Vor 50 Jahren
16. Januar 1968
Ungewisse Zukunft der Kongo-Söldner
Kampala (AZ-SAPA-Reuter) – Der Außenminister von Uganda, Sam Odaka, erklärte in Kampala, daß sein Land die Durchreise der in Rwanda internierten kongolesischen Söldner nicht zulassen werde. Zu der Erklärung kam es, nachdem das Rote Kreuz sich für einen schwerverwundeten und halbgelähmten französischen Söldner eingesetzt und für seinen Transport nach Frankreich von Entebbe (Uganda) plädiert hatte. Der 24jährige Franzose, Alain Wendolowsky, muß nach Angaben von Ärzten in Uganda dringend nach Frankreich zur Spezialbehandlung geflogen werden, da andernfalls eine lebenslange Lähmung vom Hals abwärts unvermeidlich ist.
Das Internationale Rote Kreuz hat bereits mehrere Vorstellungen bei der Regierung Ugandas unternommen, da Entebbe der nächstgelegene internationale Flughafen ist. Wendolowski befindet sich seit dem 5. November 1967 in Rwanda. Sein Zustand hat sich trotz Behandlung nicht gebessert, und er benötigt dringend Spezialbehandlung, die ihm in Rwanda nicht zuteil werden kann. Der Außenminister erklärte in Kampala vor der Presse auf eine Frage, ob seine Regierung den Vorstellungen des Roten Kreuzes im Hinblick auf die Überführung Wendolowskis nach Frankreich entsprechen werde: „Wir haben absolut nichts mit Söldnern zu tun. Ob sie schwarz oder weiß, verkrüppelt oder tot sind.“
Der Kongo-Kinshasa hat, wie gemeldet, in der vergangenen Woche die Beziehungen zu Rwanda abgebrochen, weil Rwanda sich geweigert hatte, die internierten Söldner an den Kongo auszuliefern. Inzwischen wird bekannt, daß die etwa 1000 Katangesen, die auf Grund eines Generalpardons General Mobutus in den Kongo zurückgekehrt sind, sich keineswegs auf freiem Fuß befinden. Die „Amnestie“ führte sie aus den Internierungslagern Rwandas in die des Kongo. Über ihr künftiges Schicksal ist zur Zeit noch nichts bekannt.
Die rund 120 weißen Söldner aus dem Kongo warten nun seit gut zehn Wochen auf ihren Abtransport in ihre Heimatländer. Sie befinden sich in einem Lager, das sich nur zehn Meilen von der kongolesischen Grenze befindet. Der Lagerkommandant, ein belgischer Kongoveteran, der der Armee Rwandas zugeteilt ist, wurde kürzlich durch einen eingeborenen Leutnant ersetzt. Das Internierungslager Cyangugu liegt in der Mitte von Teeplantagen auf einem Höhenzug. Von hier aus kann man den Kivusee und die letzte Bastion der Söldner, Bakuvu, überblicken.
Rwanda will sich zunächst die Zustimmung der Organisation für Afrikanische Einheit versichern, bevor es die Sölnder zum Abtransport freigibt. Rwanda vertritt den Standpunkt, daß die Söldner im Namen der OAE interniert seien.
16. Januar 1968
Prof. Barnard bleibt in Südafrika
Johannesburg/Hamburg (SAPA-Reuter) – Prof. Chris Barnard hat nicht die Absicht, Südafrika in absehbarer Zeit zu verlassen. Das bestätigte er am Sonntagabend in einem Rundfunkinterview im Rahmen der Sendung „Top Level“. „Das Land hat mich gut behandelt, und ich hatte jede Gelegenheit, die ich mir nur wünschen konnte, meine Forschungsarbeit auszubauen. Deshalb habe ich nicht die Absicht, das Land zu verlassen“, betonte der weltberühmte Kapstädter Herzchirurg. Er räumte allerdings ein: „Man kann selbstverständlich nicht sagen, daß man ein Land niemals verlassen wird. Das hängt immer von den Umständen und den Angeboten ab.“
16. Januar 1968
Dr. Blaibergs Fortschritte
Kapstadt (SAPA) – Dr. Philip Blaiberg macht im Kapstädter Groote-Schuur-Krankenhaus nach seiner Herzverpflanzung am 2. Januar weiterhin gute Fortschritte. Er ist bei bester Laune, hat guten Appetit und unterhält sich angeregt mit den Ärzten und dem Pflegepersonal. Seine Frau ist ganz begeistert von seinem Aussehen und lobt das Ärzteteam und die Schwestern über alle Maßen für das, was sie für ihren Mann leisten.
Prof. Chris Barnard meinte am Wochenende, Blaibergs Kondition sei wesentlich besser als die seines ersten Patienten, Louis Washkansky, um diese Zeit nach dem Eingriff. Washkansky meldete etwa zehn Tage nach der Operation Beschwerden an, die sich letzten Endes als doppelseitige Lungenentzündung herausstellten und wenige Tage später zu seinem Tode führten. Washkansky lebte noch 18 Tage nach der Operation.
Auf Dr. Blaiberg wartet am Dienstag eine besondere Freude. Seine Tochter Jill, die seit sechs Monaten in Israel zum Studium ist, befindet sich auf dem Wege nach Südafrika.
