Vor 50 Jahren
6. November 1969
WINDHOEKER SCHÜLER VERMISST
Windhoek - Der 15-jährige Schüler Jürgen Cruys aus Walvis Bay wird seit Montag vermisst. Die Polizei fand bisher keine Spur von ihm. Jürgen Cruys hatte das Wochenende in seinem Elternhaus in Walvis Bay verbracht. Am Montag war er wie gewohnt zum Unterricht in der Technischen Schule Pionier in Windhoek erschienen. Nach der Pause um 9 Uhr war er dann plötzlich verschwunden. Am Dienstag wurde er der Polizei als vermisst gemeldet, die seither auf der Suche nach dem Jungen ist. Bisher konnte kein Grund für sein mysteriöses Verschwinden festgestellt werden.
HERZPATIENTIN NACH HAUSE GELASSEN
Kapstadt - Die farbige Herzpatientin Dorothy Fisher ist am vergangenen Montag aus dem St. Joseph's Home in Bellville entlassen worden. Seit nunmehr sechs Monaten lebt die Farbige mit einem fremden Herzen und ist im Alter von 39 Jahren die jüngste Herzpatientin Südafrikas.
DEMONSTRATIONEN WAREN EIN REINFALL
London - Die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft musste am Mittwoch zur Eröffnung ihrer Tour durch England, Wales und Irland eine Niederlage hinnehmen. Gegen eine Studentenauswahl der Universität Oxford musste sie eine 3:6-Niederlage einstecken, die auf ein verdient besseres Spiel der Studenten zurückzuführen war.
Die angesagten antisüdafrikanischen Demonstrationen, mit denen die Demonstranten zum Abbruch des Wettspiels zwingen wollten, waren ein Reinfall. Von den etwa 5 000 Zuschauern waren 500 Demonstranten. Während des ganzen Wettspiels sangen, pfiffen und klatschten die Demonstranten. Von der Polizei, die mit einem außergewöhnlich starken Aufgebot im Twickenham-Stadion im Einsatz war, wurden die Demonstranten mit Argusaugen bewacht:
Etwa ein halbes Dutzend Demonstranten wurde von der Polizei aus dem Stadion entfernt, zwei davon wurden verhaftet. Das nächste Wettspiel findet am Samstag in Leicester statt. Hier sind wiederum große Demonstrationen geplant.
ERSTER ABSTIMMUNGSERFOLG
Bonn - Die SPD/FDP-Koalitionsregierung in Bonn konnte am Mittwoch im Bundestag die erste Abstimmung über einen Antrag für sich entscheiden. Die Opposition hatte den Antrag gestellt, den Namen des Ministeriums für Gesamtdeutsche Fragen beizubehalten und nicht daraus das Ministerium für innerdeutsche Beziehungen zu machen. Bei der Abstimmung darüber erhielt die regierende Koalition eine Stimmenmehrheit von 21. Für die Namensänderung hatten 262 und dagegen 241 Abgeordnete ihre Stimmen abgegeben.
STARKER ERDSTOSS
Kapstadt - Ein starker, etwa 15 Sekunden dauernder Erdstoß wurde in der Nacht zum Donnerstag in verschiedenen Gebieten der südwestlichen Kapprovinz registriert. Am stärksten schien dieser Stoß Ceres heimgesucht zu haben, wo zwei riesige Schaufenster zerstört wurden. Über sonstige Schäden liegt bisher keine Information vor.
OFFIZIERSRÄNGE FÜR BANTUPOLIZISTEN
Benoni - Bantupolizisten werden in Zukunft auch Offiziersränge innerhalb der südafrikanischen Polizei erhalten können. Das gab General J. P. Gouws, der Chef der südafrikanischen Polizei, in Benoni bekannt. Er hoffe, dass der erste Bantupolizist am 1. April nächsten Jahres einen Offiziersrang erhalten werde. General Gouws erinnerte. dann, dass Premierminister Vorster während seiner Amtszeit als Polizeiminister eine derartige Entwicklung bereits vorausgesehen hatte.
LIBYEN NACH DEM MACHTWECHSEL
Tripolis - Für viele war es eine Überraschung, ja, eine Sensation. Der gestürzte König des nordafrikanischen Staates Libyen, Idris I. el-Senussi, bat den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser um politisches Asyl, und der Vorkämpfer der arabischen Revolutionen gewährte es dem Ex-Monarchen ohne Zögern. Nasser ließ, wie die Presse berichtete, sofort einen Palast für den 80-jährigen und seinen kleinen „Hofstaat“ bereitstellen.
Noch ist nicht bekannt, wann Idris el-Senussi sein griechisches Exil verlassen wird, um am Nil seine Tage zu beschließen. In dem an Nasser gerichteten Brief hat er, wie es heißt, auf jede weitere politische Tätigkeit verzichtet. Er ist zudem immer mehr islamischer Theologe und geistiger Führer als orientalischer Potentat gewesen. Der endgültige Abschied von der Politik dürfte ihm nicht schwerfallen.
