Vor 50 Jahren
29. August 1968
Polizeiminister über Studentenproteste
Potchesfstroom (SAPA) - Polizeiminister S. L. Muller hat die jüdische Gemeinschaft in Südafrika aufgefordert, ihren jungen Studenten nahezulegen, die Autorität in Südafrika zu respektieren und nicht zu unterminieren. Auf einer Kundgebung der Nationalen Partei in Potchefstroom betonte Minister Muller, daß er keinen Groll gegen die jüdische Gemeinschaft hege. Im Gegenteil, einige seiner besten Freunde seien Juden. Heutzutage gibt es keinen Antisemitismus in Südafrika mehr, fügte der Minister hinzu.
Er bezog sich in seiner Rede auf die kürzlichen Studentendemonstrationen an den Universitäten Kapstadt und Witwatersrand. Nach einer in seinem Besitz befindlichen Namensliste gehören zahlreiche ausländische Studenten, die im Rahmen von Austauschprogrammen in Südafrika studieren und sich der Gastfreundschaft des Landes bedienen und sogar finanzielle Unterstützung hier erhalten, zu den Rädelsführern des kürzlichen Sit-In an der Universität Kapstadt. Anschließend verlas Minister Muller die Namen südafrikanischer Studenten jüdischer Herkunft. Diese Gruppe sei auffallend stark unter den Demonstranten vertreten.
Ein großer Prozentsatz auf dem Kommunistenindex Südafrikas trage jüdische Namen. Im Hinblick auf diese Tatsache bat der Minister die jüdische Gemeinschaft in der Republik, in diesen Angelegenheiten einmal mit sich selbst zu Rate zu gehen. Im Allgemeinen sei die jüdische Gemeinschaft von diesen Tatsachen beunruhigt.
Anschließend ging der Minister auch auf die Frage nach dem Verhalten einiger Gaststudenten ein, die an südafrikanischen Universitäten an subversiven Aktivitäten teilnehmen. Die Frage entstehe, ob man es diesen Menschen erlauben sollte, in der Republik Konfusion zu verbreiten. Der größte Teil der Öffentlichkeit erwartet von der Regierung, daß sie diesen Umtrieben eine Ende bereitet. Der Minister betonte, daß die Regierung keine Aktionen und Gegenaktionen erlauben werde, sondern diese unterdrückt. Die akademische Freiheit geht nicht so weit, daß man die Untergrabung der staatlichen Autorität dulden kann.
Nach deinen Informationen hat die Berufung Archie Mafejes als Dozenten für Sozialanthropologie an der Universität von Kapstadt politischen Charakter. Gewisse prominente Mitglieder des Lehrpersonals an der Universität von Kapstadt spielen dabei eine Rolle. Der Minister fragte, wieso man jetzt Sympathien für die jungen Studenten erwarte, , die nichts als Chaos und Konfusion in Südafrika verbreiten wollten, nachdem die Anstellung Majejes offensichtlich politische Hintergründe habe. In diesem Zusammenhang warnte Minister Muller gewisse bekannte Dozenten, die sich an subversiven Aktivitäten beteiligen, daß sie unter Beobachtung stehen.
Er selbst, so sagte der Minister, habe seine Bedenken über die Berufung Mafejes zum Dozenten. Mafeje habe eine politisch suspekte Vergangenheit. Zwei andere Herren hatten sich ebenfalls um diesen Posten beworben. Nach den vorhandenen Informationen sind sie für diesen Posten besser qualifiziert als Mafeje.
Polizeiminister über Studentenproteste
Potchesfstroom (SAPA) - Polizeiminister S. L. Muller hat die jüdische Gemeinschaft in Südafrika aufgefordert, ihren jungen Studenten nahezulegen, die Autorität in Südafrika zu respektieren und nicht zu unterminieren. Auf einer Kundgebung der Nationalen Partei in Potchefstroom betonte Minister Muller, daß er keinen Groll gegen die jüdische Gemeinschaft hege. Im Gegenteil, einige seiner besten Freunde seien Juden. Heutzutage gibt es keinen Antisemitismus in Südafrika mehr, fügte der Minister hinzu.
Er bezog sich in seiner Rede auf die kürzlichen Studentendemonstrationen an den Universitäten Kapstadt und Witwatersrand. Nach einer in seinem Besitz befindlichen Namensliste gehören zahlreiche ausländische Studenten, die im Rahmen von Austauschprogrammen in Südafrika studieren und sich der Gastfreundschaft des Landes bedienen und sogar finanzielle Unterstützung hier erhalten, zu den Rädelsführern des kürzlichen Sit-In an der Universität Kapstadt. Anschließend verlas Minister Muller die Namen südafrikanischer Studenten jüdischer Herkunft. Diese Gruppe sei auffallend stark unter den Demonstranten vertreten.
Ein großer Prozentsatz auf dem Kommunistenindex Südafrikas trage jüdische Namen. Im Hinblick auf diese Tatsache bat der Minister die jüdische Gemeinschaft in der Republik, in diesen Angelegenheiten einmal mit sich selbst zu Rate zu gehen. Im Allgemeinen sei die jüdische Gemeinschaft von diesen Tatsachen beunruhigt.
Anschließend ging der Minister auch auf die Frage nach dem Verhalten einiger Gaststudenten ein, die an südafrikanischen Universitäten an subversiven Aktivitäten teilnehmen. Die Frage entstehe, ob man es diesen Menschen erlauben sollte, in der Republik Konfusion zu verbreiten. Der größte Teil der Öffentlichkeit erwartet von der Regierung, daß sie diesen Umtrieben eine Ende bereitet. Der Minister betonte, daß die Regierung keine Aktionen und Gegenaktionen erlauben werde, sondern diese unterdrückt. Die akademische Freiheit geht nicht so weit, daß man die Untergrabung der staatlichen Autorität dulden kann.
Nach deinen Informationen hat die Berufung Archie Mafejes als Dozenten für Sozialanthropologie an der Universität von Kapstadt politischen Charakter. Gewisse prominente Mitglieder des Lehrpersonals an der Universität von Kapstadt spielen dabei eine Rolle. Der Minister fragte, wieso man jetzt Sympathien für die jungen Studenten erwarte, , die nichts als Chaos und Konfusion in Südafrika verbreiten wollten, nachdem die Anstellung Majejes offensichtlich politische Hintergründe habe. In diesem Zusammenhang warnte Minister Muller gewisse bekannte Dozenten, die sich an subversiven Aktivitäten beteiligen, daß sie unter Beobachtung stehen.
Er selbst, so sagte der Minister, habe seine Bedenken über die Berufung Mafejes zum Dozenten. Mafeje habe eine politisch suspekte Vergangenheit. Zwei andere Herren hatten sich ebenfalls um diesen Posten beworben. Nach den vorhandenen Informationen sind sie für diesen Posten besser qualifiziert als Mafeje.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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