Vor 50 Jahren
21. November 1968
Beratung über das Woermannhaus
Swakopmund (AZ) - Die Versammlung, zu der der Swakopmunder Stadtrat seine steuerzahlenden Bürger eingeladen hatte und zu dieser Teilnahme außerdem glühende Verfechter der Erhaltung des historischen Woermannhauses in Form eines
äußerst treffenden Plakates aufgefordert hatten, versprach etwas turbulent zu werden, denn es stand ein Thema zur Debatte, an dem sich in den letzten ein bis zwei Jahren die Köpfe sowohl in Swakopmund als auch schon im Lande sich schon erhitzt hatten: nämlich die Erhaltung und Renovierung des Woermannhauses in Swakopmund. Bekanntlich liegen zwei Angebote zur Erhaltung des historischen Gebäudes vor: Übernahme des gesamten Gebäudekomplexes durch die Historical-Homes-Gesellschaft und Vermietung desselben an die Stadtverwaltung oder Übernahme seitens der Stadtverwaltung selbst zwecks Unterbringung der Öffentlichen Bücherei, was allerdings mit einer gewissen finanziellen Belastung des Etats verbunden sein würde.
Von der dritten Möglichkeit, das Gebäude durch eine landesweite Spendensammlung, von der vor längerer Zeit einmal gesprochen wurde, ist man inzwischen wohl ganz abgekommen.
Sollte keine der Möglichkeiten akzeptabel sein, so wird alles niedergerissen, um Platz für neu zu errichtende moderne Gebäude zu machen.
Bürgermeister Deetlefs erklärte zu Beginn der Versammlung noch einmal in kurzen Zügen den Erfolg der vielseitigen Verhandlungen und Besprechungen mit verschiedenen Instanzen und bat um freie Meinungsäußerung der Versammlung zu dem Thema.
20./21. November 1968
Die Schuld des Flugkapitäns, Teil III
Untersuchungsbericht des Flugzeugabsturzes vom 20. April 1968
So spielte sich die Katastrophe ab – Untersuchungsbericht des Flugzeugabsturzes vom 20. April 1968
Pretoria (AZ/SAPA) - Dreißig Sekunden später, nach einer Flugzeit von 57 Sekunden, hatte das Flugzeug Bodenberührung oder „flog in den Boden hinein“, wie sich die Untersuchungskommission ausdrückt.
Nachdem sich die Kommission die ersten 27 Flugsekunden, die entscheidenden, und wenn man so will, die gefährlichsten Augenblicke des Starts, als normal verlaufend vorstellt, glaubt sie in den folgenden 30 Sekunden an ein völliges Durcheinander in der Flugzeugkanzel.
Die letzten 30 Sekunden des Fluges und des Lebens der allermeisten 123 Opfer der Flugzeugkatastrophe sollen sich nach Ansicht der Kommission wie folgt abgespielt haben:
Der Pilot hielt nicht den vorgeschriebenen Steigflug inne.
Er kontrollierte nicht die Flughöhe.
Er kontrollierte nicht die Fluggeschwindigkeit.
Er kontrollierte nicht das Variometer, das die Zeit-, bzw. Sinkgeschwindigkeit anzeigt.
Der Kopilot, der neben dem Flugzeugführer sitzt, und der vor sich die gleichen Fluginstrumente hat, machte sich der gleichen Fehler schuldig.
Der Flugzeugführer nahm an, daß das Flugzeug steige, während es tatsächlich sank. Er stellte die Trimming entsprechen eind. Der Kopilot merkte den Fehler nicht.
Statt zu steigen verlor das Flugzeug an Höhe.
Es sank etwa 750 Fuß. An der Unfallstelle liegt das Gelände etwa 100 Fuß über Startbahnhöhe.
Mit einer Geschwindigkeit von 312 Meilen pro Stunde flog die Boeing 747 57 Sekunden nach dem Start in den Boden hinein und wurde duch den Aufschlag in zahlreiche Teile zerlegt. Im Anschluß daran brach Feuer in jeder der beiden Tragflächen aus und griff auf den ausfließenden Kraftstoff über. Von dort aus breitete sich das Feuer auf weitere brennbare Gegenstände aus.
Das Wetter war einwandfrei. Der Himmel war wolkenlos. Das Wetter hatte keinen Einfluß auf den Unfall.
Nach Ansicht der Kommission haben folgende Umstände zu dem Unglück in kleinerem oder größerem Umfang beigetragen:
1. Start in völliger Dunkelheit ohne Orientierungspunkte.
2. Falsche Veränderung der Höhenrudertrimmung.
3. Räumliche Fehlorientierung des Flugzeugführers und des Kopiloten.
4. Ablenkung durch Kontrollmaßnahmen, die nach dem Start erforderlich werden.
5. Ungewohnte Anordnung des Variometers im C-Modell im Vergleich zu den anderen Flugzeugen der Serie 704-344.
6. Falsches Ablesen des Höhenmessers um 1000 Fuß.
7. Ablenkung in der Kabine, die durch einen Aufprall eines Vogels oder einer Fledermaus oder durch ein anderes verhältnismäßig nebensächliches Geschehen verursacht wurde.