WINDHOEKER SCHÜLER VERMISST
Windhoek - Der 15-jährige Schüler Jürgen Cruys aus Walvis Bay wird seit Montag vermisst. Die Polizei fand bisher keine Spur von ihm. Jürgen Cruys hatte das Wochenende in seinem Elternhaus in Walvis Bay verbracht. Am Montag war er wie gewohnt zum Unterricht in der Technischen Schule Pionier in Windhoek erschienen. Nach der Pause um 9 Uhr war er dann plötzlich verschwunden. Am Dienstag wurde er der Polizei als vermisst gemeldet, die seither auf der Suche nach dem Jungen ist. Bisher konnte kein Grund für sein mysteriöses Verschwinden festgestellt werden.
HERZPATIENTIN NACH HAUSE GELASSEN
Kapstadt - Die farbige Herzpatientin Dorothy Fisher ist am vergangenen Montag aus dem St. Joseph's Home in Bellville entlassen worden. Seit nunmehr sechs Monaten lebt die Farbige mit einem fremden Herzen und ist im Alter von 39 Jahren die jüngste Herzpatientin Südafrikas.
DEMONSTRATIONEN WAREN EIN REINFALL
London - Die südafrikanische Rugby-Nationalmannschaft musste am Mittwoch zur Eröffnung ihrer Tour durch England, Wales und Irland eine Niederlage hinnehmen. Gegen eine Studentenauswahl der Universität Oxford musste sie eine 3:6-Niederlage einstecken, die auf ein verdient besseres Spiel der Studenten zurückzuführen war.
Die angesagten antisüdafrikanischen Demonstrationen, mit denen die Demonstranten zum Abbruch des Wettspiels zwingen wollten, waren ein Reinfall. Von den etwa 5 000 Zuschauern waren 500 Demonstranten. Während des ganzen Wettspiels sangen, pfiffen und klatschten die Demonstranten. Von der Polizei, die mit einem außergewöhnlich starken Aufgebot im Twickenham-Stadion im Einsatz war, wurden die Demonstranten mit Argusaugen bewacht:
Etwa ein halbes Dutzend Demonstranten wurde von der Polizei aus dem Stadion entfernt, zwei davon wurden verhaftet. Das nächste Wettspiel findet am Samstag in Leicester statt. Hier sind wiederum große Demonstrationen geplant.
ERSTER ABSTIMMUNGSERFOLG
Bonn - Die SPD/FDP-Koalitionsregierung in Bonn konnte am Mittwoch im Bundestag die erste Abstimmung über einen Antrag für sich entscheiden. Die Opposition hatte den Antrag gestellt, den Namen des Ministeriums für Gesamtdeutsche Fragen beizubehalten und nicht daraus das Ministerium für innerdeutsche Beziehungen zu machen. Bei der Abstimmung darüber erhielt die regierende Koalition eine Stimmenmehrheit von 21. Für die Namensänderung hatten 262 und dagegen 241 Abgeordnete ihre Stimmen abgegeben.
STARKER ERDSTOSS
Kapstadt - Ein starker, etwa 15 Sekunden dauernder Erdstoß wurde in der Nacht zum Donnerstag in verschiedenen Gebieten der südwestlichen Kapprovinz registriert. Am stärksten schien dieser Stoß Ceres heimgesucht zu haben, wo zwei riesige Schaufenster zerstört wurden. Über sonstige Schäden liegt bisher keine Information vor.
OFFIZIERSRÄNGE FÜR BANTUPOLIZISTEN
Benoni - Bantupolizisten werden in Zukunft auch Offiziersränge innerhalb der südafrikanischen Polizei erhalten können. Das gab General J. P. Gouws, der Chef der südafrikanischen Polizei, in Benoni bekannt. Er hoffe, dass der erste Bantupolizist am 1. April nächsten Jahres einen Offiziersrang erhalten werde. General Gouws erinnerte. dann, dass Premierminister Vorster während seiner Amtszeit als Polizeiminister eine derartige Entwicklung bereits vorausgesehen hatte.
LIBYEN NACH DEM MACHTWECHSEL
Tripolis - Für viele war es eine Überraschung, ja, eine Sensation. Der gestürzte König des nordafrikanischen Staates Libyen, Idris I. el-Senussi, bat den ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser um politisches Asyl, und der Vorkämpfer der arabischen Revolutionen gewährte es dem Ex-Monarchen ohne Zögern. Nasser ließ, wie die Presse berichtete, sofort einen Palast für den 80-jährigen und seinen kleinen „Hofstaat“ bereitstellen.
Noch ist nicht bekannt, wann Idris el-Senussi sein griechisches Exil verlassen wird, um am Nil seine Tage zu beschließen. In dem an Nasser gerichteten Brief hat er, wie es heißt, auf jede weitere politische Tätigkeit verzichtet. Er ist zudem immer mehr islamischer Theologe und geistiger Führer als orientalischer Potentat gewesen. Der endgültige Abschied von der Politik dürfte ihm nicht schwerfallen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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