lesotho, dass es mit seinen Kontakten mit Sambia den Sowjets und Chinesen indirekten Zugang zur Wirtschaftshilfe im südlichen Afrika verschaffe. Ministerpräsident Leabua Jonathan stellte diese Behauptung in einer Erklärung richtig, in der es heißt, dass das VoIk von Lesotho trotz der herzlichen Beziehungen zu Sambia antikommunistisch eingestellt sei. Lesotho habe nicht die geringste Absicht, Kontakt mit den Kommunisten aufzunehmen. Die Verbindung Sambias mit den Sowjets und den Chinesen gingen Lesotho nichts an. In dem genannten Artikel wurden auch Befürchtungen geäußert, Sambias Präsenz im südlichen Afrika kannte den Status der südafrikanischen Flüchtlinge in Lesotho heben. Jonathan antwortete darauf, Lesotho lasse sich nicht zum Sprungbrett einer militärischen Konfrontation mit den Nachbarn machen. Es sei eine Bedingung für die südafrikanischen Flüchtlinge, dass sie sich nicht politisch betätigen dürften.
BOMBENEXPLOSOIN IN LONDON
London - Eine Bombe, die in einer Tasche von einem jungen Paar aus einem Kino im Londoner West End - ohne es zu wissen - herausgetragen wurde, explodierte im Auto und verletzte beide schwer. Die Polizei vermutet, dass die Bombe von der verbotenen geheimen IRA (Irische Republikanische Armee) gelegt wurde, die eine neue Kampagne gegen Großbritannien begann, damit Nordirland der irischen Republik einverleibt werde. In einem West-End-Haus wurden Gewehre, Revolver, Maschinengewehre und Munition gefunden, doch ist man nicht sicher ob die Waffen von IRA stammen. Auf einen telefonischen Anruf einer Person mit irischem Akzent musste das Unterhaus, das während der Parlamentsferien ständig Besuchergruppen aufweist, geräumt werden, doch wurde keine Bombe gefunden. Am Dienstagabend mussten etwa 25 000 Personen der 39 Kinos der Rank-Gruppe geräumt werden, die ein Anrufer mit einer Bombenexplosion gedroht hatte. Er sagte nicht, in welchem Kino die Bombe im Augenblick losgehen sollte, wenn im Film „Airport“ eine Bombe in einem Flugzeug explodiert. Nutt der Durchsuchung der Kinos durften die Besucher auf ihre Plätze zurückkehren. Am Dienstag kam es zu einer Bombenexplosion im Londoner West-End-Büro der spanischen. Luftfahrtgesellschaft „Iberia“. Obwohl „Iberia“ kaum etwas mit der IRA zu tun hat, wird doch angenommen, dass die Bombe, die Sachschaden anrichtete, von der IRA gelegt wurde.
Kapstadt - Die Regierung wird Armee-Einheiten zur Verbreitung von Viehfutter in Dürregebieten einsetzen, wurde offiziell am heutigen Donnerstag in Kapstadt angekündigt. In einer Erklärung des Informationsministeriums heißt es, dass verschiedene Kabinettsminister in der letzten, Zeit an Verhandlungen mit Farmern im Zusammenhang mit der Dürre teilgenommen haben. Im Anschluss daran wurde die herrschende Lage vom Kabinett erörtert.
Auf Grund von Empfehlungen des Verkehrsministers B. J. Schoeman, des Landwirtschaftsministers D. C. H. Uys und des Verteidigungsministers P. W. Botha habe die Regierung sich dazu entschlossen, die Wehrmacht für den Transport von Viehfutter zu Hilfe zu rufen.
Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht gemeinsam mit dem Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung und dem Hauptgeschäftsführer der Südafrikanischen Landwirtschaftsunion werden den Einsatz der Wehrmacht planen. Die not-wendigen Mittel für diese Aktion werden von der Regierung zur Verfügung gestellt.