Beratung über das Woermannhaus
Swakopmund (AZ) - Die Versammlung, zu der der Swakopmunder Stadtrat seine steuerzahlenden Bürger eingeladen hatte und zu dieser Teilnahme außerdem glühende Verfechter der Erhaltung des historischen Woermannhauses in Form eines
äußerst treffenden Plakates aufgefordert hatten, versprach etwas turbulent zu werden, denn es stand ein Thema zur Debatte, an dem sich in den letzten ein bis zwei Jahren die Köpfe sowohl in Swakopmund als auch schon im Lande sich schon erhitzt hatten: nämlich die Erhaltung und Renovierung des Woermannhauses in Swakopmund. Bekanntlich liegen zwei Angebote zur Erhaltung des historischen Gebäudes vor: Übernahme des gesamten Gebäudekomplexes durch die Historical-Homes-Gesellschaft und Vermietung desselben an die Stadtverwaltung oder Übernahme seitens der Stadtverwaltung selbst zwecks Unterbringung der Öffentlichen Bücherei, was allerdings mit einer gewissen finanziellen Belastung des Etats verbunden sein würde.
Von der dritten Möglichkeit, das Gebäude durch eine landesweite Spendensammlung, von der vor längerer Zeit einmal gesprochen wurde, ist man inzwischen wohl ganz abgekommen.
Sollte keine der Möglichkeiten akzeptabel sein, so wird alles niedergerissen, um Platz für neu zu errichtende moderne Gebäude zu machen.
Bürgermeister Deetlefs erklärte zu Beginn der Versammlung noch einmal in kurzen Zügen den Erfolg der vielseitigen Verhandlungen und Besprechungen mit verschiedenen Instanzen und bat um freie Meinungsäußerung der Versammlung zu dem Thema.
20./21. November 1968
Die Schuld des Flugkapitäns, Teil III
Untersuchungsbericht des Flugzeugabsturzes vom 20. April 1968
So spielte sich die Katastrophe ab – Untersuchungsbericht des Flugzeugabsturzes vom 20. April 1968
Pretoria (AZ/SAPA) - Dreißig Sekunden später, nach einer Flugzeit von 57 Sekunden, hatte das Flugzeug Bodenberührung oder „flog in den Boden hinein“, wie sich die Untersuchungskommission ausdrückt.
Nachdem sich die Kommission die ersten 27 Flugsekunden, die entscheidenden, und wenn man so will, die gefährlichsten Augenblicke des Starts, als normal verlaufend vorstellt, glaubt sie in den folgenden 30 Sekunden an ein völliges Durcheinander in der Flugzeugkanzel.
Die letzten 30 Sekunden des Fluges und des Lebens der allermeisten 123 Opfer der Flugzeugkatastrophe sollen sich nach Ansicht der Kommission wie folgt abgespielt haben:
Der Pilot hielt nicht den vorgeschriebenen Steigflug inne.
Er kontrollierte nicht die Flughöhe.
Er kontrollierte nicht die Fluggeschwindigkeit.
Er kontrollierte nicht das Variometer, das die Zeit-, bzw. Sinkgeschwindigkeit anzeigt.
Der Kopilot, der neben dem Flugzeugführer sitzt, und der vor sich die gleichen Fluginstrumente hat, machte sich der gleichen Fehler schuldig.
Der Flugzeugführer nahm an, daß das Flugzeug steige, während es tatsächlich sank. Er stellte die Trimming entsprechen eind. Der Kopilot merkte den Fehler nicht.
Statt zu steigen verlor das Flugzeug an Höhe.
Es sank etwa 750 Fuß. An der Unfallstelle liegt das Gelände etwa 100 Fuß über Startbahnhöhe.
Mit einer Geschwindigkeit von 312 Meilen pro Stunde flog die Boeing 747 57 Sekunden nach dem Start in den Boden hinein und wurde duch den Aufschlag in zahlreiche Teile zerlegt. Im Anschluß daran brach Feuer in jeder der beiden Tragflächen aus und griff auf den ausfließenden Kraftstoff über. Von dort aus breitete sich das Feuer auf weitere brennbare Gegenstände aus.
Das Wetter war einwandfrei. Der Himmel war wolkenlos. Das Wetter hatte keinen Einfluß auf den Unfall.
Nach Ansicht der Kommission haben folgende Umstände zu dem Unglück in kleinerem oder größerem Umfang beigetragen:
1. Start in völliger Dunkelheit ohne Orientierungspunkte.
2. Falsche Veränderung der Höhenrudertrimmung.
3. Räumliche Fehlorientierung des Flugzeugführers und des Kopiloten.
4. Ablenkung durch Kontrollmaßnahmen, die nach dem Start erforderlich werden.
5. Ungewohnte Anordnung des Variometers im C-Modell im Vergleich zu den anderen Flugzeugen der Serie 704-344.
6. Falsches Ablesen des Höhenmessers um 1000 Fuß.
7. Ablenkung in der Kabine, die durch einen Aufprall eines Vogels oder einer Fledermaus oder durch ein anderes verhältnismäßig nebensächliches Geschehen verursacht wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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