Vor 50 Jahren
23. August 1968
Polizei unterdrückt Studentenunruhen
Kapstadt (SAPA). - Die Polizei mußte am Donnerstag Studentenunruhen an der Universität Kapstadt unterdrücken. Etwa 300 Stellenboscher Studenten versuchten, in das Verwaltungsgebäude der Universität einzudringen um das Sit-in dort mit Gewalt zu beenden. Die Studenten aus Stellenbosch trafen gegen 20 Uhr in Autos und einem Bus ein. Nach ihren Angaben sollen sie von Kapstädter Kommilitonen gebeten worden sein, bei der Beendigung des Sit-in behilflich zu sein. Der stellvertretende Rektor der Universität Kapstadt, Prof. D. Inskip, bat die Studenten, das Universitätsgelände zu verlassen. Seine Bitte fiel auf taube Ohren.
Die Sicherheitsmaßnahmen, die von den Sit-in Demonstranten und der Universitätsbehörde ergriffen worden waren, waren völlig umsonst. Die Stellenboscher Studenten drangen durch eine Postenkette, die aus angeforderten Sicherheitsbeamten mit Schäferhunden bestand und gelangten so vor den Haupteingang des Verwaltungsgebäudes. Einer von ihnen riß ein Spruchband, das von den Sit-in-Demonstranten aufgehängt worden war, vom Gebäude und zerfetzte es vollkommen. Vorerst blieben die Stellenboscher Studenten unentschlossen außerhalb des Haupteingangs stehen, während einige von ihnen durch eine Hintertür in das Gebäude eindringen wollten. Kurz darauf erschienen 50 Polizisten sowie Beamte der Sicherheitspolizei, die die Studenten umstellten. Polizeihunde wurden gebraucht, um die 300 Studenten unter Kontrolle zu halten. Einer von ihnen behauptete später er sei von einem der Hunde gebissen worden. Sein Hemd war völlig zerrissen. Die Polizei dementierte diese Behauptung jedoch. Polizeiinspektor E. G. McIntyre forderte die Stellenboscher Studenten zum Heimgehen auf. Er wies sie darauf hin, daß die Polizei andernfalls mit Gewalt vorgehen müsse und das auch tun würde. Die Stellenboscher Studenten zerstreuten sich dann in kleinere Gruppen und versuchten die Polizei zu überreden, daß sie ihnen die Erlaubnis zur Entfernung der Sit-in Demonstranten erteilt. Anschließend verließen sie das Gelände. Prof. Inskip sprach daraufhin mit den Teilnehmern am Sit-in. Er war wütend: „Um Gotteswillen seht zu, daß ihr morgen früh weg seid.“ Die Polizei hat der Universität zugesagt, daß sie das Gebäude während der Nacht bewachen würde.
23. August 1968
Boeing-Wrack bestohlen
Windhoek (AZ). - Drei Weiße müssen sich vor dem Windhoeker Magistratsgericht wegen Diebstahls verantworten. Ihnen wird zum Vorwurf gemacht, daß sie Gegenstände aus dem Wrack der SAL-Boeing „Pretoria“, die am 20. April dieses Jahres in der Nähe des J.G. Strijdom-Flugplatzes abgestürzt ist, entfernt haben.
Die drei Angeklagten sind Johannes Lukas Visser Smith, der Chef der Windhoeker Verkehrspolizei, Hermias Cornelius Genis, ein Vermessungsbeamter der SWA-Administration, und Jan Francois Strydom, ein Monteur der SA-Eisenbahn und Hafengesellschaft. Die drei Angeklagten sind gegen Kaution freigelassen. Der Prozeß gegen sie beginnt am 3. September. Weitere Personen sind bereits verhaftet oder sollen noch von der Polizei ebenfalls im Zusammenhang mitder Entfernung von Wertgegenständen aus dem Wrack der Boeing festgenommen werden. Es handelt sich dabei in erster Linie um Bargeld, Reiseschecks, Uhren, Schmuck und Photoapparate. Der Chef der Windhoeker Verkehrspolizei befindet sich zur Zeit in Urlaub.
23. August 1968
Trotz Einschüchterungsversuchen - Umzug geht weiter
Windhoek (AZ). - Der Umzug von der alten Werft nach Katutura geht flott weiter. Gestern sind elf Familien mit 27 Köpfen umgezogen. Auf der alten Werft befinden sich noch etwa 1300 Hütten mit etwa 4000 Menschen. Besonders die Geschäftsleute haben es jetzt mit dem Umzug sehr eilig. Zunächst unterlagen sie den Einschüchterungsversuchen der Hereroführer und weigerten sich umzuziehen. Inzwischen haben sie jedoch festgestellt, daß ihre Umsätze erheblich gesunken sind. Ein Ladeninhaber erklärte, sein Tagesumsatz auf der alten Werft sei von 100 Rand auf 10 Rand gefallen. Jetzt kann er nicht schnell genug nach Katutura umziehen.