Ungewisse Zukunft der Kongo-Söldner
Kampala (AZ-SAPA-Reuter) – Der Außenminister von Uganda, Sam Odaka, erklärte in Kampala, daß sein Land die Durchreise der in Rwanda internierten kongolesischen Söldner nicht zulassen werde. Zu der Erklärung kam es, nachdem das Rote Kreuz sich für einen schwerverwundeten und halbgelähmten französischen Söldner eingesetzt und für seinen Transport nach Frankreich von Entebbe (Uganda) plädiert hatte. Der 24jährige Franzose, Alain Wendolowsky, muß nach Angaben von Ärzten in Uganda dringend nach Frankreich zur Spezialbehandlung geflogen werden, da andernfalls eine lebenslange Lähmung vom Hals abwärts unvermeidlich ist.
Das Internationale Rote Kreuz hat bereits mehrere Vorstellungen bei der Regierung Ugandas unternommen, da Entebbe der nächstgelegene internationale Flughafen ist. Wendolowski befindet sich seit dem 5. November 1967 in Rwanda. Sein Zustand hat sich trotz Behandlung nicht gebessert, und er benötigt dringend Spezialbehandlung, die ihm in Rwanda nicht zuteil werden kann. Der Außenminister erklärte in Kampala vor der Presse auf eine Frage, ob seine Regierung den Vorstellungen des Roten Kreuzes im Hinblick auf die Überführung Wendolowskis nach Frankreich entsprechen werde: „Wir haben absolut nichts mit Söldnern zu tun. Ob sie schwarz oder weiß, verkrüppelt oder tot sind.“
Der Kongo-Kinshasa hat, wie gemeldet, in der vergangenen Woche die Beziehungen zu Rwanda abgebrochen, weil Rwanda sich geweigert hatte, die internierten Söldner an den Kongo auszuliefern. Inzwischen wird bekannt, daß die etwa 1000 Katangesen, die auf Grund eines Generalpardons General Mobutus in den Kongo zurückgekehrt sind, sich keineswegs auf freiem Fuß befinden. Die „Amnestie“ führte sie aus den Internierungslagern Rwandas in die des Kongo. Über ihr künftiges Schicksal ist zur Zeit noch nichts bekannt.
Die rund 120 weißen Söldner aus dem Kongo warten nun seit gut zehn Wochen auf ihren Abtransport in ihre Heimatländer. Sie befinden sich in einem Lager, das sich nur zehn Meilen von der kongolesischen Grenze befindet. Der Lagerkommandant, ein belgischer Kongoveteran, der der Armee Rwandas zugeteilt ist, wurde kürzlich durch einen eingeborenen Leutnant ersetzt. Das Internierungslager Cyangugu liegt in der Mitte von Teeplantagen auf einem Höhenzug. Von hier aus kann man den Kivusee und die letzte Bastion der Söldner, Bakuvu, überblicken.
Rwanda will sich zunächst die Zustimmung der Organisation für Afrikanische Einheit versichern, bevor es die Sölnder zum Abtransport freigibt. Rwanda vertritt den Standpunkt, daß die Söldner im Namen der OAE interniert seien.
16. Januar 1968
Prof. Barnard bleibt in Südafrika
Johannesburg/Hamburg (SAPA-Reuter) – Prof. Chris Barnard hat nicht die Absicht, Südafrika in absehbarer Zeit zu verlassen. Das bestätigte er am Sonntagabend in einem Rundfunkinterview im Rahmen der Sendung „Top Level“. „Das Land hat mich gut behandelt, und ich hatte jede Gelegenheit, die ich mir nur wünschen konnte, meine Forschungsarbeit auszubauen. Deshalb habe ich nicht die Absicht, das Land zu verlassen“, betonte der weltberühmte Kapstädter Herzchirurg. Er räumte allerdings ein: „Man kann selbstverständlich nicht sagen, daß man ein Land niemals verlassen wird. Das hängt immer von den Umständen und den Angeboten ab.“
16. Januar 1968
Dr. Blaibergs Fortschritte
Kapstadt (SAPA) – Dr. Philip Blaiberg macht im Kapstädter Groote-Schuur-Krankenhaus nach seiner Herzverpflanzung am 2. Januar weiterhin gute Fortschritte. Er ist bei bester Laune, hat guten Appetit und unterhält sich angeregt mit den Ärzten und dem Pflegepersonal. Seine Frau ist ganz begeistert von seinem Aussehen und lobt das Ärzteteam und die Schwestern über alle Maßen für das, was sie für ihren Mann leisten.
Prof. Chris Barnard meinte am Wochenende, Blaibergs Kondition sei wesentlich besser als die seines ersten Patienten, Louis Washkansky, um diese Zeit nach dem Eingriff. Washkansky meldete etwa zehn Tage nach der Operation Beschwerden an, die sich letzten Endes als doppelseitige Lungenentzündung herausstellten und wenige Tage später zu seinem Tode führten. Washkansky lebte noch 18 Tage nach der Operation.
Auf Dr. Blaiberg wartet am Dienstag eine besondere Freude. Seine Tochter Jill, die seit sechs Monaten in Israel zum Studium ist, befindet sich auf dem Wege nach Südafrika.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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