Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Nina Cerezo
26. Juni 1967

Zweimal Johnson – Kossygin
Die zwei Staatsmänner trafen sich am Freitag und Sonntag über die Weltlage

WASHINGTON (AZ-SAPA-Reuter) – Am Freitag hatten Präsident Johnson und Ministerpräsident Kossygin ein fünfstündiges Gespräch über die dringendsten Weltprobleme: Nahost, Vietnam und den Atomsperrvertrag. Gestern kamen die beiden Staatsmänner erneut in Glasborough zusammen. Nach der zweiten Zusammenkunft erklärte Präsident Johnson in Washington, daß keine Übereinkunft in der Nahostkrise in Sicht sei. In Moskau wurde über die Zusammenkunft der beiden Führer des Ostens und des Westens weitgehendes Stillschweigen bewahrt.

Nachdem die sowjetische Presse nur sehr spärliche Nachrichten über das Gipfeltreffen verbreitet hatte, sagte gestern ein Sprecher im Fernsehen, die Zusammenkunft sei ein Teil der sowjetischen Politik der friedlichen Koexistenz. Dies war gleichzeitig die erste Erwähnung des zweiten Gipfeltreffens in Moskau.

Ministerpräsident Kossygin wird voraussichtlich heute New York verlassen und sich zunächst nach Montreal begeben, um dort die Weltausstellung zu sehen. Anschließend wird er über Paris nach London und Moskau fliegen. In Paris ist ein Zusammentreffen mit General de Gaulle vorgesehen.

Ursprünglich hatte Kossygin erklärt, er sei nur nach New York gekommen, um der Sitzung der Generalversammlung der UNO beizuwohnen und nicht, um der amerikanischen Regierung seine Aufwartung zu machen. Die erste Johnson-Einladung hatte er brüsk abgelehnt.

Präsident Johnson sagte nach dem zweiten Gipfeltreffen mit Kossygin, die sowjetisch-amerikanischen Differenzen in der Vietnamfrage dauerten fort, „aber es ist gut, mit ihm (mit Ministerpräsident Kossygin) zusammenzusitzen, ihm in die Augen zu sehen und mit ihm zu argumentieren“. Johnson sagte, er sei sehr froh, die Ansichten Kossygins gehört zu haben und ihm mitteilen zu können, wie die amerikanische Politik sei. Im Hinblick auf den Atomsperrvertrag verkündete Präsident Johnson Fortschritte. „Wir sind übereingekommen, daß es jetzt wichtig ist, einen Vertrag über die Nichtweitergabe von Atomwaffen zu erreichen.“

Das wichtigste Ergebnis des ersten Zusammentreffens der beiden Staatsmänner ist die Übereinkunft, wonach die zahlreichen Fragen, die zwischen den beiden Mächten in der Schwebe sind, einer eingehenden Behandlung durch die Außenminister der beiden Länder – Rusk und Gromyko – sowie durch die jeweiligen Botschafter zugewiesen werden.


26. Juni 1967

„Jordanien wurde irregeführt“

Tel Aviv (AZ/SAPA/Reuter/dpa). König Hussein von Jordanien, der zur Sitzung der UNO-Vollversammlung nach New York gereist ist, um für „die arabische Sache zu kämpfen“, erklärte in einer Fernsehansprache, daß es im Nahen und Mittleren Osten keinen Frieden geben werde, wenn nicht Gerechtigkeit – in diesem Falle die arabische Einstellung – vor der UNO und der Welt siege. Zur gleichen Zeit gaben die Vereinigten Staaten bekannt, daß sie ihre technische Hilfe für Ägypten (rund eine Million Dollar pro Jahr) zurückziehen werden. Als Antwort darauf wurde in Ägypten der totale Wirtschaftsboykott gegen die USA, Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland verhängt. Den Fluggesellschaften aus diesen Ländern wurde die Landeerlaubnis in Kairo entzogen. Schiffe, die unter der Flagge dieser Staaten fahren, dürfen in keinem ägyptischen Hafen mehr anlegen. Alle ägyptischen Investitionen in den USA, Großbritanniebn und Westdeutschland müssen innerhalb von drei Monaten zurückgezogen werden. Die drei Länder werden der „Aggresion“ beschuldigt.

König Hussein wird heute morgen vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen sprechen. Wie ein Regierungssprecher in Amman mitteilte, wird sich der Monarch einige Tage in New York aufhalten. Nach Angaben Husseins ist Jordanien im Krieg gegen Israel von Ägypten irregeführt und unter falschen Voraussetzungen veranlaßt worden, die zweite Front gegen Israel zu eröffnen. Jordanien sei die volle Unterstützung durch die ägyptische Streitmacht zugesagt worden, als die Luftwaffe Ägyptens schon weitgehend zerstört gewesen sei.

Der Rücktritt Nassers war weder freiwillig noch sollte er vorübergehend sein. Das ergeben in London eingehende zuverlässige Berichte aus Kairo. Danach mußte Nasser nach der Sinai-Niederlage unter dem Druck des Militärs seinen Rücktritt erklären.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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