Polizei unterdrückt Studentenunruhen
Kapstadt (SAPA). - Die Polizei mußte am Donnerstag Studentenunruhen an der Universität Kapstadt unterdrücken. Etwa 300 Stellenboscher Studenten versuchten, in das Verwaltungsgebäude der Universität einzudringen um das Sit-in dort mit Gewalt zu beenden. Die Studenten aus Stellenbosch trafen gegen 20 Uhr in Autos und einem Bus ein. Nach ihren Angaben sollen sie von Kapstädter Kommilitonen gebeten worden sein, bei der Beendigung des Sit-in behilflich zu sein. Der stellvertretende Rektor der Universität Kapstadt, Prof. D. Inskip, bat die Studenten, das Universitätsgelände zu verlassen. Seine Bitte fiel auf taube Ohren.
Die Sicherheitsmaßnahmen, die von den Sit-in Demonstranten und der Universitätsbehörde ergriffen worden waren, waren völlig umsonst. Die Stellenboscher Studenten drangen durch eine Postenkette, die aus angeforderten Sicherheitsbeamten mit Schäferhunden bestand und gelangten so vor den Haupteingang des Verwaltungsgebäudes. Einer von ihnen riß ein Spruchband, das von den Sit-in-Demonstranten aufgehängt worden war, vom Gebäude und zerfetzte es vollkommen. Vorerst blieben die Stellenboscher Studenten unentschlossen außerhalb des Haupteingangs stehen, während einige von ihnen durch eine Hintertür in das Gebäude eindringen wollten. Kurz darauf erschienen 50 Polizisten sowie Beamte der Sicherheitspolizei, die die Studenten umstellten. Polizeihunde wurden gebraucht, um die 300 Studenten unter Kontrolle zu halten. Einer von ihnen behauptete später er sei von einem der Hunde gebissen worden. Sein Hemd war völlig zerrissen. Die Polizei dementierte diese Behauptung jedoch. Polizeiinspektor E. G. McIntyre forderte die Stellenboscher Studenten zum Heimgehen auf. Er wies sie darauf hin, daß die Polizei andernfalls mit Gewalt vorgehen müsse und das auch tun würde. Die Stellenboscher Studenten zerstreuten sich dann in kleinere Gruppen und versuchten die Polizei zu überreden, daß sie ihnen die Erlaubnis zur Entfernung der Sit-in Demonstranten erteilt. Anschließend verließen sie das Gelände. Prof. Inskip sprach daraufhin mit den Teilnehmern am Sit-in. Er war wütend: „Um Gotteswillen seht zu, daß ihr morgen früh weg seid.“ Die Polizei hat der Universität zugesagt, daß sie das Gebäude während der Nacht bewachen würde.
23. August 1968
Boeing-Wrack bestohlen
Windhoek (AZ). - Drei Weiße müssen sich vor dem Windhoeker Magistratsgericht wegen Diebstahls verantworten. Ihnen wird zum Vorwurf gemacht, daß sie Gegenstände aus dem Wrack der SAL-Boeing „Pretoria“, die am 20. April dieses Jahres in der Nähe des J.G. Strijdom-Flugplatzes abgestürzt ist, entfernt haben.
Die drei Angeklagten sind Johannes Lukas Visser Smith, der Chef der Windhoeker Verkehrspolizei, Hermias Cornelius Genis, ein Vermessungsbeamter der SWA-Administration, und Jan Francois Strydom, ein Monteur der SA-Eisenbahn und Hafengesellschaft. Die drei Angeklagten sind gegen Kaution freigelassen. Der Prozeß gegen sie beginnt am 3. September. Weitere Personen sind bereits verhaftet oder sollen noch von der Polizei ebenfalls im Zusammenhang mitder Entfernung von Wertgegenständen aus dem Wrack der Boeing festgenommen werden. Es handelt sich dabei in erster Linie um Bargeld, Reiseschecks, Uhren, Schmuck und Photoapparate. Der Chef der Windhoeker Verkehrspolizei befindet sich zur Zeit in Urlaub.
23. August 1968
Trotz Einschüchterungsversuchen - Umzug geht weiter
Windhoek (AZ). - Der Umzug von der alten Werft nach Katutura geht flott weiter. Gestern sind elf Familien mit 27 Köpfen umgezogen. Auf der alten Werft befinden sich noch etwa 1300 Hütten mit etwa 4000 Menschen. Besonders die Geschäftsleute haben es jetzt mit dem Umzug sehr eilig. Zunächst unterlagen sie den Einschüchterungsversuchen der Hereroführer und weigerten sich umzuziehen. Inzwischen haben sie jedoch festgestellt, daß ihre Umsätze erheblich gesunken sind. Ein Ladeninhaber erklärte, sein Tagesumsatz auf der alten Werft sei von 100 Rand auf 10 Rand gefallen. Jetzt kann er nicht schnell genug nach Katutura umziehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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