Vor 50 Jahren
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Wiebke Schmidt
17. September 1968

Fataler Druckfehler

Essen - Ein fataler Druckfehler unterlief am Sonntag in Essen der überlasteten Pressestelle des 82. Deutschen Katholikentages. Eine Pressemitteilung enthielt den Satz: „Mönche brauchen nur eine Frau zu sehen, dann grunzen sie wie echte Schweine.“ Mit einer weiteren Pressemitteilung wurde das erste Wort des Satzes berichtigt: es soll „manche“ heißen.


17. September 1968

Schotterstraße bis zum Kunene

Windhoek (AZ). - Der Auftrag für den Bau einer Schotterstraße von Kamanjab bis zu den Ruacana-Fällen im Kunene ist der Firma E. Lafrenz vergeben worden. Es handelt sich dabei um ein Projekt in Höhe von 6,5 Millionen Rand.


17. September 1968

Biafras Offiziere basteln Handgranaten

Aba/Biafra (dpa). - Das Schnellfeuergewehr des jungen biafranischen Hauptmanns wirkte gepflegt. „Ich reinige es jeden Tag“, meinte der Offizier. „Damit es bei dieser Feuchtigkeit nicht verrostet“. Die Waffe die diesem Ibo-Soldaten in ausgefransten Hosen und einer alten Kappe ein militärisches Aussehen verleiht, wird jedoch kaum gebraucht. Schuld daran ist der akute Munitionsmangel der biafranischen Armee. Geschossen wird nur dann, wenn der Schütze ein ganz bestimmtes Ziel im Visier hat - einen nigerianischen Bundessoldaten.

Mit Munition versorgt werden nur die kämpfenden Soldaten. Der Hauptmann an der Front wies stolz darauf hin, daß er fünf Patronen im Magazin habe. „Außerdem steht da drüben ein Maschinengewehr. Dafür haben wir drei Gurte“, sagte er. Die Not hat die Biafraner erfinderisch werden lassen. Haben sie ein paar Schuß Munition eines bestimmten Kalibers, aber keine passende Waffe, so basteln sie eine. Man findet da abenteuerlich aussehende Revolver, Gewehre und Geschütze - und man weiß nicht, wen diese Waffen mehr gefährden, den Schützen oder den Angreifer. In einer Hütte bastelt ein Ibo-Offizier - er wurde auf der berühmten britischen Militärakademie Sandhurst ausgebildet - Sprengkörper. Er füllt alte Leitungsrohre mit einem Gemisch aus Schwarzpulver und rostigen Nägeln. Drei Stunden später unternahm ein biafranischer Kommandotrupp einen Angriff auf ein nigerianisches Versorgungslager - mit diesen Sprengsätzen. Die Wirkung war verheerend. Durch die Beweglichkeit haben die biafranischen Guerillaeinheiten einen Vorteil vor den nigerianischen Truppen die oft mit Panzerwagen und schwerem Gerät vorrücken. Wenn sie dann im regendurchweichten Dschungelboden steckenbleiben, greifen die Biafraner an. Mit Molotow-Cocktails knacken sie die Panzer, Scharfschützen erschießen die Fahrer der Versorgungswagen. Über Kriegsgefangene spricht man selten. In diesem grausamen Krieg gibt es nur wenige. Die Biafraner sind gar nicht in der Lage Gefangenenlager einzurichten. Woher sollen sie die Verpflegung für ihre Feinde nehmen, wo sie doch selbst kaum etwas zu essen haben? Die Zahl der biafranischen Soldaten läßt sich nicht feststellen. Manche sprechen von 20000, andere sagen, es kämpfen viel mehr auf der Ibo-Seite. Tatsächlich kämpfen kann nur der, der eine Waffe hat. An manchen Frontabschnitten ist es nicht selten, daß die Soldaten bei ihrer Ablösung die Waffen übergeben, nach dem Motto: Ein Gewehr für zwei Soldaten. Über mangelnden Zulauf braucht sich die biafranische Armee nicht zu beklagen. Täglich melden sich mehr Freiwillige als aufgenommen werden können. Die Rekrutierungsoffiziere haben ein einfaches Auswahlsystem: Die Bewerber müssen zu einem Langlauf starten. Nur die ersten, die am Ziel ankommen, werden genommen. Die Ausbildung ist hart, 17 Stunden pro Tag wird trainiert. Beim Exerzieren ersetzen Holzknüppel die Waffen. Schießübungen dürfen nur die besten ablegen: Zwei Schuß stehen jedem zu - mehr ist aus Munitionsmangel nicht möglich. Viele Soldaten scheinen sich der unzureichenden Bewaffnung nicht bewußt zu sein. Sie sind entschlossen, gegen die hochgerüsteten nigerianischen Bundessoldaten in den Buschkrieg zu ziehen - auch wenn sie in ihrem Gewehr nur fünf Schuß Munition haben. Sie wären auch bereit, nur mit einer Patrone im Lauf ihr Land zu verteidigen. „Lieber tot als unter Haussa-Herrschaft“, sagen sie. Und sie meinen es auch so. Das haben sie durch waghalsige Unternehmungen schon oft bewiesen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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