Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

Wiebke Schmidt
4. September 1969

SIR SERETSE KHAMA IN SÜDWEST

Windhoek - Einen unfreiwilligen Besuch stattete Botswanas Präsident Sir Seretse Khama dem kleinen Ort Aranos im Südwesten Südwestafrikas am Dienstag für etwa eine halbe Stunde ab. Sir Seretse und seine Frau, Lady Ruth Khama, erlebten ein paar beängstigende Augenblicke.

Das Präsidentenpaar befand sich in Begleitung von zwei Leibwächtern mit dem Dienstflugzeug Sir Seretse Khamas, einer Beech Craft Baron, auf dem Wege von Ghanzi nach Tsarong im Süden Botswanas. Auf dem Wage dorthin muss der Pilot der Maschine seinen Kurs verloren haben. Er flog eine ganze Weile mit dem trockenen Lauf des Nossob als Richtungsweiser, bis er auf Aranos stieß. Er hatte das Rivierbett für das des Molopo gehalten.

In Aranos landete die Maschine mit dem hohen Besuch gegen 12 Uhr. Von dort trat der Pilot mit dem Kontrollturm des Strijdom-Flugplatzes telefonisch in Verbindung. Die Gemeinschaft des Ortes Aranos war sich inzwischen der Anwesenheit des Staatschefs von Botswana überhaupt nicht bewusst, lediglich die Polizei war unterrichtet. Es ist nicht bekannt, ob die Maschine in Aranos aufgetankt wurde.

Sir Seretse und seine Gesellschaft verließen Aranos wieder gegen 12.30 Uhr, nach einem Aufenthalt von etwa einer halben Stunde, und flogen nach Tsarong weiter.



LINKS- UND RECHTSVERKEHR

Windhoek - In 53 Ländern der Erde, darunter die größte Zahl ehemaliger britischer Kolonien, gibt es heute noch Linksverkehr. In diesen Ländern waren nach den neuesten verfügbaren Statistiken 1966 28 Millionen Fahrzeuge zugelassen. Am Ende desselben Jahres waren in der ganzen Welt schätzungsweise 190 Millionen Fahrzeuge registriert. Demnach repräsentieren die Länder mit Linksverkehr 15 Prozent der „Fahrzeugbevölkerung“ der Welt, wohingegen die übrigen 85 Prozent in Ländern mit Rechtsverkehr registriert sind.

Der südafrikanische Automobilklub (AA) steht auf dem Standpunkt, dass in Südafrika keinerlei Berechtigung für eine Umstellung vom Links- auf den Rechtsverkehr bestehe. Der Kongress der Nationalen Partei in Südwestafrika hatte kürzlich eine entsprechende Resolution einstimmig angenommen.



SCHWEDEN BETEILIGT SICH NICHT

Stockholm - Der große schwedische Elektrizitatskonzern ASEA teilte mit, er habe vor fünf Wochen seine Beteiligung am Bau des Cabora-Bassa-Werkes in Mosambik zurückgezogen. ASEA hatte sich an einem Konsortium mit südafrikanischen, deutschen und französischen Firmen um den Bau des Kraftwerkes beworben. Wie vorgestern bekannt wurde, hat die portugiesische Regierung den Auftrag dem internationalen Konsortium erteilt. Der schwedische Anteil hatte etwa 26 Millionen Rand des 215-Millionen-Rand-Projektes ausgemacht. Der Generaldirektor der ASEA-Werke, Curt Nicolon, sagte nur, die Beteiligung sei zurückgezogen worden. ASEA war auf Versammlungen und in der Presse wegen der Beteiligung angegriffen worden, weil die Firma dadurch die Rassenpolitik der Portugiesen und Südafrikaner unterstütze.



PRÄSIDENT HO CHI MINH GESTORBEN

Paris/Honkong/Washington - Nordvietnams Präsident Ho Chi Minh ist am Mittwochabend um 21.45 Uhr an den Folgen „eines plötzlichen und sehr ernsten Herzinfarktes“ gestorben, nachdem sich sein gesundheitliches Befinden in letzter Zeit erheblich verschlechtert hatte. Die Nachricht vom Tode Ho Chi Minhs wurde heute morgen in Paris von der nordvietnamesischen Delegation offiziell bestätigt. Wie ein Sprecher der Delegation verlauten ließ, habe der 79-jährige Minh die vergangenen drei Monate im Bett zugebracht.

Aus einem Kommuniqué Radio Hanois verlautet, dass eine siebentägige Trauerfeier angeordnet worden sei, an der sich die gesamte Bevölkerung wie auch die Streitkräfte beteiligen werden. Aus der Verlautbarung wird jedoch nicht klar, ob dies einen Waffenstillstand einschließt.

Politische Beobachter meinen, dass der Tod des Präsidenten keinen nennenswerten Einfluss auf die Politik Hanois ausüben werde. Präsident Richard Nixon verhielt sich bisher kommentarlos. Aus dem Kreml verlautet, dass Alexei Kossygin auf Grund ,,wichtiger Angelegenheiten“ nicht mit Japans Außenminister Kiichi Aichi zusammentreffen werde. Aus der Note des Kremls ging nichts Besonderes hervor, doch wird die Absage mit dem Tode Minhs in Verbindung gebracht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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