Vor 50 Jahren

17. Januar 2019

PROBLEME DER SÜDWESTER HOTELS

Windhoek - Südwestafrika will den Fremdenverkehr ankurbeln und sieht in der Fremdenindustrie eine wichtige Einkommensquelle des Landes. Die Administration hat einen Fremdenverkehrsrat ins Leben gerufen, der sich mit allen Aspekten dieses neuen Industriezweiges eingehend befassen wird. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Besucher Südwestafrikas stets zugenommen. Zum Tell wurde in unverantwortlicher Weise Propaganda gemacht, obwohl Südwestafrika Schwierigkeiten hatte, die Fremden unterzubringen, geschweige denn, ihnen zu einem angemessenen Preis entsprechende Dienste zu bieten. Neben unangemessener Propaganda ließ die Aufmerksamkeit, die Südwestafrika in der internationalen Politik erregte, die Besucherzahl ansteigen.

Das Bild, das Südwestafrika den Besuchern bot, war nicht immer das Beste. Insbesondere klagten die Gäste über zahlreiche Südwester Hotels.

Missstände in den Hotels sind den Eigentümern und deren Geschäftsführern keineswegs unbekannt. Seitens der Hotels wird allerdings eine Rechnung aufgemacht, die zu denken gibt; insbesondere wenn man das Hotelwesen in Südwestafrika mit dem in der Republik vergleicht. Ein solcher Vergleich drängt sich dem Gast auf, denn die meisten Besucher kommen aus der Republik oder gehen dorthin. Aber nicht nur die Gaste vergleichen, sondern auch die Hotelwirte


APARTHEIDSKOMITEE WILL WIEDER REISEN

New York - Der philippinische UNO-Botschafter Jimenez, der neu gewählte Vizevorsitzende des Anti-Apartheidskomitees der UNO, gab in New York bekannt, dass der elfköpfige Ausschuss wahrscheinlich in diesem Jahr erneut Afrika bereisen werde, um „neue Ideen in Gesprächen mit Schwarzafrikanern“ zu erhalten. Wenn der Sicherheitsrat sich entschließen sollte, eine Apartheidssitzung anzuberaumen, so würde das Komitee die hierfür benötigten Unterlagen beschaffen.


DR. ABRAHAMS NACH SCHWEDEN

Lusaka - Der farbige Arzt Dr. Kenneth Abrahams aus Südwestafrika wird in Schweden politisches Asyl erhalten. Das wurde am Mittwoch in Lusaka bekannt. Abrahams ist vor zwei Monaten von der Regierung Sambias des Landes verwiesen worden, nachdem er dort zwei Jahre gelebt hatte.

Da sich die Regierung Sambias bisher weigerte, die Ausweisung des farbigen Arztes zu begründen, hatte er Schwierigkeiten, Aufnahme in einem anderen Land zu finden. Er unternahm einen Fluchtversuch nach Tansania, weil er befürchtete, nach Südafrika deportiert zu werden. Im Niemandsland zwischen Sambia und Tansania wurde er kürzlich von der Polizei verhaftet und in Isoka im nördlichen Sambia in Haft gehalten. Inzwischen bemüht sich der UN-Kommissar für Flüchtlinge, ein Land zu finden, das Dr. Abrahams Asyl gewahren würde.

Ein Sprecher der Regierung Sambias erklärte, Dr. Abrahams wird zu seiner Familie zurückkehren, ehe sie gemeinsam nach Schweden ausreisen werden.


ERSTE UNTERWASSER-VERHAFTUNG

St. Peter Port - David Kempthorneley war 45 Fuß unter dem Meeresspiegel mit einem illegalen Akt beschäftigt, als der lange nasse Arm des Gesetzes ihm auf die Schulter klopfte. Es war ein historischer Augenblick: Britanniens erste Unterwasser-Verhaftung. Der Polizist David Archer, in Tauchanzug und -brilIe gab Kempthorneley zu verstehen, dass er auftauchen solle. Unmittelbar danach verhaftete er ihn wegen des illegalen Fangens von Schalentieren.

Am Mittwoch wurde der 32jahrige Kempthorneley wegen dieses Vergehens zu einer Geldstrafe in Höhe von etwa 35 Rand verurteilt. Schalentiere dürfen in der Umgebung von St. Peter Port nur vier Tage vor Beginn des Vollmondes gefangen werden. Der Polizist Archer hatte den Tipp bekommen, dass Schalentiere illegal gefangen werden. Als begeisterter Taucher ließ er nicht lange auf sich warten, stieg in seine Ausrüstung und nahm die erste Unterwasser-Verhaftung vor.