Vor 50 Jahren
9. Dezember 1969
BIBLIOTHEKDIENST FÜR SÜDWESTAFRIKA
Windhoek - Bekanntlich hat die Bücherverleihabteilung des Bibliotheksdienstes für Südwestafrika vor kurzem ihre Funktionen aufgenommen. Dieser Dienst tritt an Stelle der früheren, seit dem 30. Juni dieses Jahres beendeten Post- und Kistensendungen der Öffentlichen Bücherei Windhoeks.
Als die Windhoeker Stadtverwaltung den ländlichen Dienst im Juni kurzfristig kündigte, schalteten sich Vertreter des Bibliotheksdienstes der Administration ein. Nach einigen Erörterungen mit Vertretern der Stadtverwaltung erklärte die Administration sich bereit, der Stadtverwaltung eine angemessene Vergütung zu zahlen. Auf diese Weise sollte der Bücherverleih an Mitglieder auf dem Lande weiterhin gesichert werden.
Der Verleih von Büchern an Mitglieder auf dem Lande wird zurzeit vom Personal der öffentlichen Bücherei Windhoeks vorgenommen, wobei man sich des Bücherbestandes dieser Bibliothek bedient. Diese Art des Dienstes soll bis zum Juni 1973 beibehalten werden. Zu diesem Zeitpunkt hofft der Bibliotheksdienst, über einen eigenen Bücherbestand zu verfügen, mit dem Leser auf dem Lande versorgt werden sollen.
FÜR UNSERE ALTEN
Windhoek - In der ersten Adventswoche wurde den Heimbewohnern allerhand Freude bereitet, und es war besonders schön, dass die Jugend sich um die Alten kümmerte. So hatte der Jugendbund unter Leitung von Herrn Reinert die Heimbewohner zu einer Fahrt in den Daan-Viljoen-Wildpark eingeladen, und mit Bus und Privatwagen fuhren die rund 40 Teilnehmer vergünstigt hinaus ins „alte Südwest“ mit „Wellblech“, steilen Kurven und dem Anblick von Kudus, Gnus, Hartebeestern und Böckchen an den Abhängen oder dicht bei der Pad. Viele waren noch nie in dem Park, und wenn auch der Damm noch nicht gefüllt war, so waren doch alle stark beeindruckt von den schönen Camp-Einrichtungen, dem so hübsch angelegten Schwimmbad und dem Café. Es gab auch keinen starken Regen, der bei den z.T. sehr steilen Wegen Angst ins Herz gegeben hatte, und so war der Nach-mittag mit dem Abschluss der Fahrt durch unseren neuen Stadtteil „Pionierspark“ wirklich eine große Freude, und mit Dankbarkeit im Herzen schieden wir von unseren so freundlichen Jugendbund-Gastgebern.
FERIEN FÜR WEISSE KINDER
Windhoek - Es ist bereits Tradition geworden. Schon seit 15 Jahren schicken die Rotarier alljährlich weiße Kinder in den Urlaub. Auch in diesem Jahr werden am 11. Dezember 20 Kinder nach Swakopmund fahren und dort einen zehntägigen Urlaub im Prinzessin-Rupprecht-Heim verbringen. Die Kinder werden den Rotariern von der Wohlfahrtsorganisation der Administration empfohlen und kommen auf diese Weise in den Genuss eines Urlaubs, zu dem sich sonst fast keine Möglichkeit bietet.
NIXONS PRESSEKONFERENZ
Washington - Präsident Nixon kündigte einen weiteren Rückzug amerikanischer Truppen aus Vietnam an, um gleichzeitig verurteilte er mit strengsten Worten das Massaker der Zivilbevölkerung von My Lai. Nixon stellte sich an Montagabend den Pressevertretern, denen er Fragen beantwortete. Die Pressekonferenz wurde im Fernsehen übertragen.
Der Truppenrückzug werde in den nächsten zwei bis drei Wochen vollzogen. Die ZahI richte sich nach dem Ergebnis einer Überprüfung der militärischen Lage. Über das Massaker äußerte sich Nixon sehr offen. Er benutzte das Wort „angeblich“, wenn er von den Truppen sprach, die daran teilgenommen haben. Er betonte, daß das Massaker unter keinen Umständen gerechtfertigt gewesen sei. Eins der amerikanischen Ziele in Vietnam sei, die Bevölkerung vor Gewalttaten der Vietkong zu schützen. Deshalb könnten die USA nicht zum selben Mittel greifen, um dieses Ziel zu erreichen. Verschiedene Personen würden vor Gericht gestellt werden, die sich über das angebliche Massaker von mehr als hundert vietnamesischen Zivilisten durch amerikanische Infanteristen zu verantworten hatten.
KOZONGUIZI WOLLTE NACH SWA ZURÜCKKEHREN
London - Jarietundu Kozonguizi, ehemaliger SWANU-Präsident hat soeben den ersten Teil seiner Rechtfertigungsschrift fertiggestellt. Kozonguizi wurde von der in Stockholm erscheinenden „Windhoek Review“ mehrfach beschuldigt, ein südafrikanischer Spion zu sein, in Kontakt mit der südafrikanischen Regierung zu stehen, in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Regierung seine Rückkehr nach Südwestafrika geplant zu haben, Südafrika Informationen gegeben zu haben über die afrikanischen Staaten, die afrikanische Gruppe bei den Vereinten Nationen und über die Befreiungsbewegungen.
Kozonguizi hatte 1959 Südwestafrika illegal verlassen. Er gehörte damals dem sogenannten Chefrat Hosea Kutakos an. Er war von Hosea Kutakos Rat nach New York entsandt worden, um zusammen mit den afrikanischen Staaten das beabsichtigte Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen Südafrika vorzubereiten.