SCHARFE REAKTION DER SOWJETUNION
Moskau - In scharfen Worten hat die offizielle sowjetische Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch die von den USA vorgenommene Versenkung mehrerer tausend Tonnen tödlichen, aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Nervengases verurteilt. Bekanntlich sind die in Betonblocken eingeschlossenen Gasgranaten am Mittwoch in den Küstengewässern vor Florida versenkt worden. In ihrer Nachrichtensendung nannte TASS das Vorgehen der Vereinigten Staaten einen „verantwortungslosen und kriminellen Akt“. Mit der Versenkung der „Betonsarge“ sei ein gefährliches Spiel begonnen worden, wobei verheerende Konsequenzen nicht aus-geschlossen seien. Wie TASS ferner berichtete, seien zahlreiche amerikanische wie auch andere Wissenschaftler der Ansicht, dass die Meeresströmung das tödliche Gift bis in weit abgelegene Gebiete der Weltozeane verbreiten könnte, sollten einige der Betonblöcke aufbrechen. Inzwischen verlautete aus dem Pentagon, dass zu vernichtende Nervengase zukünftig nicht mehr im Meer versenkt, sondern verbrannt werden sollen.
UNGEDULD ÜBER ISRAEL
Washington/Tel Aviv — Nach amerikanischer Auffassung seien Anzeichen vorhanden, dass die Ägypter nach dem Waffenstillstand einige Raketenstellungen näher an den Suezkanal herangebracht hatten, doch seien die Beweise nicht schlüssig genug, um Ägypten der Verletzung des Waffenstillstandes anzuklagen, heißt es in einer Mitteilung des amerikanischen Außenministeriums. Die Angelegenheit werde mit Moskau und Kairo direkt diskutiert. In der gleichen Erklärung wiederholt die amerikanische Regierung ihren Beschluss, nicht zuzulassen, dass das militärische Gleichgewicht zuungunsten Israels gestört werde. Die übrigen israelischen Anschuldigungen über Waffenstillstandsverletzungen werden in Washington geprüft.
JONATHAN STELLT RICHTIG
Maseru — Ein Johannesburger Sonntagsblatt beschuldigte Lesotho, dass es mit seinen Kontakten mit Sambia den Sowjets und Chinesen indirekten Zugang zur Wirtschaftshilfe im südlichen Afrika verschaffe. Ministerpräsident Leabua Jonathan stellte diese Behauptung in einer Erklärung richtig, in der es heißt, dass das VoIk von Lesotho trotz der herzlichen Beziehungen zu Sambia antikommunistisch eingestellt sei. Lesotho habe nicht die geringste Absicht, Kontakt mit den Kommunisten aufzunehmen. Die Verbindung Sambias mit den Sowjets und den Chinesen gingen Lesotho nichts an. In dem genannten Artikel wurden auch Befürchtungen geäußert, Sambias Präsenz im südlichen Afrika kannte den Status der südafrikanischen Flüchtlinge in Lesotho heben. Jonathan antwortete darauf, Lesotho lasse sich nicht zum Sprungbrett einer militärischen Konfrontation mit den Nachbarn machen. Es sei eine Bedingung für die südafrikanischen Flüchtlinge, dass sie sich nicht politisch betätigen dürften.
BOMBENEXPLOSOIN IN LONDON
London - Eine Bombe, die in einer Tasche von einem jungen Paar aus einem Kino im Londoner West End - ohne es zu wissen - herausgetragen wurde, explodierte im Auto und verletzte beide schwer. Die Polizei vermutet, dass die Bombe von der verbotenen geheimen IRA (Irische Republikanische Armee) gelegt wurde, die eine neue Kampagne gegen Großbritannien begann, damit Nordirland der irischen Republik einverleibt werde. In einem West-End-Haus wurden Gewehre, Revolver, Maschinengewehre und Munition gefunden, doch ist man nicht sicher ob die Waffen von IRA stammen. Auf einen telefonischen Anruf einer Person mit irischem Akzent musste das Unterhaus, das während der Parlamentsferien ständig Besuchergruppen aufweist, geräumt werden, doch wurde keine Bombe gefunden. Am Dienstagabend mussten etwa 25 000 Personen der 39 Kinos der Rank-Gruppe geräumt werden, die ein Anrufer mit einer Bombenexplosion gedroht hatte. Er sagte nicht, in welchem Kino die Bombe im Augenblick losgehen sollte, wenn im Film „Airport“ eine Bombe in einem Flugzeug explodiert. Nutt der Durchsuchung der Kinos durften die Besucher auf ihre Plätze zurückkehren. Am Dienstag kam es zu einer Bombenexplosion im Londoner West-End-Büro der spanischen. Luftfahrtgesellschaft „Iberia“. Obwohl „Iberia“ kaum etwas mit der IRA zu tun hat, wird doch angenommen, dass die Bombe, die Sachschaden anrichtete, von der IRA gelegt wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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