BIBLIOTHEKDIENST FÜR SÜDWESTAFRIKA
Windhoek - Bekanntlich hat die Bücherverleihabteilung des Bibliotheksdienstes für Südwestafrika vor kurzem ihre Funktionen aufgenommen. Dieser Dienst tritt an Stelle der früheren, seit dem 30. Juni dieses Jahres beendeten Post- und Kistensendungen der Öffentlichen Bücherei Windhoeks.
Als die Windhoeker Stadtverwaltung den ländlichen Dienst im Juni kurzfristig kündigte, schalteten sich Vertreter des Bibliotheksdienstes der Administration ein. Nach einigen Erörterungen mit Vertretern der Stadtverwaltung erklärte die Administration sich bereit, der Stadtverwaltung eine angemessene Vergütung zu zahlen. Auf diese Weise sollte der Bücherverleih an Mitglieder auf dem Lande weiterhin gesichert werden.
Der Verleih von Büchern an Mitglieder auf dem Lande wird zurzeit vom Personal der öffentlichen Bücherei Windhoeks vorgenommen, wobei man sich des Bücherbestandes dieser Bibliothek bedient. Diese Art des Dienstes soll bis zum Juni 1973 beibehalten werden. Zu diesem Zeitpunkt hofft der Bibliotheksdienst, über einen eigenen Bücherbestand zu verfügen, mit dem Leser auf dem Lande versorgt werden sollen.
FÜR UNSERE ALTEN
Windhoek - In der ersten Adventswoche wurde den Heimbewohnern allerhand Freude bereitet, und es war besonders schön, dass die Jugend sich um die Alten kümmerte. So hatte der Jugendbund unter Leitung von Herrn Reinert die Heimbewohner zu einer Fahrt in den Daan-Viljoen-Wildpark eingeladen, und mit Bus und Privatwagen fuhren die rund 40 Teilnehmer vergünstigt hinaus ins „alte Südwest“ mit „Wellblech“, steilen Kurven und dem Anblick von Kudus, Gnus, Hartebeestern und Böckchen an den Abhängen oder dicht bei der Pad. Viele waren noch nie in dem Park, und wenn auch der Damm noch nicht gefüllt war, so waren doch alle stark beeindruckt von den schönen Camp-Einrichtungen, dem so hübsch angelegten Schwimmbad und dem Café. Es gab auch keinen starken Regen, der bei den z.T. sehr steilen Wegen Angst ins Herz gegeben hatte, und so war der Nach-mittag mit dem Abschluss der Fahrt durch unseren neuen Stadtteil „Pionierspark“ wirklich eine große Freude, und mit Dankbarkeit im Herzen schieden wir von unseren so freundlichen Jugendbund-Gastgebern.
FERIEN FÜR WEISSE KINDER
Windhoek - Es ist bereits Tradition geworden. Schon seit 15 Jahren schicken die Rotarier alljährlich weiße Kinder in den Urlaub. Auch in diesem Jahr werden am 11. Dezember 20 Kinder nach Swakopmund fahren und dort einen zehntägigen Urlaub im Prinzessin-Rupprecht-Heim verbringen. Die Kinder werden den Rotariern von der Wohlfahrtsorganisation der Administration empfohlen und kommen auf diese Weise in den Genuss eines Urlaubs, zu dem sich sonst fast keine Möglichkeit bietet.
NIXONS PRESSEKONFERENZ
Washington - Präsident Nixon kündigte einen weiteren Rückzug amerikanischer Truppen aus Vietnam an, um gleichzeitig verurteilte er mit strengsten Worten das Massaker der Zivilbevölkerung von My Lai. Nixon stellte sich an Montagabend den Pressevertretern, denen er Fragen beantwortete. Die Pressekonferenz wurde im Fernsehen übertragen.
Der Truppenrückzug werde in den nächsten zwei bis drei Wochen vollzogen. Die ZahI richte sich nach dem Ergebnis einer Überprüfung der militärischen Lage. Über das Massaker äußerte sich Nixon sehr offen. Er benutzte das Wort „angeblich“, wenn er von den Truppen sprach, die daran teilgenommen haben. Er betonte, daß das Massaker unter keinen Umständen gerechtfertigt gewesen sei. Eins der amerikanischen Ziele in Vietnam sei, die Bevölkerung vor Gewalttaten der Vietkong zu schützen. Deshalb könnten die USA nicht zum selben Mittel greifen, um dieses Ziel zu erreichen. Verschiedene Personen würden vor Gericht gestellt werden, die sich über das angebliche Massaker von mehr als hundert vietnamesischen Zivilisten durch amerikanische Infanteristen zu verantworten hatten.
KOZONGUIZI WOLLTE NACH SWA ZURÜCKKEHREN
London - Jarietundu Kozonguizi, ehemaliger SWANU-Präsident hat soeben den ersten Teil seiner Rechtfertigungsschrift fertiggestellt. Kozonguizi wurde von der in Stockholm erscheinenden „Windhoek Review“ mehrfach beschuldigt, ein südafrikanischer Spion zu sein, in Kontakt mit der südafrikanischen Regierung zu stehen, in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Regierung seine Rückkehr nach Südwestafrika geplant zu haben, Südafrika Informationen gegeben zu haben über die afrikanischen Staaten, die afrikanische Gruppe bei den Vereinten Nationen und über die Befreiungsbewegungen.
Kozonguizi hatte 1959 Südwestafrika illegal verlassen. Er gehörte damals dem sogenannten Chefrat Hosea Kutakos an. Er war von Hosea Kutakos Rat nach New York entsandt worden, um zusammen mit den afrikanischen Staaten das beabsichtigte Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen Südafrika vorzubereiten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen